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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Innenseite der Nickhaut (eine ursprünglich sinnvolle Lymphreaktion, die aber zunehmend für die Aufrechterhaltung der Entzündung sorgt).
    Die Therapie besteht klassischerweise in der Zerstörung der Follikel, entweder durch Kürettage oder chemisch mithilfe von Kupfersulfatkristallen. Auf diese Behandlung muss die Anwendung von Glukokortikoid-Antibiotika-Augentropfen bzw. -salben mehrmals täglich über 7 – 10 Tage folgen. Manche Augenärzte lehnen jedoch die operative Maßnahme ab. Sie begründen dies damit, dass die Follikel eine Abwehr des Auges darstellen, und befürworten die Maßnahme nur bei gravierender Erkrankung.
    Mukopurulenter oder purulenter Bindehautkatarrh
    Bei Konjunktivitiden kann die bakterielle Ätiologie durch Tupferprobenentnahme für die mikroskopische Untersuchung und den kulturellen Nachweis geklärt werden, wobei zumeist Streptokokken und Staphylokokken, manchmal auch
Pseudomonas
isoliert werden.

    • Die zytologische Untersuchung weist eine große Anzahl an polynuklearen Neutrophilen, degenerierten parakeratotischen Epithelzellen und Fibrin nach.
    • Die Therapie besteht in der Verabreichung von Breitspektrumantibiotika-Augentropfen oder einer Antibiotikakombination wie Neomycin, Bacitracin + Polymixin B, Chloramphenicol und Gentamicin. Bei Therapiefehlschlag sollte man eine Probe zur mikrobiologischen und mykologischen Untersuchung mit Resistenztest entnehmen.
    Hinweis: Bei Therapiefehlschlag nochmals an die Keratoconjunctivitis sicca (KCS) denken, deren Diagnose mittels Schirmer-Tränentest gestellt wird.
    Konstipation
    Definition
    Durch seltenen und schließlich schmerzhaften Absatz von trockenem und hartem Kot gekennzeichnetes Syndrom.
    Das Vorliegen einer Konstipation sollte anhand der Fütterung ermittelt werden und die Psychologie des Tierbesitzers berücksichtigen.
    Eine echte, unbehandelte Konstipation kann zur Koprostase führen: Ansammlung von Fäkalomen im Darm von manchmal beachtlichem Ausmaß.
    Symptome

    •Schlechter Allgemeinzustand, Apathie und stumpfes Fell.
    •Durch Palpation und Röntgen ist die Diagnose schnell gestellt.
    •Fallen, die es zu vermeiden gilt:
    •Möglichkeit eines „Pseudodurchfalls“: weicher Kot nach Abgang harter Kotmassen.
    •Mehr oder weniger fruchtlose Kotabsatzanstrengungen können zu Beginn einer Konstipation stehen, sie sind jedoch nicht pathognomonisch für diesen Zustand (
Kolitis (akute
),
Kolitis (chronische
)).
    •Bei einer Koprostase lassen diese Anstrengungen ab einem gewissen Retentionsgrad nach. Es entsteht ein Teufelskreis, der dazu führt, dass es dem Tier nahezu unmöglich ist, sich zu erleichtern, denn der ausgetrocknete Kot wird zunehmend härter und die Ansammlung des nachrückenden Kots nimmt im gleichen Maß zu, wie manche Tiere weiterhin fressen.
    •Eine gründliche klinische Untersuchung ist unverzichtbar, um die tatsächliche Ursache der Konstipation herauszufinden und eine spezifische Therapie in die Wege zu leiten ( Tab. 1.88 ).
    Tab. 1.88 Ätiologie der Konstipation
    Therapie

    • Mechanische Ausräumung:
    •Gleitmittel + lokale proteolytische Enzyme
(Microklist
®).
    •Paraffinöl (cave: Aspirationsrisiko).
    •Einlauf (bei Koprostase unumgänglich) von in lauwarmem Wasser verdünntem PVP-Jod, das mittels Sonde Stück für Stück in das Rektum und dann in den Darm eingeführt wird.
    •Chirurgische Intervention mitunter erforderlich (Taxien oder Enterotomie).
    • Spezifische Therapie ( Tab. 1.88 ).
    • Medikamentöse Unterstützung: Choleretika oder osmotische Laxanzien: Laktulose (div. H. M.), 0,5 ml/kg/d auf 3 Dosen, Psillium
(Metamucil
® [H. M.]) oder Klistiere und Stimulanzien: Bisacodyl (div. H. M.), Docusat-Natrium
(Norgalax® Rektalgel
[H. M.]) können die Motorik des Gastrointestinaltrakts unterstützen.
    • Ernährung: In der Folge ist die Fütterung im Hinblick auf die Ätiologie abzuändern: Weglassen von Knochen, Aufteilung der Tagesration, Zusatz von Pflanzenfasern: Rinde von Kleiebrot, Kekse auf Kleiebasis oder rohfaserreiches kommerzielles Futter.
    Kontaktdermatitis
    Entzündliche Hautreaktion aufgrund des direkten Kontakts der Haut mit einem in der Umgebung vorkommenden Allergen, das eine mechanische, physische oder chemische (= irritierende/irritative Kontaktdermatitis) und/oder immunologische Beteiligung (= allergische Kontaktdermatitis) auslöst.
    Ätiologie
    Die irritierende Kontaktdermatitis entsteht aufgrund einer direkten Reizung durch Stoffe wie:
    •Verschiedene

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