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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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seine Kollateralen nicht leicht zu finden sind. Nach Lokalisation muss eine zweifache Ligatur, kranial und kaudal der Ruptur, durchgeführt werden. Beschrieben sind verschiedene Methoden, v. a. die simple Verabreichung von Rahm einige Stunden vor dem Eingriff, mit dem man die Lymphbahnen des Mesenteriums aufspüren und eine Lymphangiographie durchführen kann. Der Ductus thoracicus und seine Rupturstelle sind nach Injektion eines Farbkontrastmittels
(Patentblau
) auffindbar.
    Collie-Augen-Anomalie (Collie eye anomaly)
    Definition
    Kongenitale Erkrankung der Collie-Rassen (alle Varianten) und Shelties, die sich durch folgende ophthalmoskopische Symptome manifestiert:
    •Kolobom der Papille (Skleraektasie), das sich durch eine Vertiefung des Discus opticus äußert, avaskulär, infolge eines unvollständigen Schlusses der Augenbecherspalte. Das Ausmaß des Defekts kann stark variieren.
    •Chorioidale bzw. retinale Dysplasie und/oder Hypoplasie direkt lateral der Papille.
    •Exzessive Schlängelung der oberflächlichen Retinagefäße (Tortuositas vasorum retinae).
    •Wurmförmige Netzhautfalten, die im Tapetum lucidum dunkler erscheinen und im Tapetum nigrum weniger pigmentiert sind.
    •Netzhautablösun gen.
    Die Erkrankung ist beidseitig, nicht immer symmetrisch. Sie schreitet im weiteren Leben i. d. R. nicht fort. Dennoch kann man das Auftreten von Komplikationen, wie ausgedehnte Netzhautablösung sowie Netzhaut- bzw. intraokuläre Blutungen, beobachten, die das Sehvermögen beeinträchtigen.
    Diagnostik
    Die Diagnostik beruht auf dem Nachweis entweder des Koloboms oder der chorioidalen bzw. retinalen Dysplasie und/oder Hypoplasie oder beider Symptome zusammen.
    Therapie
    Keine.
    Prophylaxe
    Zuchtausschluss der betroffenen Tiere.
    Cor pulmonale (pulmonale Hypertonie)
    Definition
    Sammelbegriff für Vergrößerungen des Herzens infolge erhöhten Widerstands in der Lungenarterie:
    •Entweder plötzlich und gravierend: akutes Cor pulmonale.
    •Oder chronisch: Hypertrophie-Dilatation des rechten Ventrikels. Die Ätiologie beider Formen ist ausschließlich bronchopulmonal.
    Ätiologie

    •Chronische bronchopulmonale Erkrankungen.
    •Lungenembolie.
    •Links-rechts-Shunt am Herzen.
    •Idiopathisch.
    Symptome

    • Akut:
    •Akute schmerzhafte Dyspnoe.
    •Tachykardie mit kleinem und fadenförmigem Puls.
    •Hepatojugulärer Reflux.
    •Inhärente kausale Lungensymptomatik:
    –In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Lungenthromboembolie, Angiostrongylose, Dirofilariose, Cushing-Syndrom, Glomerulonephritis oder Amyloidose (
Thromboembolie (pulmonäre) des Hundes
).
    –Status asthmaticus (selten).
    –Akute Pneumopathie.
    –Pneumothorax mit Atemnot.
    • Chronische Form:
    •Chronische Dyspnoe und chronischer Husten.
    •Rechtsherzinsuffizienz: Hepatomegalie, positiver Jugularispuls, eventuell Aszites und Ödeme.
    •Galoppierendes Geräusch bei Anstrengung oder konstant, anfangs ohne atrioventrikuläres Geräusch (später Geräusch durch Dilatation des Trikuspidalrings).
    Diagnostik

    • Akut:
    •Röntgenuntersuchung des Thorax zeigt:
    –Dilatation der Pulmonalarterien.
    –Dilatation der rechten Kammer.
    –Bilder von Lungeninfarkt bei Embolie oder vermehrte Lungentransparenz.
    •EKG häufig ohne signifikante Veränderung.
    •Die Echokardiographie erbringt den Nachweis einer Überladung des Rechtsherzens und kann die Diagnose einer Thromboembolie ermöglichen.
    • Chronisch:
    •Röntgenuntersuchung des Thorax zeigt:
    –Kausale Lungenveränderung.
    –Dilatation der rechten Kammer.
    •EKG: Hypertrophie des rechten Atriums mit überhöhter und schmaler P-Welle (v. a. D2, D3 und VF) + Rechtsachsenabweichung.
    •Die Doppler-Echokardiographie ist die Untersuchungsmethode der Wahl.
    Therapiegrundsätze
    Die Therapie der pulmonalen Hypertonie ist wenig wirksam.

    • Akut (therapeutischer Notfall):
    •Therapie der Grunderkrankung.
    •Bekämpfung des Herz-Kreislauf-Versagens und des akuten Herzversagens:
    –Analeptika (
Analeptika mit kardiovaskulärer Wirkung
).
    –Notfallmäßig Herztonikum: Orciprenalin
(Alupent
® [H. M.]) bis zu 4 μg/kg langsam i. v., zur Aufrechterhaltung der Wirkung 7 – 14 μg/kg i. m. oder s. c. alle 4 h. Einer Applikation von Einzeldosen ist die Infusion mit 0,1 – 0,3 μg/kg/min unter Pulskontrolle vorzuziehen.
    • Chronisch:
    •Bronchodilatatoren: Theophyllin (30 mg/kg/d) auf 3 Dosen.
    •Kortikoide als Dauergabe: Prednisolon, 0,5 – 1 mg/kg/d oder 1 mg/kg/d an 10

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