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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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collarettes“ im Randbereich und hyperpigmentiertem Zentrum, die auch „seborrhoische Plaques“ genannt werden.
    Anfangs fehlt Juckreiz. Er kann später auftreten, bleibt jedoch i. d. R. mäßig. Er begleitet eine seborrhoische Dermatitis mit entzündlichem Aussehen. Meist ist die seborrhoische Dermatitis sekundär. Der Verlauf der Seborrhö ist chronisch und hartnäckig. Komplikationen entstehen besonders durch Sekundärinfektionen mit Bakterien oder Hefepilzen
(Malassezia pachydermatis
) (Flohbefall, Lausbefall, Mykose). Die Therapie einer primären Seborrhö kann nur symptomatisch erfolgen.
    Diagnostik
    Zu unterscheiden ist die primäre von den zahlreichen sekundären Seborrhö en.
    Die klinische und epidemiologische Diagnostik ist sehr nützlich.
    Die Seborrhö muss von folgenden Dermatosen abgegrenzt werden:
    •Diffuse, generalisierte Demodikose.
    •Sehr kontagiöse und stark juckende Sarcoptesräude.
    •Dermatomykose, v. a. Dermatophytosen und Hefepilzerkrankungen.
    •Symmetrische neuroendokrine Dermatosen.
    •Leishmaniose mit sehr intensiver Grindbildung.
    •(Produktive) Pyodermien.
    Durch labordiagnostische Untersuchungen kann das auslösende Agens seborrhoischer Dermatitiden (bakteriell oder mykotisch) isoliert werden.
    Schwieriger ist es, Störungen der Sexualhormone oder der Schilddrüsenhormone genau zu beurteilen.
    Therapie
    Eine Therapie primärer oder sekundärer Seborrhöen wird versuchen, die verschiedenen beteiligten Faktoren (endokrine Störungen, Fettstoffwechselstörungen, Parasitosen etc.) zu korrigieren.
    Die Therapie der idiopathischen Seborrhö ist schwierig: Ihre Ziele sind die Beseitigung der Schuppen und Hautkrusten und die Reduktion der für die Seborrhö typischen Fettproduktion sowie des Geruchs.

    •Eingesetzt werden vorwiegend topische Präparate in Form von Shampoos, die auf die Keratogenese wirken und die Talgproduktion verändern. Sie können folgende Wirkstoffe enthalten:
    •Benzoylperoxid, manchmal leicht reizend
(Peroxyderm
®).
    •Ethyllactat
(Etiderm
®).
    •Steinkohlenteer, wenn die Talgabsonderung überwiegt (ölige Seborrhö
[Sebolytic®]
).
    •Salicylsäure und Schwefel bei schuppigen Zuständen (trockene Seborrhö
[Sebomild®]
).
    • Lotionen können auf trockener Haut zur Rehydratation der Oberfläche angewendet werden.
    •Die Gabe von essentiellen Fettsäuren (Omega 3, Omega 6 [div. V. M.])kann bestimmte Entzündungsmediatoren modifizieren (Leukotriene, Prostaglandine) und die Normalisierung von Sebumfluss und Keratogenese unterstützen.
    Septikämie
    Generalisierte bakterielle Entzündung als Folge einer Invasion pathogener Keime in das Blutgefäßsystem nach einer Verletzung, die bis zur Mukosa reicht, oder aufgrund einer Abwehrschwäche des Körpers (Kortikoidtherapie).
    Ätiologie
    Die Keimart hängt vom primären Infektionsherd ab.

    • Urogenitaltrakt: Kolibakterien, Staphylokokken,
Proteus, Klebsiella, Pseudomonas
.
    • Verdauungstrakt:
E. coli
, Salmonellen, Anaerobier.
    • Atmungsapparat: stark wechselnde Keimflora, zu 75% von gramnegativen Bakterien bestimmt.
    • Haut und Abszesse: Staphylokokken, Kolibakterien, Pseudomonas.
    • Osteomyelitis: Staphylokokken, Kolibakterien, Anaerobier: Bacteroides sp.,
Clostridium
sp.,
Fusobacterium
sp.
    Symptome

    •Fieber (kann in 30% der Fälle fehlen).
    •Hochgradige Erschöpfung.
    •Tachykardie und fadenförmiger Puls.
    •Tachypnoe.
    •Häufig Herzgeräusch aufgrund einer Endokarditis (bakterielle Besiedelung der Mitral- und Aortenklappen, seltener der Pulmonal- und Trikuspidalklappen). Der Endokarditisherd ist eine Infektionsquelle für andere Organe, v. a. Nieren und Milz.
    •Hypotension.
    •Hypoxie.
    •Gerinnungsstörungen.
    Verlauf
    Rasche Entwicklung eines septischen Schocks aufgrund verminderter peripherer Gefäßwiderstände.
    Diagnostik

    • Leukozytenzählung: Leukozytose (> 18 000/μl) oder Leukopenie (< 5000/μl).
    • Sonographie: Der Nachweis einer fortschreitenden Endokarditis ist ein guter Hinweis auf eine bakteriell bedingte Endokarditis.
    • Hämokultur:
    •Erfordert eine akkurate Technik:
    –Absolute Asepsis bei der Probenentnahme.
    –Blutvolumen: mindestens 5 ml je Probenentnahme, auf einem Spezialmedium, das für einen Transport in ein kommerzielles Labor geeignet ist.
    –Drei Proben innerhalb von 48 Stunden oder zum Zeitpunkt von Temperaturspitzen.
    •Ergebnisse oft negativ und enttäuschend.
    •Allgemeinscreening: Hämatologie, Gerinnungsstatus, Elektrolyte,

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