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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Anstrengung.
    Ätiologie

    • Insulinom: immer zuerst zu vermuten, besonders bei Tieren über 3 Jahren. Zeigt sich vor allem nach Anstrengung im nüchternen Zustand durch Episoden mit Schwäche, Lethargie, Hypersalivation, Kaubewegungen, Ataxie, hinterer Parese.
    • Andere Hypoglykämieauslöser: Anorexie, längere Fastenperiode, Jungtier, septischer Schock, Neoplasie, schwere Hepatopathie.
    Diagnostik

    • Insulinom:
    •Serumglukose ≤ 70 mg/dl oder 4 mmol/l, häufig deutlich niedriger, Bestätigung durch mehrere Proben.
    •Hämatologisch-biochemische Werte (mit Ausnahme der Serumglukose) und Sonographie normalerweise im Normbereich, manchmal Knoten im Pankreas.
    •Seruminsulingehalt > 250 pmol/l. Die Zuverlässigkeit ist fraglich.
    • Bei anderen Auslösern einer Hypoglykämie: Zusammenhang überprüfen, Serumglukose, Blutbild, Leberscreening (ALT, AP, Alb, Gesamtprotein), Röntgenuntersuchung, Sonographie.
    Therapie

    • Insulinom
    •Chirurgische Exstirpation (Entfernen des Knotens oder partielle Pankreatektomie).
    •Medikamentöse, hyperglykämieerzeugende Therapie: Prednisolon (1 – 4 mg/kg/d), Diazoxid
(Proglicem
® [H. M.]), 10 – 30 mg/kg/12 h. Durch die Kombination der beiden Wirkstoffe kann die Dosis jeweils halbiert werden.
    •Maximale Stabilisierung durch die Kombination der beiden Therapiearten.
    •Die Entwicklung verläuft mit dem Risiko einer Metastasierung auf lange Sicht chronisch und manchmal tödlich.
    • Anderer Hypoglykämieauslöser: je nach Ursache.
    •Dextroselösung,
Nutri plus Gel®,
Infusion mit Ringer/Glukose, Antibiose, Leberextrakten, Vitamin B, Kortikoide, Chirurgie.
    • Bei schwerer hypoglykämischer Krise (≤ 20 mg/dl oder 1,5 mmol/l): zwingend stationäre Aufnahme und Einleiten folgender Therapie:
    •Le gen eines Venenverweilkatheters.
    •Lan gsame i. v. Gabe eines Bolus von 50%iger Dextrose oder hypertone Glukoselösung (0,5 – 2 ml), in Kombination mit Kortikoiden (Dexamethason, 1 – 2 mg/kg) und einer Flüssigkeitstherapie
( 2
/3 Ringer-Laktat, ⅓ Glukose; 100 ml/kg/24 h nicht überschreiten).
    •Der Serumglukosewert muss regelmäßig kontrolliert werden und auf Werte von 60 mg/dl ansteigen. (Der Normalwert von 100 mg/dl kann durch Medikamente nicht erreicht werden). Ein rascher Anstieg der Glukose kann ein Insulinom stimulieren, was sich in massiver Insulinausschüttung mit folgender schwerer Hypoglykämie äußert. Sobald das Frettchen sein Bewusstsein wiedererlangt hat, muss es enteral gefüttert und auf Prednisolon gesetzt werden. Ein von einem Insulinom betroffenes Frettchen mit den Komplikationen Krampf oder Koma kann 1 oder 2 Tage lang in einem schlecht stabilisierten Zustand bleiben.
    Influenza-Grippe
    Epidemiologie
    Frettchen sind gegenüber den verschiedenen Influenzavirusstämmen A und B, die die humane Grippe auslösen, sehr sensibel. Influenzaviren gehören zur Familie der Orthomyxoviren. Die aerogene Ansteckung erfolgt in beiden Richtungen: Das Frettchen kann durch einen erkrankten Menschen angesteckt werden und auch unter den Tieren ist eine Ansteckung möglich. Grippe stellt einen der häufigsten infektiösen Auslöser für Atemwegserkrankungen bei Frettchen dar.
    Symptome
    Nach einer Inkubationszeit von ca. 48 Stunden beginnt die Erkrankung mit Fieber, Hyperthermie, Niesen, serösem, dann mukopurulentem Nasenausfluss und Konjunktivitis. Die Krankheit dauert in der Regel 1 – 2 Wochen. Der Verlauf ist günstig, außer bei sehr jungen Frettchenwelpen, für die die Erkrankung tödlich ist. Bei sehr jungen oder alten, abwehrgeschwächten Tieren sind bakterielle Komplikationen einer tiefen Atemwegsinfektion möglich. Zu Infektionsbeginn kann die Erkrankung möglicherweise mit Staupe verwechselt werden.
    Diagnostik

    •Das Virus kann aus Nasensekreten isoliert werden.
    •Auch eine serologische Untersuchung mittels ELISA ist möglich.
    Therapie

    •Therapie der bakteriellen Komplikationen, die furchtbar sein können und manchmal irreversible Folgeerscheinungen erzeugen können. Antibiose für 10 d (Chinolone, Amoxicillin-Clavulansäure).
    •Ruhe, Zwangsfütterung, Rehydratation.
    •Schleimlöser:
B-Vetsan
® oder Bromhexin
(Bisolvon®)
oder Inhalieren mit Kochsalzlösung, ACC akut.
    •Antitussiva: evtl. Codein, 0,5 mg/Frettchen 3 × tgl.
    •NSAIDs (Meloxicam, Tolfenaminsäure, Carprofen) in der Katzendosierung, 5 d lang.
    Prophylaxe
    Den Besitzern wird geraten, sich zum Schutz ihrer Frettchen gegen Grippe impfen zu lassen. Im Gegensatz

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