Therapielexikon der Kleintierpraxis
geben.
Diagnostik
•Vorzugsweise durch eine Biopsie bzw. eine Gewebeprobe der chirurgisch entnommenen Neoplasie.
•Große, runde oder sternförmige Zellen, umgeben von einer Ansammlung fibroblastischer Entzündungszellen.
Therapie
Chirurgische Entfernung. Normalerweise keine Rezidive.
Torticollis
Torticollis
Das Kaninchen wird mit Kopfschiefhaltung vorgestellt. Diese Torsion kann 150° erreichen. Wenn es erschreckt oder gereizt wird, kann sich das Kaninchen vollständig um seine Längsachse drehen.
Zum Vorgehen bei Torticollis Tab. 2.7 , Tab. 2.5 .
Tab. 2.7 Vorgehen bei Torticollis
Totgeburt, Abort
Abort
Ursache können schlechte Haltungsbedingungen sein. Andere Ursachen müssen untersucht werden.
• Bakterielle Infektionen (
Fruchtbarkeitsstörungen):
Es finden sich die gleichen Infektionserreger wie bei Fruchtbarkeitsstörungen. Außerdem kann jeder schlechte Allgemeinzustand, der durch bakterielle Erreger
(Salmonella
sp.,
Staphylococcus
sp.,
Streptococcus
sp.,
Bordetella bronchiseptica, Escherichia coli)
hervorgerufen wird, einen Abort oder eine Totgeburt verursachen.
Listeria monocytogenes
und
Brucella abortus
können ebenfalls die Ursache sein, ebenso wie diverse Salmonellen und
Chlamydophila psittaci
beim Kaninchen.
• Trächtigkeitstoxämie (
Trächtigkeitstoxämie
).
• Unausgewogenes Futter:
•Jede Einschränkung der Fütterung kann beim trächtigen Kaninchen einen Abort auslösen. Eine Futterreduktion um 50 g/Tag während der Trächtigkeit erhöht die Anzahl der embryofetalen Resorptionen beträchtlich und führt auch zu einem verminderten Geburtsgewicht der Föten.
•Eine Hypervitaminose D (10 000 IE) ruft Aborte und Hydrozephalie hervor.
•Vitamin-K- oder Zinkmangel (Reduktion der Menge an zirkulierenden Steroiden) führt ebenfalls zu Aborten.
Postnatale Mortalität
Betroffen sind ungefähr 20 % der Würfe während der Laktation.
Ätiologie
•Puerperale Infektion der Mutter (Mastitis, Metritis, Septikämie).
•Kein Nest vorhanden.
•Unzureichende Temperatur (ideal sind 30 – 34 °C).
•Gegenwart des Männchens während und nach der Geburt.
•Unzureichende Laktation durch fehlerhafte Fütterung.
•Verstoßen des Wurfs: bei primiparen Weibchen mit Kalzium- und Magnesiummangel oder Stress zum Geburtszeitpunkt.
Trächtigkeitstoxämie
Ätiologie
•Die Trächtigkeitstoxämie kommt bei Meerschweinchen und Kaninchen häufig vor, aber auch bei Chinchilla und Präriehund.
•Bei Meerschweinchen und Kaninchen tritt sie bei adipösen weiblichen Tieren während der letzten beiden Trächtigkeitswochen oder während der ersten Laktationswoche auf. Beim Chinchilla ist sie häufig unmittelbar nach der Geburt oder während der Laktation zu beobachten.
•Die Ätiologie ist noch wenig bekannt: Während der Trächtigkeit liegt eine physiologische Hypoglykämie vor, wodurch eine Mobilisierung des Leberfetts hervorgerufen wird. Diese Glukoneogenese durch Lipolyse führt auch zur Bildung von Ketonkörpern, die für den Organismus toxisch sind.
Diagnostik
• Aussagekräftige klinische Symptome: deutliches Erscheinungsbild der Anorexie und Adipsie, danach Niedergeschlagenheit und Dyspnoe (v. a. bei Meerschweinchen), was die Azidose widerspiegelt. Zu beobachten sind das Verstoßen der Jungtiere, Laktationsstillstand, Abort (bei trächtigen Weibchen) und nervale Störungen. V.a. beim Meerschweinchen: motorische Inkoordination, klonische Kontraktionen der Gliedmaßen, Muskelspasmen, konvulsive Krisen, Paraplegie, dann komatöser Zustand.
• Zusätzliche Symptome im Harn: klarer Harn, saurer pH (5 – 6 statt 9), Azetongeruch, Proteine und Ketonkörper im Harn.
• Aussagekräftige Blutwerte: Hypokalzämie, Hypoglykämie, Hyperphosphorämie und Hyperazotämie. Der Tod tritt 4 – 5 Tage nach Auftreten der klinischen Symptome ein.
• Die Autopsie zeigt einen leeren Magen, Fettleber und -nieren, reichlich viszerales Fett, hypertrophe und hämorrhagische Nebennieren.
Therapie
• Die Prognose ist schlecht und die Behandlung oft ohne Erfolg.
• Verabreichen von Kalziumglukonat, Magnesiumsulfat
(Calcium ND, Oligocalcium ND),
isotonischer Lösung (Glukose und NaCl).
• Zwangsernährung (Fruchtsäfte, Gemüsebouillon,
Critical Care®),
Zuckersirup (10 – 20 ml/d).
Treponematose (Spirochätose)
Epidemiologie
•Die Treponematose bzw. Spirochätose oder Syphilis des Kaninchens wird durch Spirochäten
(Treponema cuniculi)
hervorgerufen. Sie sind
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