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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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unkontrollierten Oxytocinapplikation oder geburtshilflicher Manipulationen. Die Ruptur ruft eine innere Blutung hervor und führt zu Entleerung des Uterusinhalts in die Bauchhöhle. Bei Pyometra folgt daraus eine hochakute Peritonitis. Bei Trächtigkeit sterben die Föten ab und werden je nach Trächtigkeitsstadium resorbiert, mumifizieren oder entwickeln sich in Ausnahmefällen weiter, wenn der plazentare Kreislauf erhalten ist (extrauterine Trächtigkeit).
    Diagnostik

    •„Akutes Abdomen“ bei Ruptur einer Pyometra.
    •Manchmal werden mumifizierte Föten, die in von Netz umgebenem Uterusgewebe eingekapselt sind, bei einer Laparotomie entdeckt.
    •Röntgenuntersuchung, Sonographie, Parazentese.
    Therapie
    Laparotomie, Naht der Uterusläsionen, Hämostase. Ggf. (mühsame) Extraktion abdominaler Föten.
    Therapie der Peritonitis.
    Uterustorsion
    Definition
    Torsion eines Uterusabschnitts oder aller inneren Genitalorgane, meistens dann auftretend, wenn der Uterus gefüllt ist (Trächtigkeit, Pyometra).
    Daraus folgen Kreislaufstörungen mit abdominalem Schmerz und Schock (akutes Abdomen), häufig auch die Ruptur des Organs (
Uterusruptur
) und bei Trächtigkeit Tod der Föten oder Dystokie.
    Diagnostik

    •Sonographie.
    •Explorative Laparotomie.
    Therapie
    Je nach Alter und Schweregrad der Läsionen Reposition in einer Laparotomie oder Hysterektomie, wenn der Uterus nekrotisch verändert ist.
    Uveitis anterior
    Definition
    Entzündung von Iris (Iritis) und Ziliarkörper (Zyklitis). Die hintere Uvea besteht aus der Chorioidea, deren Entzündung oft mit einer Entzündung der Retina verbunden ist.
    Die Uveitis anterior von Hund und Katze unterliegt immunologisch-allergischen Mechanismen.
    Ätiologie
    Die Ätiologie dieser Erkrankungen bleibt oft ungeklärt. Allerdings ist bekannt, dass die großen viralen und parasitären Erkrankungen der Karnivoren von Uveitiden begleitet werden (Staupe, HCC, Tuberkulose, Toxoplasmose, feline infektiöse Peritonitis, Infektion mit dem felinen Leukämievirus [FeLV]).
    Klinik

    •Deutlicher Schmerz mit Blepharospasmus und serösem Ausfluss mit konjunktivaler Reaktion (rotes Auge), begleitet von starker Miosis und Abnahme des intraokulären Drucks.
    •Durch steigenden Protein- und Zellgehalt in seinem Aussehen verändertes Kammerwasser, was sich mikroskopisch als Tyndall-Effekt darstellt. Die Zellen können sich auf dem Korneaendothel zu Zellhaufen ansammeln (Korneapräzipitate). Sie können auch in der vorderen Augenkammer sedimentieren und ein Hypopyon bilden.
    •Uvealer Pannus oder vom Limbus ausgehende Neovaskularisation des tiefen Korneastromas mit feinen, parallelen, bürstensaumähnlich verlaufenden, von den Ziliargefäßen ausgehenden Blutgefäßen. Die Kornea kann ödematös verändert sein.
    •Irisveränderungen im fortgeschrittenen Stadium. Die Iris wird ödematös und gestaut, sieht schmutzig und verwaschen aus. Sie verändert sich in ihrer Farbe und kann bei langem Verlauf stark pigmentieren.
    •Die Iris kann sich an die Linsenvorderfläche anheften und hintere Synechien bilden, die, wenn sie komplett sind, die Passage von Kammerwasser in die vordere Augenkammer verhindern. Dadurch wird die Iris nach vorn gedrückt: „Iris bombata“.
    Komplikation: Glaukom
    Schwerste Komplikation einer Uveitis anterior durch Verlegen des Kammerwinkels nach Irisvorfall oder aufgrund von Zell- und Proteinansammlung in den Kammerwasserabflusswegen.
    Therapie
    Neben der ätiologischen Therapie (sofern möglich) beinhaltet die Behandlung der Uveitis:
    • Atropin als 0,3-, 0,5-, 1- oder 2 %ige Augentropfen. Es soll durch seine zykloplegische Wirkung den Schmerz lindern und die Iris in Mydriasis bringen, um Synechien zu vermeiden.
    • Kortikoidtherapie:
    •Meist systemisch (
Kortikoidtherapie
), insbesondere dann, wenn die Intensität der Symptome es erfordert, sowie bei diagnostizierter Uveitis posterior.
    •Subkonjunktival in der akuten Phase. Methylprednisolonacetat
(Depo-Medrate
®): 6 – 8 mg.
    •Lokal: kortisonhaltige Augentropfen (div. H. M.) oder Kombinationen aus Kortison und Antibiotika (z. B.
Tiacil
®).
    • Nichtsteroidale Antiphlogistika sind deutlich weniger wirksam. Ihr Einsatz bleibt auf Uveitiden beschränkt, die von Kornea-Ulzera begleitet sind.
    •Die Therapie von Uveitiden muss über einen langen Zeitraum durchgeführt werden, keinesfalls kürzer als 4 – 5 Wochen.
    Prognose
    Schlecht. Die unmittelbaren Therapieergebnisse können, auch wenn sie güns tig

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