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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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reifen. Weitere Kennzahlen sind ( Tab. 1.114 ) zu entnehmen.
    Tab. 1.114 Sexualzyklus der Hündin
    Die Bestimmung des Ovulationszeitpunkts – entscheidend zur Festlegung des Deckzeitpunkts oder der Insemination mithilfe von Frisch- oder Tiefkühlsperma – erfolgt entweder durch Vaginalabstriche oder Progesterontests ( Tab. 1.115 ). Der Progesteronspiegel liegt zwischen 4 und 10 mg/ml, d. h. 12 – 30 nmol/l, und ist ein zuverlässiger Indikator für die Ovulation. Der bes te Zeitpunkt zur Insemination ist 48 – 72 Stunden nach einem Progesteronspiegel von 15 – 20 mg/ml.
    Tab. 1.115 Bestimmung des Ovulationszeitpunktes
    Sexualzyklus der Kätzin
    Der Sexualzyklus kann je nach Rasse und Haltungsbedingungen (v. a. Lichtintensität) variieren ( Tab. 1.116 ).
    Tab. 1.116 Sexualzyklus der Kätzin
    Siamesen sind nahezu das ganze Jahr hindurch sexuell aktiv, Kätzinnen europäischer Rassen haben zwei bis vier Sexualzyklen pro Jahr, hauptsächlich im Frühling und im Herbst.
    Shunts (portosystemische)
    Definition
    Gefäßanastomose zwischen der Portalvene und dem Körperkreislauf, die die Leber mehr oder weniger umgeht.
    Die Folge sind schwere metabolische Störungen, die eine Hepatoenzephalopathie, Mangelernährung und Leberatrophie auslösen.
    Die meist angeborene Erkrankung gilt bei den Karnivoren als einer der häufigsten Auslöser einer Enzephalopathie beim jungen Tier.
    Es gibt mehrere Shunt-Arten, wobei am häufigsten „portocavale“ Anastomosen vorkommen: intrahepatische (Persistenz des Ductus venosus) oder prähepatische. Die Bestimmung des zugrunde liegenden Typs ist aufgrund der Unterschiede bei der chirurgischen Intervention für die Prognose wichtig.
    Prähepatische Shunts sind leichter zu operieren.
    Symptome

    •Neurologische, motorische oder das Verhalten betreffende Symptome nach der Fütterung (
Enzephalopathie (hepatische
)).
    •Wachstumsverzögerung oder Abmagerung.
    •Verschiedene gastrointestinale Symptome, v. a. mit Appetitstörungen.
    •Ptyalismus bei der Katze.
    •Möglicherweise Blasensteine (Ammoniumbiurat und Magnesium-Ammonium-Phosphate) (Hämaturie, Dysurie).
    Weiterführende Untersuchungen

    • Biochemie:
    •Messen von Ammoniak, nüchtern und/oder nach Belastungstest (
Enzephalopathie (hepatische
)).
    •Messen der Plasmagallensäuren vor und nach Fütterung.
    Hund: nüchtern < 10 μmol/l und postprandial < 30 μmol/l.
    Katze: nüchtern < 3 μmol/l und postprandial < 15 μmol/l.
    •Hypoproteinämie und Hypalbuminämie.
    •Hypoglykämie (unregelmäßig).
    • Röntgenuntersuchung:
    •Verkleinerter Leberschatten (unspezifisch).
    •Häufig vergrößerter Nierenschatten.
    • Sonographie. Macht es oft möglich, die Gefäßanomalie darzustellen.
    • Bedeutung spezieller Techniken mit Injektion von Kontrastmitteln und Darstellung des Shunts: mesenteriale Angiographie nach Laparotomie und Isolieren einer Mesenterialvene.
    Therapie

    • Die konservative medikamentöse Therapie ist nur palliativ und nur von vorübergehendem Interesse
(
Enzephalopathie (hepatische
)). Medikamente, die in der Leber verstoffwechselt werden, sind unbedingt zu meiden, v. a. Barbiturate aufgrund ihrer Akkumulation im Organismus. Die Natriumzufuhr sollte reduziert werden, um das Risiko eines Aszites zu begrenzen.
    • Die Chirurgie zielt darauf ab, den Shunt mit einer Ligatur teilweise oder komplett zu schließen, um den portalen Fluss in Richtung Leber zurückzulenken. Allerdings gibt es – abgesehen von den je nach Shunttyp verschiedenen technischen Schwierigkeiten – zahlreiche Tücken: Atrophie des intrahepatischen Kreislaufs, massiver portaler Hochdruck, der in den Stunden nach einem Eingriff zu einer tödlichen intestinalen Blutung führen kann.
    Sialorrhö
    Ptyalismus (Sialorrhö
).
    Sinusitis
    Definition
    Normalerweise purulente Entzündung der Nebenhöhlen. Bei den Karnivoren aufgrund der vielfältigen Auslöser (
Rhinitis
) häufig zu beobachten, entweder initial oder als Folge einer Infektion in benachbartem Gewebe.
    Eine bakterielle (entweder primäre oder häufiger sekundäre) Infektion ist praktisch immer vorhanden.
    Beim Hund gibt es drei verschiedene Nebenhöhlen: Sinus frontalis (die am deutlichsten entwickelte), Sinus sphenoidalis und Sinus (oder Recessus) maxillaris über dem 4. oberen Prämolar.
    Bei der Katze fehlt ein Sinus maxillaris, und die Abflusswege der Sinus frontales in die Nase sind sehr eng.
    Symptome

    •Ein- oder beidseitiger, i. d. R. purulenter Ausfluss.
    •Eventuell

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