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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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und Juckreiz:
    –Miliare Dermatitis.
    –Notoedresräude.
    Therapie

    •Gut wirksam und gut verträglich sind makrozyklische Laktone als Spotons oder Fipronil-Spray. Sie haben die früher üblichen Organochlorpräparate, Organophosphate und Amitraz weitgehend verdrängt. Es ist jedoch zu beachten, dass kein Präparat eine Marktzulassung für diese Indikation besitzt. Die Behandlung sämtlicher empfänglicher Kontakttiere und die wiederholte Anwendung des Präparates ist erforderlich.
    •Dennoch ist mitunter mit Rezidiven zu rechnen, möglicherweise aufgrund einer fehlerhaften Anwendung der Präparate oder einer erneuten Infestation aus der Umgebung bzw. persistierenden Parasitenbestands in den Nasenlöchern der betroffenen Tiere. In diesen Fällen kann die Umgebung mit Insektiziden in Form von Zerstäubern behandelt werden (
Flohallergiedermatitis [FAD]
). Die Tiere erhalten 2 Injektionen Ivermectin in der Dosis von 0,3 mg/kg s. c. im Abstand von 15 d (keine Marktzulassung für die Karnivoren,
Sarkoptesräude
).
    Chlamydiose (feline)
    Definition
    Infektionskrankheit ausgelöst durch die Vermehrung von Rickettsien
(Chlamydophila felis
, früher
Chlamydia psittaci
), bei der jungen Katze Auslöser einer ansteckenden Konjunktivitis und Rhinitis, die sich durch Pneumonie komplizieren können, seltener auch durch hämorrhagische Gastritis.
    Symptome
    In infizierten Tierbeständen treten die ersten Fälle bei Tieren im Alter von 6 – 8 Wochen auf.
    Erwachsene Tiere müssen chronische Träger sein, damit die Chlamydiose im Tierbestand bleibt.

    • Leitsymptome:
    •Anorexie.
    •Abmagerung.
    •Zuerst ein-, dann beidseitige seröse Konjunktivitis, später eitrig, mit Chemosis und Blepharospasmus.
    •Beidseitige eitrige Rhinitis (nicht zwingend).
    •Interstitielle Pneumonie, die klinisch unauffällig verlaufen kann.
    •Hämorrhagische Gastritis mit Hämatemesis in seltenen Fällen.
    • Verlauf:
    •Bei Katzenwelpen tödlicher Verlauf möglich.
    •In den meisten Fällen Spontanheilung innerhalb von 3 – 4 Wochen, jedoch häufig Rezidive.
    Diagnostik

    •Die PCR wird inzwischen als die zuverlässigste Methode angesehen, wenn die Probe (aus der Konjunktiva) innerhalb von 4 – 8 Tagen nach Auftreten der Symptome entnommen wird.
    •Nachweis des Gruppenantigens durch ELISA im Exsudat, das mit Tupfer aus dem Bindehautsack entnommen wurde. Die Proben müssen in einem speziellen Transportmedium für
Chlamydiae
an das Labor übersandt werden.
    •Die Isolierung von
Chlamydiae
aus embryonierten Eiern oder Zellkultur ist eine heikle Methode, bei der viele „falschnegative“ Ergebnisse, zum Teil durch den Transport bedingt, zustande kommen.
    Der Nachweis von Chlamydien in Zellkernen anhand von Hautgeschabseln oder Bindehautausstrichen ist sinnvoll, jedoch nicht so sensibel und viel aufwändiger.
    Therapie
    Antibiotikatherapie.

    • Lokal: Salbe oder Augentropfen mit Oxytetracyclin (diverse H. M.).
    •
Systemisch:
    •Doxycyclin
(Ronaxan
®), 5 – 10 mg/kg/d p. o. über 3 Wochen. Mögliche Nebenwirkung: Verfärbung der Zähne (eindeutig weniger häufig als mit den älteren Tetracyclinen).
    •Amoxicillin, 30 mg/kg/d auf 2 Dosen, s. c. oder p. o.
    Hinweis: Mit der PCR kann die Wirksamkeit der Therapie kontrolliert werden.
    Prophylaxe

    • Allgemeine Maßnahmen: Wenig wirksam wegen persistierender infektiöser Ausscheidungen über mehrere Monate hinweg.
    • Medikamentös: Reduziert den Schweregrad der Symptome bei Katzen, die einer Infektion ausgesetzt sind (vorübergehende und oberflächliche Infektion).
    •Erstimpfun g: zwei Impfungen im Abstand von 1 Monat, normalerweise mit anderen Vakzinen kombiniert.
    •Jährliche Wiederholungsimpfung, außerhalb der Trächtigkeitsphasen der Zuchttiere.
    •In manchen infizierten Beständen wird ab der 4. Lebenswoche geimpft, später alle 4 Wochen bis zum 3. Lebensmonat.
    Cholangiohepatitis
    Entzündung der Gallengänge und des Leberparenchyms, die auch eitrig sein kann.
    Bei Katzen kann die Erkrankung sukzessive beide Formen annehmen. Isoliert werden Enterobakterien (häufig Kolibakterien).
    Symptome

    •Fieber.
    •Anorexie.
    •Abmagerung.
    •Ikterus.
    •Erbrechen, Diarrhö.
    Diagnostik

    •Deutliche Erhöhung der Leberenzyme im Serum.
    •Neutrophilie.
    •Sonographie der Leber: Verdickung der Gallenblasenwand, zähflüssige Galle.
    •Zytopunktion oder ultraschallgestützte Leberbiopsie.
    Therapie

    •Antibiotikatherapie:
    •Amoxicillin: 25 mg/kg/d auf 2

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