Therapielexikon der Kleintierpraxis
Gonaden besonders strahlenempfindlich sind, führen Strahlenmengen von 10 – 20 Gy bereits zur Sterilität.
Tardiert einsetzende Komplikationen
Betroffen ist v. a. Gewebe mit langsamer Zellteilung. Die Komplikationen variieren je nach Lokalisation der Strahlenexposition.
•Strahlenlunge: Lungenfibrose mit schwerer Ateminsuffizienz.
•Strahlenmyelitis: schwerwiegender Verlauf bis hin zur Tetraplegie.
•Strahlenblase.
•Strahlenbedingte Knochennekrose: bei moderner Technik selten, kann Spontanfrakturen verursachen.
•Katarakt.
Schlussfolgerung
Die Strahlentherapie gewinnt auch in der Tiermedizin immer größere Bedeutung. Bei korrekter Anwendung eröffnet die Entwicklung der adjuvanten Strahlentherapie neue Möglichkeiten in der Tumortherapie.
Strongylose (kardiopulmonale) des Hundes
Angiostrongylose (kardiopulmonale) beim Hund
.
Strongylosen (tracheobronchiale), Filaroidose
(Filaroides osleri
), Crenosomatose
(Crenosoma vulpis
)
Filariose
,
Bronchitis (parasitäre) durch Crenosoma vulpis
.
Definition
Parasitäre Erkrankungen infolge von Knoten in der tracheobronchialen Wand unmittelbar an der Bifurkation, in denen sich 5 – 10 mm lange Nematoden befinden:
Filaroides osleri
oder
Crenosoma vulpis
. Sie äußern sich durch Husten und anfallartige Dyspnoe.
Diagnostik
• Klinisch:
•Chronischer Husten, der auf die üblichen Therapien nicht anspricht.
•Die Bronchoskopie ist die Untersuchung der Wahl, da sie eine sofortige Diagnose erlaubt. Röntgenologischer Ausschluss einer Spirozerkose (Knoten in Ösophagus und Aorta).
• Labordiagnostisch:
•Nachweis von Eiern und Larven im Sputum, Nachweis von Larven im Kot (Baermann).
•Die Größe der Larven (280 μm) und ihr geschwungener Schwanz erlauben die Unterscheidung von
Angiostrongylus-Larven
.
Therapie
•Oxfendazol
(Oxfenil
® 2,265%) ist das Medikament der Wahl. Allerdings ist das Therapieprotokoll intensiver als bei klassischer Anwendung: ≈ 10 mg/kg/d über 2 Wochen (anstatt der üblichen 3 Tage).
•Ivermectin-Einsatz möglich, mit den bekannten Anwendungsvorbehalten: 0,2 mg/kg s. c.
Subinvolution der Plazentationszonen
Metrorrhagie
.
Symblepharon
Adhäsion der Konjunktiva an der Vorderfläche der Kornea. Selten kongenital, bevorzugt bei Katzen zu sehen, meist begleitend zu Herpeskeratitiden.
Ankyloblepharon
,
Herpeskeratitis
.
Syndrom oberflächlicher bakterieller Proliferation
Oberflächliche, relativ häufige Hauterkrankung, hervorgerufen durch eine Proliferation von
Staphylococcus intermedius
und häufig sekundär zu einer zugrunde liegenden allergischen Dermatitis. Ihre Besonderheit besteht im Fehlen der klassischen Läsionen einer Pyodermie.
Die Erkrankung wird häufig mit der angelsächsischen Bezeichnung BOG (Bacterial Overgrowth) beschrieben.
Hauptsymptome
Unterschiedlich je nach Entwicklungsstadium:
•Ein Erythem ist die initiale Primärläsion. Daran können sich später verschiedene Sekundärveränderungen anschließen: keratoseborrhoischer Zustand, häufig besonders übel riechend. Lichenifikation und Hyperpigmentierung.
•Hauptlokalisationen: Achseln und Inguinalbereiche, Perineum und Schwanzunterseite, zuletzt: Ventralseite des Halses oder Thorax und Abdomen.
Diagnostik
Es liegt ein sehr stark juckender und übel riechender Zustand mit Keratinisierungsstörung und Seborrhö vor, der weiter abgeklärt werden muss. Differentialdiagnostisch muss besonders eine Malasseziendermatitis berücksichtigt werden, wobei beide Erreger in Kombination vorkommen können.
•Die Zytologie der Hautoberfläche (Objektträger- oder Klebestreifenabklatsch) ist unerlässlich und weist zahlreiche Kokken nach (5 – 50 pro Gesichtsfeld bei Ölimmersion). Zu bemerken ist, dass sich die in geschädigten Bereichen verstärkt vorhandene Proliferation auf sehr große Hautareale ausweiten kann.
•Eindeutig vorherrschendes Bakterium ist
Staphylococcus intermedius
.
•Eine zugrunde liegende allergische Ursache wird in zwei Dritteln der Fälle identifiziert.
Zu bemerken ist, dass gewisse Formen einer Acanthosis nigricans ohne nachweisbare endokrine Störung hinweisend auf ein Syndrom oberflächlicher bakterieller Proliferation sind.
Pathogenese
•Eine residente bakterielle Flora besiedelt die Hautoberfläche von Säugetieren und hat durch ihre „Barrierewirkung“ eine Schutzfunktion. Sie kann von einer transitorischen Flora, die ungewöhnlicher ist und quantitativ begrenzt bleibt (10 – 10 3 Bakterien/cm 2 ),
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