Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
Vom Netzwerk:
kreisender Vorwärtsbewegung der Vordergliedmaßen führt.
    Therapie
    Rein chirurgisch: Die klassische Technik besteht im Durchtrennen des fibrösen „Bandes“. Sie führt zu einer guten funktionellen Wiederherstellung, die auch einen jagdlichen Einsatz ermöglicht.
    Kontrazeption
    Gesamtheit von Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die Konzeption während des Bedeckung zu verhindern. Dieser Begriff ist in Bezug auf domestizierte Karnivoren ungenau, denn zur Steuerung der Fortpflanzung dieser Tierarten verhindert man die Bedeckung (Verhütung oder Hemmung des Östrus) oder man interveniert danach (artifizieller Abort) (
Fortpflanzungsmanagement
).
    Konvulsionen (konvulsive Syndrome, Epilepsie)
    Definition
    Paroxysmale neurologische Manifestationen einer Störung im Gehirn mit unterschiedlicher Symptomatik:
    •Bewusstseinstrübung.
    •Störung des Muskeltonus und Bewegungsstörungen.
    •Sensorische Störungen.
    •Neurovegetative Störungen: Salivation, Miktion, Defäkation.
    Man unterscheidet tonische Anfälle, klonische Anfälle und tonisch-klonische Anfälle (Grand-mal-Anfall).
    Ätiologie

    •Primäre Epilepsie.
    •Zerebrale Missbildungen (Hydrozephalus).
    •(Infektiöse) Enzephalitis.
    •Metabolische Störungen (Hypoxie, Hypoglykämie, Hypokalzämie, hepatoenzephales Syndrom).
    •Hyperviskosität des Blutes.
    •Vergiftungen (Metaldehyd, Strychnin, Organophosphate, Ethylenglykol).
    •Traumata.
    •Primäre Hirntumoren oder Metastasen.
    Diagnostik

    • Anamnese und klinische Untersuchung (die neurologische Untersuchung sollte sehr umfassend sein).
    • Ablauf eines Anfalls: Generalisierte und symmetrische Krampfanfälle bei einem zwischen den Anfällen normalen Tier sprechen nicht für eine intrakranielle Läsion.
    • Ergänzende Untersuchungen:
    •Glukosespiegel.
    •Kalziumspiegel.
    •Harnstoffspiegel.
    •Kreatininspiegel.
    •ALT, PAL.
    •Ammoniumspiegel, Gallensäurespiegel.
    •Komplettes Blutbild.
    Eventuell zusätzlich:
    •Punktion des Liquor cerebrospinalis.
    •Untersuchung des Schädels mittels CT (eventuell mit Kontrast).
    •MRT.
    •Bei persistierender Fontanelle kann mittels Ultraschalluntersuchung ein Hydrozephalus diagnostiziert werden.
    •Die Diagnose einer primären Epilepsie ist eine Ausschlussdiagnose.
    Therapie
    Therapieziel

    •Reduktion der Anfallshäufigkeit, -dauer und -schwere.
    Allgemeine Prinzipien

    •Einen Hund mit nur einmaligem Anfall nicht behandeln.
    •Nicht behandeln, bevor die Anfallursache feststeht.
    •Die Wirksamkeit der Therapie nicht vor Ablauf von 2 Wochen beurteilen.
    •Die Therapie nicht plötzlich unterbrechen oder ändern.
    Bei primärer Epilepsie erfolgt eine Dauerbehandlung, d. h. lebenslang.
    Grundbehandlung in der Zeit zwischen den Anfällen

    •Phenobarbital
(Luminaletten
® [H. M.],
Luminal
® [H. M.]): Mittel der Wahl bei Epilepsie. Indiziert sowohl beim Hund als auch bei der Katze. 2 – 4 mg/kg/d auf 2 Dosen verteilt. Große individuelle Variabilität: Manche Hunde brauchen eine 3 – 5-mal höhere Dosis (Dosierung nach Serumspiegel).
    •Kaliumbromid: 20 – 40 mg/kg/d beim Hund, 15 mg/kg/d bei der Katze in 1 Dosis, potenziert das Phenobarbital
(Luminaletten
® [H. M.],
Luminal
® [H. M.]).
    •Primidon (div. H. M.).
    • Hund: postenzephalitische Epilepsie.
    • Bei der Katze kontraindiziert.
    •20 – 40 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    •Individuelle Sensibilität variiert stark. Knochenmarktoxizität.
    •Diphenylhydantoin (div. H. M.).
    • Bei der Katze kontraindiziert.
    • Hund: Bei Fehlschlag mit Phenobarbital. Kombination mit Phenobarbital ist möglich: 20 – 30 mg/kg/d auf 3 Dosen.
    •Clonazepam
(Rivotril
® [H. M.]): 0,1 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    •Carbamazepin (div. H. M.): 10 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    •Ethosuximid
(Petnidan
® [H. M.],
Suxilep
® [H. M.]): 20 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    •Natriumvalproat (div. H. M.): 20 – 30 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    •Diazepam (div. H. M.): Therapie der Epilepsie bei der Katze (0,4 – 0,5 mg/kg/d auf 2 Dosen).
    •Gabapentin (div. H. M.): neues Molekül, das bei Therapiefehlschlag mit
Luminaletten
® [H. M.]
oder Luminal
® [H. M.] eingesetzt werden kann. Dosierung: 300 mg, 2 × tgl. bis zu 1200 mg, 3 × tgl. Kostenintensiv.
    Therapiegrundsätze
    Es ist empfehlenswert, immer mit einem einzigen Antiepileptikum zu beginnen. Nach 15 Tagen wird das Tier wieder vorgestellt und ggf. die Dosierung angepasst: Erhöhung der Dosis um 30 % bei ungenügendem Ergebnis, Verringerung der Dosis um 30 % bei

Weitere Kostenlose Bücher