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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Labor aufgrund der hohen Resistenz des Virus).
    • Serologie: Hämagglutinationshemmtest (Antikörperpräsenz von Beginn der Diarrhö an).
    • Histologie: Darmbiopsie.
    Therapie
    Während der ersten Therapietage sind ausschließlich parenteral applizierbare Medikamente zu wählen.

    • Rehydratation in Abhängigkeit von den klinischen Kriterien über 4 Tage:
    •Beginnende Hautfaltenbildung: Das zu infundierende Flüssigkeitsvolumen entspricht 4% des Körpergewichts.
    •Bleibende Hautfalte, eingesunkene Augäpfel, schneller, schwacher Puls: 8% des Körpergewichts.
    •Schockzustand: 10% des Körpergewichts.
    Isotonische Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung i. v. über 24 Stunden zur Korrektur der anfänglichen Imbalance.

    • Antiemetika: Metoclopramid (div. H. M.): 0,5 – 1 mg/kg s. c., Maropitant
(Cerenia
®) 1 mg/kg 1 × tgl. s. c.
    • Verzögerung der Darmpassage: Prifiniumbromid
(Prifidiar
®): 0,75 mg/kg alle 6 – 12 h über maximal 1 – 2 d.
    • Verhinderung bakterieller Sekundärinfektionen (parenterale Antibiose):
    •Kanamycin
(Kanamysel
® ad us. vet.): 15 – 20 mg/kg/d in 2 Injektionen.
    •Amoxicillin: 25 mg/kg/d.
    • Interferon
(Virbagen omega
®): 2,5 IE/kg/d i. v. über 3 d.
    Prophylaxe

    • Hygiene: Sie bleibt im Bestand unverzichtbar angesichts der großen Resistenz des infektiösen Agens. Raumdesinfektion mit 1 : 30 verdünntem Natriumhypochlorit und Einteilung der Hundegruppen nach deren jeweiligem Infektionsrisiko.
    • Medikamentös:
    • Homologe Lebendvakzinen, die am wirksamsten sind, sind zu bevorzugen.
    • Einzeltier: Die Grundimmunisierung umfasst 1 Injektion in der 8. Woche, eine 2. in der 12. Woche, eine dritte in der 16. Woche sowie eine vierte im 15. Monat. Auffrischung nach 1 Jahr, anschließend alle 3 Jahre.
    • Gruppenhaltung: Das prophylaktische Vorgehen richtet sich nach der epidemiologischen Situation. Als Richtlinie in infizierten Beständen kann eine Impfung in der 7. Woche mit Wiederholungsimpfungen alle 10 Tage bis zur 12. Woche durchgeführt werden. Das Impfregime richtet sich nach der epidemiologischen Situation im Zwinger und nach dem Impfprogramm für das Muttertier.
    Patellaluxation
    Die mediale Patellaluxation tritt am häufigsten bei kleinen Rassen auf und ist i. d. R. kongenital bedingt. Die laterale Patellaluxation tritt weitaus seltenerund nur bei den großen Rassen auf. Sie kann durch die Valgusstellung des Kniegelenks verkompliziert werden (Genu valgum).
    Symptome

    •Intermittierendes Lahmen (i. d. R. einige Sekunden lang) mit der gebeugten Gliedmaße und hüpfender Gang auf den drei anderen Pfoten.
    •Je nachdem, wie leicht die Patella in die Trochlea ossis femoris zurückgleitet, in Abhängigkeit vom Schweregrad der Symptome und von den Begleitveränderungen unterteilt man die patellare Fehlentwicklung in drei Schweregrade:
    • Grad I: Patella lässt sich leicht reponieren (i. d. R. spontan), ohne Knochendeformation.
    • Grad II: Patella lässt sich nicht so leicht reponieren, zusätzlich Ansatz einer medialen Verlagerung der Crista tibiae.
    • Grad III: permanente Patellaluxation, starke Lahmheit und starke Gelenkdeformation mit protrudiertem Kniegelenk und einer deutlich ausgeprägten S-förmigen Verkrümmung von Femur und Tibia im Verhältnis zum Kniegelenk.
    Therapie
    Therapieprinzip
    Die Therapie hängt von der Ätiologie und vom kli nischen Verlauf ab.
    Abgesehen von Traumata kann eine Patellaluxation sekundär zu Fehlstellungen der Oberschenkel- und Beinknochen oder häufiger infolge einer zu flachen Trochlea kongenital bedingt sein. Bei einem Jungtier kann im letzteren Fall die Patellaluxation die Ursache für spätere Knochendeformationen sein.
    In der Praxis muss man zwischen der intermittierenden, der spontan reponierbaren und der nichtreponierbaren Luxation unterscheiden:
    • Spontan reponierbare Luxation: Eine chirurgische Reposition ist nicht unbedingt erforderlich, auch wenn langfristig zwei Komplikationen entstehen können: Kreuzbandriss und Entwicklung einer Arthrose. Um dies zu vermeiden oder wenn das Tier leidet oder auch, um dem Anliegen des Tierbesitzers nachzukommen, kann eine Therapie durch laterale Kapselraffung erfolgen.
    • Schwer reponierbare bzw. nicht reponierbare Luxation: In diesem Fall ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Handelt es sich darüber hinaus um einen Welpen im Wachstum, sollte der Eingriff so früh wie möglich vorgenommen werden, um zu verhindern, dass die auf Femur und Tibia

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