Therapielexikon der Kleintierpraxis
Folge oder gleichzeitig. Die Anfälle werden zunehmend seltener und der Verlauf ist im Allgemeinen günstig.
•Während eines Anfalls ruft Palpationsdruck auf die Diaphysen eine Schmerzreaktion hervor. Der Allgemeinzustand ist reduziert.
Weiterführende Untersuchungen
Die radiologischen Veränderungen zeigen eine aktive, abnormale enchondrale Ossifikation:
•Frühzeitige verstärkte Trabekelbildung in den diaphysären Enden und/oder
•„mottenfraßartige“ Verdichtung des Markraums, v. a. im Bereich der Foramina nutritiva.
Diese Läsionen schwächen sich mit zunehmendem Alter ab.
Keine signifikante labordiagnostische Veränderung: Eine Eosinophilie ist selten und nicht charakteristisch.
Therapie
Die Prognose ist gut, da sich die Panostitis in der Mehrzahl der Fälle günstig entwickelt.
Allerdings kann es vorteilhaft sein, Kortikoide in moderater Dosierung zu verordnen, um die Schmerzausprägung während der Anfälle zu begrenzen.Sobald es das klinische Bild erlaubt, muss die Dosis reduziert und die Therapie beendet werden, um eine katabole Osteoporose zu verhindern.
Panzytopenie des Hundes
Ehrlichiose (canine
).
Papillomatose des Hundes
Die viral bedingte und v. a. Jungtiere betreffende orale Papillomatose heilt meist innerhalb weniger Monate spontan aus.
Therapie
Therapie nur in schweren Fällen mit Dysphagie und oraler Infektion.
• Lokale Therapie:
•Desinfektion mit Chlorhexidinlösung (div. V. M.).
•Bei Bedarf: chirurgisches Abtragen der Hauptwarzen mit einer Schere, durch einen Kauter oder elektrochirurgisch.
•Das Herstellen einer Autovakzine durch mehrfaches Einfrieren und Auftauen einer Suspension auf der Grundlage zerkleinerter Papillome zeigt gute Resultate (1 ml s. c./Woche über 6 – 8 Wochen). Allerdings wurde vom späteren Auftreten von Plattenepithelkarzinomen an den Injektionsstellen berichtet.
•Interferone werden gleichfalls als erfolgreiche Therapieoption beschrieben: Interferon Alfa-2a (Roferon A, H. M.) 1,5 × 10 6 /m 2 3 ×/Woche s. c; rekombinantes Omega-Interferon (Virbagen Omega) 1 – 1,5 ME/kg alle 7 Tage 4 – 6 ×.
• Systemische Therapie: Antibiose v. a. nach chirurgischer Exzision.
Paralyse (mandibuläre)
Mandibuläre Paralyse
.
Paraneoplastische Syndrome
Metabolische Störungen Maligne Hyperkalzämie
• Symptome:
•Polydipsie-Polyurie.
•Vomitus.
•Obstipation.
•Bradykardie.
•Bewusstseinstrübung.
•Krämpfe.
• Tumoren, die eine Hyperkalzämie hervorrufen können:
•Lymphom.
•Myelom.
•Adenokarzinom des Gesäuges.
•Adenokarzinom der Analdrüsen.
• Therapie:
•Therapie des Tumors.
•Symptomatische Therapie:
–Isotonische Kochsalzlösung i. v.
–Diuretisch:
Dimazon
®, 4 – 8 mg/d, parenteral in 2 Injektionen.
–Prednisolon: 1 – 2 mg/kg, auf 2 Dosen tgl. p. o.
–Calcitonin (div. H. M.): 8 – 12 IE/kg in 2 Injektionen s. c.
Maligne Hypoglykämie
(Nüchternglukose < 0,5 g/l)
• Symptome:
•Schnelle Ermüdbarkeit.
•Bewusstseinstrübung.
•Krämpfe.
•Koma.
•Tod.
• Verantwortliche Tumoren:
•Insulinom (häufigster Auslöser).
•Hepatozelluläres Karzinom.
•Lymphom.
•Leiomyosarkom.
•Hämangiosarkom.
Adenokarzinom der Speicheldrüsen.
• Therapie:
•Kausal: Tumorexzision.
•Symptomatisch (
Hypoglykämie
):
–Prednison: 1 – 4 mg/kg, auf 2 Dosen tgl. p. o.
–Diazoxid
(Proglicem
® [H. M.]): 10 – 40 mg/kg, auf 2 – 3 Dosen tgl.
–Hydrochlorothiazid (div. H. M.): 2 – 4 mg/kg, 1 × tgl.
Hyponatriämie
Folge einer übermäßigen hypophysären oder ektopischen ADH-Sekretion.
• Symptome:
•Lethargie.
•Verwirrungszustand.
•Krämpfe.
•Koma.
•Hyponatriämie.
• Therapie:
•Kausal.
•Symptomatisch: Wasseraufnahme begrenzen, hypertonische Kochsalzlösung i. v.
Hyperkortisolämie
Übermäßige Kortisolproduktion der Nebennieren nach Stimulation infolge überhöhter ektopischer ACTH-Bildung.
Symptome und Therapie:
Hyperadrenokortizismus
.
Hämatologische Störungen
Polyglobulie
Aufgrund übermäßiger Erythropoetinproduktion durch einen sezernierenden Tumor (Nierentumor) oder einen hypoxieinduzierenden Tumor (Lungentumor).
Therapie: symptomatisch durch Tumorexstirpation. Aderlass und/oder Hydroxycarbamid
(Litalir
® [H. M.],
Syrea
® [H. M.]): 30 mg/kg/d über 1 Woche, dann 15 mg/kg/d als Erhaltungsdosis.
Anämie
Chronischer Blutverlust, Erythropoetinmangel oder immunmediierte Hämolyse.
Thrombozytopenie
• Therapie:
•Bei
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