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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Weibchen).
    •Mangelnde Hygiene und Transporte begünstigen ihre Entwicklung.
    •Salmonellosen kommen bei Nagern häufiger vor als bei Kaninchen.
    Klinik

    •Hyperthermie, Apathie, Dyspnoe, Jammern, Kongestion der Schleimhäute, die sich akut oder subakut entwickelt.
    •Die Mortalität ist bei Weibchen am Ende der Trächtigkeit oder bei der Geburt hoch, ebenso bei Jungtieren in der ersten Lebenswoche.
    •Es gibt tödliche Formen, v. a. beim Meerschweinchen (aber auch bei allen anderen Nagern), und chronische genitale Formen beim Kaninchen (Aborte).
    Diagnostik

    •Sektion: Splenomegalie, Leber- und Blinddarmnekrose.
    •Bakteriologie: Isolierung der Keime aus Gallensaft oder den weiblichen Genitalorganen.
    Therapie
    Chloramphenicol: 50 mg/kg/12 h, Enrofloxacin: 10 mg/kg/d über 20 d.
    Scheinträchtigkeit beim Kaninchen
    Die Scheinträchtigkeit ist beim Hauskaninchen häufig zu beobachten. Sie dauert gewöhnlich 15 – 19 Tage.
    Ätiopathogenese
    Beim Kaninchen wird die Ovulation durch den Koitus ausgelöst (Eintritt: 10 – 12 Stunden danach). Dieser komplexe ovulatorische Reflex wird weitergeleitet über eine afferente Bahn (überträgt die Stimuli des Deckakts zum Hypothalamus) und eine efferente Bahn (überträgt den Auftrag der Ovulation vom Hypothalamus an das Ovar).
    Bei der Scheinträchtigkeit entwickeln sich die gesprungenen Eizellen durch fehlende Befruchtung nicht (Bespringen unter Weibchen). Die Graaf-Follikel wandeln sich in progestative Gelbkörper um, die 15 – 19 Tage lang funktional bleiben und eine neue Ovulation verhindern. Die daraus resultierende Progesteronsekretion ruft Veränderungen der Gebärmutter und des Gesäuges hervor, die identisch mit denen beim trächtigen Kaninchen sind. Nachdem 12. Tag geht sie zurück und erreicht zwischen dem 16. und 21. Tag ihren niedrigsten Spiegel.
    Die Scheinträchtigkeit endet spontan nach ca. 20 Tagen. Sie kann sich durch eine polyzystische Mastitis und Verhaltensprobleme komplizieren, sodass der Tierarzt aufgesucht wird.
    Therapie

    •Zur medikamentösen Behandlung gehört:
    •Ein PGF2 Analogon für die verstärkte Luteolyse;
    •ersatzweise ein Medikament gegen die Milchbildung auf Cabergolinbasis
(Galastop®)
5 mg/kg p. o. über 6 d.
    •Ein Sedativum: Diazepam: 1 mg/kg/12 h.
    • Prävention mit Proligeston
(Delvosteron®):
30 mg/kg alle 3 – 4 Monate, oder besser durch Ovariohysterektomie.
    Seborrhö
    Seborrhoische Zustände sind bei Nagern und Hauskaninchen endokrinen Ursprungs. Sie können generalisiert oder lokal auftreten.
    Generalisierte Seborrhö
    Hyperandrogenismus beim männlichen Meerschweinchen:
    •Generalisierter keratoseborrhoischer Zustand, der mit einer Hyperkeratose der Ballen und einer seborrhoischen, schuppig-krustösen Otitis externa einhergeht.
    •Therapie: chirurgische oder chemische Kastration (Delmadinonchlorhydrat
Tardastrex
® 10 mg/kg), Sandwanne, topische Keratomodulatoren
(Sebolytic®, Paxcutol®)
.
    Lokale Seborrhö
    Die Hypersekretion der Talgdrüsen, deren Lokalisation bei den einzelnen Tierarten unterschiedlich ist, tritt beim Markieren des Territoriums auf. Diese Hypersekretion in Abhängigkeit von Sexualsteroiden wird vorwiegend bei männlichen Tieren beobachtet.

    • Seborrhö der Drüsen an der Flanke beim Hamster: Die Talgdrüsen befinden sich auf jeder Seite der Flanken. Sie sind v. a. bei männlichen Tieren entwickelt und hyp erpigmentiert.
    • Seborrhö der abdominalen Drüse beim Gerbil.
    Die genannten Seborrhö-Arten müssen als physiologisch angesehen werden. Sie werden durch Kastration gemildert. Behandlungsbedürftig sind lediglich sekundäre Pyodermitis und Talgadenome (chirurgische Entfernung).
    Shope-Fibroma-Virus-Infektion
    Wird auch Fibromatose genannt.
    Epidemiologie

    •Verantwortliches Agens: Shope-Fibroma-Virus. Dieses Poxvirus befällt Leporidae (Hasen).
    •Das Shope-Fibroma-Virus weist eine Kreuzantigenität zum auslösenden Virus der Myxomatose auf, was man bei der Herstellung des Myxomatose-Impfstoffs genutzt hat.
Myxomatose
.
    Klinik

    •Einzelne oder mehrere knotige, kutane Neoplasien am ganzen Körper, oft am Nasenrücken. Sie jucken nicht und haben meist eine dicke, gräuliche Kruste.
    •Dem Erscheinungsbild der Fibromatose geht meist leichtes Fieber mit Appetitlosigkeit und Nasenausfluss voraus, gefolgt von einem erythematösen und makulopapulösen Ausschlag im Gesicht und am Perineum. Spontanes Auftreten scheint es nur beim Baumwollschwanzkaninchen zu

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