Therapielexikon der Kleintierpraxis
die Obstruktion zu beseitigen. Der Harnblasendruck muss zuvor durch Zystozentese gesenkt werden.
Therapie der Ursachen: Tab. 1.130 .
Therapie der Komplikationen: Ist das Hindernis beseitigt, gilt es v. a. bei der felinen Urolithiasis, die Diurese zu überwachen. Die anschließende deutliche Polyurie nach Beseitigung des Hindernisses kann zu Dehydratation und Hypokaliämie führen. Beim Wiedereinsetzen der Diurese müssen deswegen der Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf, insbesondere des Kaliums, überwacht werden.
Diuretika sind in der polyurischen Phase kontraindiziert.
Die zytobakteriologische Urinuntersuchung ist wichtig, um eine sekundäre Infektion erkennen und behandeln zu können (
Harnwegsinfektionen
).
Unabhängig von der Ursache ist die systematische Untersuchung der Nierenfunktion (Harnstoff, Kreatinin) unerlässlich, damit beim Vorliegen einer Niereninsuffizienz die entsprechende Therapie eingeleitet werden kann (
Niereninsuffizienz (akute
)).
Urolithiasis
Harnsteine
.
Urtikaria
Definition
Mehr oder weniger juckende, beim Hund gelegentlich, bei der Katze selten auftretende Dermatose, die einer allergischen Reaktion (Typ I und Typ III) entspricht und durch nicht-immunologische Faktoren wie Sonnenexposition, Anstrengung, Stress oder durch Anwendung bestimmter Medikamente oder sogar Futtermittel und Futtermittelzusätze begünstigt wird.
Symptome
Keine Rasse-, Alters- oder Geschlechtsprädisposition.
Ein herdförmiges, kutanes angioneurotisches Ödem kann Lefzen, Schnauze, Lider, Ohren und manchmal die Interdigitalfalten betreffen.
Umschriebene Papeln mit einem Durchmesser von 1 – 6 cm sind vor allem an Kopf, Hals und Rumpf verteilt. Die großen Hauterhebungen sind bei kurzhaarigen Tieren gut sichtbar.
Typischerweise verschwinden die Läsionen in weniger als 24 Stunden von allein.
Manchmal ist eine gewisse Chronizität der Läsionen festzustellen, die zum Aufrichten von Haarbüscheln in den betroffenen Bereichen führt.
Von den verantwortlichen Substanzen sind bestimmte Futtermittel (Krustentiere, Ei, Bananenschale, etc.), Medikamente (Antibiotika, Vitamin K, Amitraz etc.), Impfstoffe, Pflanzen (Brennnessel, Butterblume, Zimmerpflanzen, Zwiebeln etc.), Gifte von Insekten (Biene, Wespe), Stechmücken oder Spinnen in Betracht zu ziehen.
Diagnostik
Durch das typische und gleichförmige Aussehen ist die Diagnosestellung leicht: Quaddeln oder ödematöse, harte, deutlich erhabene, plötzlich verschwindende Papeln. Ein diffuses Erythem kann die mehr oder weniger juckenden Hauterhebungen begleiten.
Die Urtikaria wird von einer deutlichen Eosinophilie begleitet.
Anamnestisch kann die Ursache meist genauer bestimmt (iatrogen) oder zumindest vermutet werden (orale Aufnahme). Differentialdiagnostisch sind abzugrenzen:
•Pyodermie und Pseudopyodermie (bakterielle Follikulitis, juvenile Zellulitis): die häufigste Verwechslung.
•Vaskulitis.
•Erythema multiforme.
•Mastozytom.
Therapie
•Versuchen, auslösende Faktoren zu identifizieren und auszuschalten.
•In schweren Fällen (schweres Quincke-Ödem ) Methylprednisolonhydrogensuccinat-Injektionen (
Urbason solubile
® [H. M.]): 1 – 2 mg/kg i. v
•Gute Ergebnisse erzielt man v. a. bei den chronischen Formen gelegentlich mit Antihistaminika
(Polaronil
® [H. M.]): 0,2 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o.), evtl. in Kombination mit einem Kortikoid (Betamethason,
Celestamine
® [H. M.]: 1 Tbl./10 kg/d).
Urtikaria (ausgedehnte)
Quincke-Ödem (Angioödem) oder Urtikaria
.
Uterusatonie
Dystokie
.
Uterushernie (inguinale) bei der Hündin
Definition
Vorfall des Uterus in parte oder in toto in den Leistenkanal und unter die Haut. Die Hernie behindert weder die Befruchtung noch die Trächtigkeit der Hündin. Durch die Trächtigkeit ist der Uterus irreponibel und eine normale Geburt unmöglich. Kongenitale Anomalie bei bestimmten Rassen.
Therapie
Ausschließlich chirurgisch.
Schnellstmögliche Reposition, um eine für die Entwicklung der Föten schädliche Ischämie zu vermeiden.
Gelingt eine Reposition aufgrund vorhandener Föten nicht, muss eine Hysterotomie und anschließend ein Verschluss der Bruchpforte vorgenommen werden. Bei Verwachsungen zwischen Uterus und Bruchsack ist das hernierte Uterushorn zu amputieren. Danach Laparotomie zur abschließenden Ablation des Uterushorns.
Uterusruptur
Definition
Ruptur des stark gefüllten Organs (Pyometra, Trächtigkeit) nach Torsion oder spontan während der Geburt, als Folge einer
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