Therapielexikon der Kleintierpraxis
hilfreich:
•Röntgenuntersuchung des Abdomens, um eine Passagestörung, eine Pyometra oder eine Peritonitis darzustellen.
•Sonographie des Abdomens.
•Endoskopie von Magen und Dünndarm.
•Hämatokrit und Gesamtprotein, einfaches Ionogramm (Na + , K + , Cl − ), Alkalireserve bei starkem Erbrechen, um den Wasser- und Elektrolytstatus sowie den Säure-Basen-Status zu bestimmen.
•Serumharnstoff und -kreatinin, ALT, Blutglukose, um die Richtung einer ätiologischen Diagnose festzulegen.
Therapie
Die Therapie muss ätiologisch sein, allerdings ist es oft notwendig, eine symptomatische Therapie durchzuführen, um das Erbrechen zu beenden und um Imbalancen im Wasser- und Elektrolythaushalt sowie im Säure-Basen-Haushalt zu vermeiden.
Diätetische Maßnahmen
•Für die Zeit des akuten Erbrechens jede feste Nahrung verbieten.
•In schwereren Fällen kann schon die alleinige Wasseraufnahme emetisch wirken. Hier ist eine Nulldiät für 12 – 24 Stunden angebracht.
•Anschließend werden mehrmals kleine Portionen eines Präparats auf Glukose- und Elektrolytbasis verabreicht, wobei die Flüssigkeitszufuhr ungefähr 50 ml/kg/24 h betragen sollte.
•Schließlich wird 24 Stunden nach Sistieren des Erbrechens zerkleinertes Futter in mehreren Portionen gegeben.
Antiemetika
Es gibt zahlreiche antiemetische Substanzen ( Tab. 1.133 ) mit unterschiedlicher Wirkungsweise, die ihre Indikation direkt bestimmen.
•Antihistaminika und Scopolamin wirken spezifisch auf die vestibulären Rezeptoren und sind folglich bei „Reiseübelkeit“ indiziert.
•Maropitant
(Cerenia
®) ist zur Vorbeugung von Erbrechen außer Reiseübelkeit zugelassen. Der Effekt hält mindestens 24 h an.
•Haloperidol (div. H. M.) wirkt eher bei Erbrechen, das durch Narkotika (oder ionisierende Strahlen) ausgelöst ist.
•Metoclopramid (div. H. M.) und Domperidon (div. H. M.) steigern besonders deutlich die Magenentleerung.
Die genannten Substanzen haben sowohl periphere Wirkungen auf die Magenmotilität als auch zentrale Wirkungen, weshalb sie häufig eingesetzt werden.
Von-Willebrand-Erkrankung
Primäre Gerinnungsstörung, ausgelöst durch einen Mangel an Faktor VIII/vWF, der für die subendotheliale Anheftung der Thrombozyten notwendig ist, und sekundäre Gerinnungsstörung, die durch eine verminderte Aktivität des Antihämophilie-Faktors A (Faktor VIII C) hervorgerufen wird. Dabei ist der Von-Willebrand-Faktor für den Transport des Gerinnungsfaktors notwendig.
Inzidenz gering, das Krankheitsbild wurde bisher nur bei Hunden festgestellt (autosomal-dominanter Erbgang). Kommt bei bestimmten Rassen gehäuft vor.
Symptome
Hauptsächlich Schleimhautblutungen (Epistaxis, Meläna, Metrorrhagien) und Ekchymosen oder abnorme Blutungen bei chirurgischen Eingriffen.
Labordiagnostik
• Verdacht auf Von-Willebrand-Erkrankung:
•Verlängerte Blutungszeit.
•Normale Thrombozytenzahl.
•Verlängerte PTT
•Verminderte Aktivität des Faktors VIII C.
• Bestätigung einer Von-Willebrand-Erkrankung:
•Verminderte Ristocetin-Thrombozytenaggregation.
•Mangel des Kofaktors für die Ristocetin-induzierte Aggregation (vWF)
•Antigen-VIII-Mangel (VIII A).
Therapie
Hämophilie
(Therapie der Hämophilie A).
Desmopressin
(Minirin Injektionslösung
®): 1 – 4 μg/kg s. c. Aktiviert die Gerinnungsfaktoren und hat einen einige Stunden anhaltenden präventiven Effekt, der bei chirurgischen Eingriffen an einem Tier mit Gerinnungsstörungen hilfreich sein kann.
Vorhofflattern
Definition
Schneller gleichbleibender Herzrhythmus, je nach Ausmaß des funktionellen AV-Blocks paroxysmal oder permanent.
Beim Hund sehr selten.
Symptome
•Asymptomatisch, wenn paroxysmal.
•Andernfalls Symptomatologie der begleitenden Kardiopathie (Herzinsuffizienz, dilatative Kardiomyopathien bei großen Hunden).
Diagnostik
Ausschließlich mittels EKG: Schnelles Elektrokardiogramm, ohne isoelektrische Linie, mit regelmäßigen und stark erhöhten P-Zacken (≥ 300 Schläge/Minute), auch F-Wellen genannt, und mit mehr oder weniger regelmäßigen QRS-Komplexen (die Kammerfrequenz ist aufgrund des funktionellen AV-Blocks ein Teiler der Vorhoffrequenz).
Therapie
Antiarrhythmika
.
Vorhofflimmern
Definition
Gravierende und häufige Arrhythmie, die durch einen supraventrikulären, ungeordneten und schnellen Herzrhythmus gekennzeichnet ist (200 – 300 Schläge/Minute).
Ätiologie
Beim Hund ist das Vorhofflimmern fast immer eine
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