Therapielexikon der Kleintierpraxis
Molar sowie eine Antibiotikatherapie erfordert.
Speicheldrüsenerkrankungen
Speicheldrüsen (Pathologie
).
Spina bifida
Definition
Unvollständiger Schluss der Dorsalplatte eines oder mehrerer Wirbel, gewöhnlich im Lumbalbereich, meist mit einer Meningozele oder Myelomeningozele, die mit der Wand verbunden ist und die Bildung einer Fistel mit Austritt von Liquor cerebrospinalis hervorrufen kann.
Prädisposition: brachyzephale Rassen.
Symptome
•Unregelmäßig. Ataxie der Hintergliedmaßen. Parese.
•Harn- und/oder Kotinkontinenz.
Diagnostik
Der Nachweis einer Spina bifida kann röntgenologisch (Fehlen der Dornfortsätze) erfolgen.
Eine Myelographie ist notwendig, um eine Meningozele oder eine Myelomeningozele sichtbar zu machen.
Die Untersuchungsmethode der Wahl ist die MRT.
Therapie
•Eine Meningozele kann chirurgisch geschlossen werden.
• Ergebnis oft enttäuschend, da sich das neurologische Bild nicht ändert.
Spirozerkose des Hundes
Definition
Im Wesentlichen eine tropische Erkrankung, hervorgerufen durch
Spirocerca lupi
, einen hämophagen, 3 – 8 cm langen Nematoden, der eine Knotenbildung in der Wand von Ösophagus und Magen sowie Aortenläsionen verur sacht.
Symptome
Wenig charakteristisch:
•Abmagerung, Anämie.
•Gastrointestinal: Dysphagie, Erbrechen.
•Kardiorespiratorisch: Dyspnoe, Husten, Synkopen.
•Nerval: Krampfanfälle.
Tod durch Aortenruptur.
•Komplikation eines ösophagealen Osteosarkoms.
Diagnostik
• Verdachtsdiagnose in endemischen Gebieten: banale Gastritiden und andere Ursachen von Dysphagien ausschließen.
• Röntgenuntersuchung:
•Knotige, im Durchmesser 1 – 3 cm große Verschattungen im Ösophagus.
•Aortenaneurysmen.
•Von Läsionen durch Sarkome oder tracheobronchialen Strongylosen abgrenzen.
• Endoskopie von Ösophagus und Magen.
• Koproskopie: Suche nach Eiern, 35 × 12 μm, ellipsoid, enthalten Embryo (Anreicherungsmethoden). Diese Untersuchung kann falsch negative Befunde ergeben.
Prognose
Schlecht, da der Verlauf oft tödlich und die Therapie schwierig ist.
Therapie
• Spezifische Therapie: Levamisol:
•10 mg/kg/d i. m. für 3 d, 3 × im Abstand von 3 Wochen wiederholen.
•10 mg/kg/d p. o. jede 2. Woche über einen Zeitraum von 6 Wochen.
Hinweis: Ivermectin ist wirksam mit 0,1 – 0,2 mg/kg (
Räude und Pseudoräude
, Anwendungsart und Vorsichtsmaßnahmen unter „Sarcoptesräude“).
• Ergänzende Therapie:
•Den Zustand der Mangelernährung korrigieren.
•Chirurgische Ösophagusplastik (allgemein und in diesem Kontext besonders delikat).
Splenomegalie
Definition
Die Hypertrophie der Milz ist eine häufige Erscheinung, die sehr unterschiedliche Ursachen haben kann ( Tab. 1.117 ). Einige davon besitzen eine nur geringe pathologische Bedeutung.
Tab. 1.117 Ätiologie der Splenomegalie
Allerdings sollte dieses Phänomen beachtet werden, da es ein wichtiger Hinweis für eine Begleiterkrankung sein kann. Es wird vorherrschend, wenn es mit einer Zerstörung des Bluts einhergeht (
Hypersplenismus
).
Folglich sollten abgeklärt werden: ein möglicherweise kürzlich stattgefundenes Trauma, Infektionen oder begleitende immunologische Störungen, Kreislaufstörungen oder begleitende schmerzhafte Prozesse im Abdomen.
Weiterführende Untersuchungen
•Röntgenuntersuchung des Abdomens (in mindestens zwei Ebenen).
•Röntgenuntersuchung des Thorax: Metastasensuche.
•Sonographie mit ultraschallgeführter Feinnadelpunktion.
•Hämatologie (Blutausstrich).
•Knochenmarkuntersuchung.
•Bei Lymphadenitis Punktion oder Biopsie eines Lymphknotens.
•Punktion der Milz für eine zytologische Untersuchung.
•Blutgerinnungsstatus (DIC).
Diagnostik
Akute Splenomegalie:
• Isoliert:
–Kongestion.
–Traumatische intrakapsuläre Hämorrhagie.
–Abszess.
–Milzkopftorsion.
• Mit Fieber:
–Babesiose.
–Hämoplasmose.
–Toxoplasmose.
–Viruserkrankungen des Hundes.
–Bakterielle Septikämien.
• Chronische Splenomegalie:
• Isoliert:
–Knotig:
–Abszess.
–Benigner Tumor oder knotige Hyperplasie.
–Maligner Tumor.
–Hämatom.
–Diffuse:
–Anästhesie.
–Maligner primärer, infiltrativ wachsender Tumor (Fibro-, Retikulo-, Angio-, Lymphosarkom)
–Myeloische Leukämie.
–Mastozytom.
–Maligne Histiozytose.
• Begleitend:
–Hepatomegalie: Zirrhose.
–Polyadenopathie:
–Leishmaniose.
–Lymphatische Leukämie.
–Histoplasmose.
–Hämolytische Anämie
Weitere Kostenlose Bücher