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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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erscheinen, nicht ausschließen, dass sich später Folgeschäden wie Katarakt, Retinaatrophie, Irisatrophie oder auch nur Pigmentablagerungen auf der Linsenvorderfläche bilden.
    Das erwähnte Glaukom stellt eher eine Komplikation als eine Folgeerscheinung dar.
    Uveodermatologisches Syndrom des Hundes (Vogt-Koyanagi-Harada-ähnliches Syndrom)
    Definition
    Seltenes Syndrom, bei dem beim Hund eine granulomatöse Uveitis zusammen mit einer Depigmentierung der Haut vorkommt.
    Symptome

    •Klare Rasseprädisposition: Akita, Samojede, Siberian Husky.
    •Keine Alters- oder Geschlechtsprädisposition.
    •Je nach Fall zeitlich versetztes oder gleichzeitiges Auftreten der Augen- und Hautsymptome.
    •Die Uveitis ist i. d. R. granulomatös. Sie kann auf eine Iritis beschränkt bleiben.
    •Die Hautveränderung umfasst eine Depigmentierung von Nase, Lefzen, Lidern und seltener Pfotenballen, Skrotum und Gaumen. Meist bleiben die Depigmentierungen gemäßigt, gut begrenzt, manchmal leicht gerötet und schuppig. Manche Hunde entwickeln gravierendere, erosive, ulzerative, krustöse Veränderungen, möglicherweise in Zusammenhang mit längerer Solarexposition.
    Diagnostik

    •Beruht auf klinischem Erscheinungsbild, Anamnese und Berücksichtigung der Rasse.
    •Die Histopathologie der Haut ist diagnostisch: lichenoide Interface-Dermatitis mit vorwiegend großen Histiozyten und Pigmentinkontinenz.
    Therapie

    •Wenn sie nicht gut kontrolliert wird, kann die Uveitis Folgeschäden in Form von hinteren Synechien mit möglichem Glaukom, Katarakt oder Visusverlust hinterlassen.
    •Die Uveitis anterior wird mit lokal oder subkonjunktival applizierten Glukokortikoiden und einer atropinhaltigen Augensalbe behandelt.
    •Die Uveitis posterior und die Hautveränderungen erfordern eine systemische Kortikoidtherapie über mehrere Wochen (Methylprednisolon: 1 mg/kg alle 2 d morgens) und Azathioprin (div. H. M.: 2 mg/kg/d).

Vaginalitis
    Vaginalitis
    Orchitis
.
    Vaginalprolaps
    Prolaps der Genitalorgane
.
    Synonyme: vaginale Hyperplasie, vaginale Hypertrophie.
    Die durch Östrogeneinfluss entstandene Hyperplasie und Ödematisierung der Vaginalschleimhaut können zu einem Gewebevorfall durch die Vulva führen.
    Hervorgerufen durch eine Schleimhautschwellung und -ödematisierung sekundär zum Hyperöstrogenimus in Proöstrus und Östrus. In diesem Fall ist die Unterdrückung des Östrus notwendig: Megestrolacetat
(Megestat
[H. M.]: 2 mg/kg/d) 1 Woche lang zusätzlich zur Reposition des ektopischen Gewebes. Aufgrund häufiger östrusabhängiger Rezidive ist die Ovariohysterektomie indiziert.
    Vaginitis
    Definition
    Eine Entzündung der Vagina kommt in der Praxis seltener vor als eine Entzündung von Vulva oder Vestibulum, mit denen man sie oft verwechselt und die sich ohne begleitende Vaginitis entwickeln können (jedoch nicht umgekehrt).
    Gekennzeichnet durch mukösen oder mukopurulenten Vulvaausfluss, der von normalem Ausfluss im Proöstrus, von Lochialfluss und uterinem Ausfluss unterschieden werden muss (
Pyometra
).
    Ätiologie

    •Östrogenmangel nach Ovariektomie.
    •Morphologische Anomalien der Vagina (Septum, Stenose).
    •Vaginaltumor.
    •Harnwegsinfektion.
    •Herpesvirus-Infektion.
    •Brucellose.
    Diagnostik

    •Direkte Untersuchung.
    •Abstrich für die zytologische Untersuchung.
    •Bakteriologische Untersuchung.
    Therapie
    Antibiose für 3 – 4 Wochen nach Antibiogramm.
    Niedrig dosierte Östrogentherapie, 1 Woche lang täglich, dann 1 × wöchentlich über 6 Wochen, nach strenger Indikationsstellung (cave: Nebenwirkungen!).
    Nur lokal: antibiotische oder antiseptische Spülungen 2 × tgl. (stark verdünnte PVP-Iod-, Chlorhexidin- oder Lotagenlösungen.
    Die Spülungen können abends durch tief vaginale Applikation einer antibiotischen Salbe oder PVP-Iod-Vaginalsuppositorien ergänzt werden.
    In hartnäckigen Fällen: Probennahme und Antibiogramm zur Bestimmung des verantwortlichen Keims und eines wirksamen Antibiotikums. Eine Vaginitis kann zu Unfruchtbarkeit führen, weshalb eine Bedeckung kontraindiziert ist. Darüber hinaus stellt die Bedeckung für andere weibliche Tiere über einen Rüden als Vektor ein Infektionsrisiko dar.
    Begleittherapie:
Incurin®:
0,5 – 2 mg/d/Tier p. o.
    Vaginitis (juvenile)
    Definition
    Vaginitis junger Hündinnen, die ab der 8. Woche auftreten kann.
    Therapie
    Vaginitis
.
    Häufig spontane Ausheilung mit der Pubertät.
    Varus-Valgus
    Wachstumsfuge (Verletzungen, Anomalien
).
    Valgus
    Nach

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