Therapielexikon der Kleintierpraxis
übermäßigen Nebenwirkungen. Bei Therapiefehlschlag die Behandlung ändern oder eine Kombination aus Antiepileptika verabreichen.
• Bedeutung der Kontrolle der Serumspiegel: Nach 15 Tagen Behandlung kontrollieren, ob der Serumspiegel zwischen 25 und 45 mg/l liegt, Blutentnahme 8 – 10 h nach Verabreichung einer der beiden täglichen Dosen. Bei ungenügendem klinischem Ergebnis, d. h. wenn die Barbituratkonzentration im Blut unter 20 mg/l liegt, die tgl. Dosis um 20 % erhöhen und erneut 1 Woche später kontrollieren. Ist die Barbituratkonzentration in Ordnung, Kaliumbromid hinzufügen (20 mg/kg/d in 1 Dosis).
• Therapie des Anfalls:
•Venenkatheter legen.
•Blutentnahme für Glukose- und Kalziumbestimmung.
•Diazepam (div. H. M.): 0,5 mg/kg i. v. oder intrarektal, danach 10 mg alle 10 min, bis die Symptome abklingen. Bei Therapiefehlschlag Barbiturate einsetzen (z. B.
Luminaletten
® [H. M.],
Luminal
® [H. M.]) parenteral 3 – 5 mg/kg.
•30 %ige hypertonische Glukoselösung: 0,25 g/kg, als i. v. Injektion.
•10 %iges Kalziumglukonat, 0,2 – 0,5 ml/kg i. v.
•Oder Kalziumchlorid.
Steigt die Temperatur des Tiers auf über 41 °C, das Tier kühlen (Eisbeutel oder kaltes Bad).
Gehen die Anfälle in einen Grand-mal-Anfall über, kann dies zum Tod des Tiers führen.
Koprophagie
Die Koprophagie ist der freiwillige Verzehr von festen Exkrementen. Es ist unstrittig, dass sich Hunde von Natur aus zu ihren eigenen Exkrementen und auch zu denen anderer Artgenossen hingezogen fühlen. Verschiedene Ursachen können dazu führen, dass ein Hund seinen eigenen Kot frisst. Diesem Verhalten liegt häufig ein Problem mit der Sauberkeitserziehung zugrunde. Der Hund wird von seinem Besitzer bestraft, weil er im Haus oder an einem ungeeigneten Ort seinen Kot abgesetzt hat. Vor allem, wenn dieBestrafung nicht unmittelbar an Ort und Stelle erfolgt, sondern erst, wenn der Hund zu seinem Besitzer zurückkehrt, bewirkt sie, dass der Hund zunehmend in Abwesenheit seines Besitzers Kot absetzt und schließlich das „Beweismaterial“ verschwinden lässt, indem er seine eigenen Exkremente auffrisst. Eine andere Ursache ist die Verstärkung des Welpenverhaltens durch den Besitzer. Wenn der Besitzer merkt, dass der Welpe seine Exkremente frisst, unterbricht der Besitzer sofort das Tun des Welpen und sammelt den Kot auf. Nun entsteht ein Wettbewerb zwischen Besitzer und Hund, der seinen Kot auffrisst, um sicherzugehen, dass er nicht weggenommen wird. Hat der Hund sein Futter manchmal schlecht verdaut, kann der Kot noch nach Futter riechen, was den Hund dazu veranlasst, seine Exkremente zu fressen. Am besten ignoriert man unpassendes Kotabsetzen, steckt die Nase des Hundes nicht in den Haufen (was für den Hund keineswegs abstoßend ist) und räumt den Kot vor allen Dingen nicht vor seinen Augen und noch dazu in gebückter Haltung weg, da diese Haltung eine Spielaufforderung für ihn bedeutet.
Zur Erklärung dieses Verhaltens werden auch Enzymmangel, Malassimilation, zu wenig Bewegung oder zu wenig Platz für den Hund angeführt.
•Man kann das Futter mit Enzymen anreichern (Wirksamkeit nicht erwiesen).
•Den Kot in Abwesenheit des Hundes aufsammeln.
•Einen Maulkorb anwenden.
•Längere Spaziergänge an der Leine durchführen.
Koprostase
Konstipation
.
Korneaulzera
Definition
Substanzverlust der Kornea, kann Epithel, Stroma und sogar die Descemet-Membran betreffen.
Symptome
•Schmerz, der umso größer ist, je oberflächlicher der Substanzverlust ist, begleitet von Blepharospasmus und Epiphora.
•Die Kornea verliert ihr glattes und glänzendes Aussehen.
•Sie trübt aufgrund eines
Hornhautödem
, später durch eine Neovaskularisation ein: oberflächlicher Pannus aus dicken gewundenen, zur verletzten Zone laufenden Gefäßen.
Diagnostik
Diagnosestellung mithilfe eines Färbemittels (Fluoreszein).
•Hierfür finden 2 %ige Fluorescein-Augentropfen Anwendung (als Ein-Dosis-Ophthiolen, um eine Kontamination des Ulkus zu vermeiden).
•Wenig später spült man das Auge mit isotonischer Kochsalzlösung. Gesundes Epithel lagert kein Fluorescein ein, es dringt aber in interzelluläre und interfibrilläre Stromazwischenräume ein und färbt die Grenzen des Ulkus grün. Bei punktförmigen Veränderungen ist es hilfreich, auf eine Wood-Lampe oder eine Lichtquelle mit kobaltblauem Licht zurückzugreifen, um die kleinen Ulzera darzustellen.
Therapie
• Eine lokale Antibiose ist unbedingt erforderlich
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