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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Auslöser von Koma sind:
    •Schweres Schädeltrauma.
    •Staupe im Endstadium.
    •Experimenteller Argininmangel (für das Frettchen essentielle Aminosäure) führt zu Lethargie, Erschöpfung und Tod.
    Konjunktivitis
    Ätiologie

    • Viral: Staupe. Mukopurulenter Augenausfluss, Blepharitis, Korneaulkus, Keratokonjunktivitis sicca; Influenza-Grippe: seröser Augenausfluss, Photophobie.
    • Bakteriell:
    •
Mycobacterium avium, M. genavense,
Mykobakteriose (okuläre)
.
    •Andere:
Bordetella bronchiseptica, Streptococcus
sp.
    Therapie

    •Identisch mit derjenigen bei Hund und Katze.
    •Probleme bei der Behandlung (Applikation von Augentropfen) können den Behandlungserfolg gefährden.
    Krämpfe
    Der häufigste Auslöser von Krämpfen beim Frettchen ist eine Hypoglykämie in Verbindung mit einem Insulinom ( Tab. 3.1 ).
    Tab. 3.1 Vorgehen bei Krämpfen

    Hinweis: Epilepsie im eigentlichen Sinn ist beim Frettchen nicht beschrieben.
    Laktationshypokalzämie
    Krämpfe
.
    Lawsonia intracellularis
    Enteritiden (bakterielle)
.
    Lungenerkrankungen
    Kommen beim Frettchen relativ häufig vor. Sie sind oft schwerwiegend und haben eine schlechte Prognose.
    Ätiologie

    • Virale Erkrankungen:
    •Staupe, Influenzavirus.
    •Aleutenkrankheit beim jungen Frettchen (interstitielle Pneumonie).
    •Respiratory syncytial virus (Rhinitis und Lungeninfektion).
    • Bakterielle Erkrankungen:
    •Eitrige Entzündung der Bronchien und Lungenlappen. Primär oder sekundär zu einer Viruserkrankung (namentlich Influenzavirus) oder zu einem Megaösophagus.
    •
Streptococcus zooepidemicus, S. pneumoniae, Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa, Bordetella bronchiseptica, Listeria monocytogenes
.
    •
Pneumocystis carinii
bei immunsupprimierten Tieren.
    • Systemmykosen:
Blastomyces-
Dermatitiden in den Vereinigten Staaten.
    • Durch Manipulation (Zwangseingabe) ausgelöst: Verschluck-/Aspirationspneumonie (herdförmige Ansammlung von Makrophagen mit Cholesterinkristallen).
    • Ödem: durch eine Herzinsuffizienz ausgelöst.
    • Neoplasien.
    Symptome

    •Angestrengte Atmung, Dyspnoe, Zyanose der Schleimhäute.
    •Nasenausfluss, Fieber, Lethargie, Schwäche, Orthopnoe, Anorexie.
    Diagnostik

    • Klinische Symptome.
    • Röntgenologisch: frontale und seitliche Röntgenaufnahmen der Lunge, vorzugsweise unter Sedation mit Isofluran/Sauerstoff
    • Biologisch: Leukozytose mit Neutrophilie, beim Jungtier stark auf eine Aleutenkrankheit hinweisende Hypergammaglobulinämie.
    • Tracheobronchialspülprobe: mithilfe eines Tubus der Größe 2,5 ohne Ballon oder einer weichen Nasen-Schlund-Sonde zur künstlichen Ernährung mit abgeschnittenem Ende (um das Wiederaufsaugen der Spülflüssigkeit zu erleichtern). Man instilliert 5 ml/kg NaCl, das wieder aufgesaugt wird (Ausbeute von 10 %). Die wieder aufgesaugte Flüssigkeit wird in ein EDTA-Röhrchen (Zytologie) und ein Röhrchen mit Transportmedium überführt.
    • Punktion von Pleuraerguss: Zytologie und Bakteriologie.
    Therapie

    •Sauerstofftherapie, Flüssigkeitstherapie, Sondenernährung über eine Nasen-Schlund-Sonde.
    •Massive Antibiose über einen langen Zeitraum: Betalaktame, Chinolone, Chloramphenicol, Trimethoprim-Sulfonamid. Gyrasehemmer, Cephalosporine, Amoxicillin-Clavulansäure.
    •Bronchosekretolytika (Bromhexin
[Bisolvon®], B-Vetsan®),
lungenwirksame Antiphlogistika (Meloxicam
[Metacam®])
0,1 mg/kg am 1.Tag, dann 0,05 mg/kg tgl.).
    Die Prognose ist abhängig von der Ursache, vom Ansprechen auf die antiinfektiöse Therapie und vom Schweregrad der Läsionen. Chronische, fibrosierende, multifokal granulomatöse Pneumonien von Lungenlappen oder Lobuli haben eine sehr schlechte Prognose.
    Lymphom
    Ätiologie

    •In erster Linie bei Frettchen jedes Alters und beiderlei Geschlechts, besonders aber zwischen 1 und 3 Jahren (Lymphom des adulten Tiers), aber auch zwischen 4 Monaten und 1 Jahr (Jungtierlymphom).
    •An genommene Faktoren: genetische Prädisposition, frühe Kastration (umstritten), lange Periode künstlichen Lichts (umstritten), industrielles Futter (umstritten), viraler Auslöser (ein frettchenspezifisches Retrovirus).
    Symptome

    •Beim jungen Frettchen: rascher Verlauf, Hyperthermie, Anämie, Anorexie, Abmagerung, Dehydratation.
    •Beim adulten Frettchen: wenig spezifische Symptome, je nach Lokalisation des betroffenen Lymphgewebes variabel:
    •Zu Be ginn: Anorexie, Gewichtsverlust, Abmagerung, mit Remissionsphasen.
    •Dann mehr oder

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