Therapielexikon der Kleintierpraxis
Epistaxis, aber seltener als bei chronischer ein- oder beidseitiger Rhinitis.
•Schmerzen bei Palpation und Perkussion des frontalen Bereichs.
•Später, bei stark fortgeschrittenen Fällen, Verformung des Gesichts.
Röntgenologische Diagnostik
Die Röntgenuntersuchung ist sehr aussagekräftig. Sie erfordert eine Allgemeinanästhesie, um drei Strahlengänge genauestens einhalten zu können: ventrodorsal, seitlich und frontal (Nase im Zentralstrahl).
Die ventrodorsale Aufnahme ist bei starker Öffnung der Maulhöhle auszuführen, um eine Überlagerung mit der Mandibula zu vermeiden.
Bei der Auswertung der Aufnahmen ist nach Veränderungen der Knochendichte und osteolytischen Bereichen zu suchen.
Ein CT eignet sich gut zur Untersuchung von Nebenhöhlenerkrankungen, zumal es die differentialdiagnostische Abgrenzung zu Tumoren der Nebenhöhlen und Mykosen erleichtert.
Laboruntersuchungen
Bakteriologische, mykologische oder zytologische Untersuchungen sind nur bei chronischen Fällen mit Trepanation zur Erleichterung des Abflusses in Betracht zu ziehen.
Die serologische Untersuchung auf eine Aspergillose ist ein wichtiges Hilfsmittel für eine ätiologische Diagnostik.
Therapie
Beim Hund sollte zunächst eine Infektion des Recessus beseitigt werden, die sekundär zu einer Zahninfektion ist. Die Extraktion des Reißzahns schafft eine wirkungsvolle Drainage.
In den übrigen Fällen, v. a. bei der Katze, ist die medikamentöse Therapie durch die Enge der anatomischen Verbindungen und die schlechte Diffusion der Antibiotika (schwache Gefäßversorgung, kaum zugänglicher Herd) erschwert Deren Dosierung und Anwendungsdauer müssen folglich angepasst werden.
In der Praxis erweist sich eine Trepanation als wirkungsvollste Lösung. Sie macht es möglich, die notwendigen Proben zu entnehmen, möglicherweise vorhandene solide Bestandteile (Knochenstücke) zu entfernen und eine Spülsonde anzulegen.
Es ist unbedingt darauf zu achten, das unmittelbar unter dem Periost liegende Gewebe zu erhalten, da es ein subkutanes Emphysem vermeiden hilft und Grundlage für die knöcherne Rekonstruktion ist.
Nach dem Eingriff ist es vorteilhaft, einen Halskragen anzulegen, Sedativa zu verabreichen und eine Manipulation des Kopfs zu vermeiden.
Rhinitis
.
Bei der Katze mit chronischer Rhinitis-Sinusitis:
•Eine Infektion mit felinem Leukämievirus (FeLV) oder Immundefizienzvirus (FIV) abklären.
•Vor Therapiebeginn Nasen- und Nebenhöhlen mit isotonischer Kochsalzlösung kräftig spülen.
•Eine Breitspektrumantibiose über mindestens 2 Monate veranschlagen.
Skrotaldermatitis
Skrotum (Skrotaldermatitis
).
Skrotum (chronische Hyperplasie)
Definition
Erschlaffung des Skrotums mit Hyperkeratose, Depilation und manchmal Infektion beim alten Hund.
Therapie
Bei Beeinträchtigung des Tiers oder hartnäckiger Infektion Absetzen der übermäßigen Haut unter Berücksichtigung der Hodenhüllen oder komplette Exzision des Skrotums mit Kastration.
Skrotum (Skrotaldermatitis)
Definition
Wegen der dünnen Haut des Skrotums, seiner spärlichen Behaarung sowie seiner anatomischen Lokalisation, die den Kontakt mit den unterschiedlichsten Substanzen begünstigt, manifestieren sich dort zahlreiche Dermatitiden.
Ätiologie
•Kontaktdermatitis durch Irritation oder allergischen Ursprungs (nicht ausreichend ausgespültes Shampoo, Waschmittel, Lösungsmittel, Dünger etc.).
•
Autoimmunerkrankungen mit Hautbeteiligung
(Pemphigus erythematodes).
•Medikamenteninduzierte Dermatitis (
Toxidermatosen
).
•Zinkreaktive Dermatose.
Symptome
Das Skrotum ist verdickt, entzündet und mehr oder weniger haarlos. Es zeigen sich nässende, diffuse oder flächenhaft konfluierende Läsionen mit Krus tenbildung. Der Juckreiz veranlasst das Tier zum Lecken und Beißen. Die Region ist sehr schmerzhaft.
Im periskrotalen Bereich wird manchmal ein peripheres Erythem beobachtet.
Therapie
In Abhängigkeit von der Ätiologie.
Im häufigsten Fall einer Irritation ist die Applikation eines antiphlogistischen Sprays (Hydrocortisonaceponat
[Cortavance®]
) oder einer antiphlogistischen Lotion 2 × tgl. (Betamethason-Lotion [div. H. M.]) indiziert. Das Tier muss unbedingt am Lecken gehindert werden (Tragen eines Halskragens).
Lokale Antiseptika: Chlorhexidin (10 ml der 5%igen Lösung auf 500 ml abgekochtes Wasser).
Solardermatitis
Hund
Dank seines Haarkleids ist der Hund i. d. R. gut vor längerer direkter Sonneneinstrahlung geschützt.
Dennoch
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