Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
die ihn stoppen kann, ist Thomas.“
Samson schlug mit der Faust auf den Tisch. „Thomas steht unter seinem Bann. Ich konnte es fühlen, als ich beim Haus mit ihm aufeinander traf. Er ist nicht er selbst. Er sagte, er hätte nichts mehr zu verlieren. Thomas wird uns nicht helfen. Wir haben ihn verloren. Alles, was wir tun können, ist zu versuchen, Nina selbst zu retten.“
Eddie schüttelte langsam den Kopf. „Es gibt noch eine andere Möglichkeit.“ Er ging um Samsons Schreibtisch herum und griff nach dem Mikrofon der Gegensprechanlage. „Ich hole ihn zu uns zurück. Denn ich bin der Grund, warum er uns verlassen hat.“
Samson trat beiseite, ein neugieriger Blick auf dem Gesicht. Als Eddie an ihm vorbei schaute, bemerkte er seine Kollegen an der Tür stehen.
„Was ist los?“, fragte Zane.
Eddie setzte sich in Samsons Stuhl und beugte sich über das Mikrofon, dann drückte er auf den Knopf. „Thomas, ich bin‘s Eddie. Ich weiß, ich bin vermutlich der Letzte, den du jetzt hören willst, aber es gibt etwas, das ich dir und allen hier bei Scanguards sagen muss.“ Er hielt inne und sammelte all seinen Mut. „Ich bin schwul und ich schäme mich dessen nicht mehr. Du hast mich auf den Weg gebracht, zu erkennen, wer ich wirklich bin.“
Er bemerkte die überraschten Blicke seiner Kollegen, aber konzentrierte sich weiterhin auf seine Rede. „Thomas, es tut mir leid, was auf Olivers Party geschehen ist. Ich hätte dich nie zurückstoßen sollen. Ich hatte Angst. Aber jetzt habe ich keine Angst mehr. Thomas, ich liebe dich. Nicht nur als einen Kumpel. Ich liebe dich als meinen Partner, meinen Geliebten, für alle Ewigkeit. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich bitte dich, mir zu verzeihen. Du hast einmal gesagt, dass du für die richtige Person auf die Knie fallen würdest. Thomas, wenn du wieder zu mir zurück kommst, werde ich auf meine Knie fallen. Weil du die einzige Person bist, die ich je wollte und brauchte. Ich liebe dich.“
Eddie drückte auf den Knopf, um die Sprechanlage verstummen zu lassen und schaute auf. Er spürte Feuchtigkeit in seinen Augen, doch kam keine Verlegenheit in ihm auf, als er seine Kollegen ansah. Mit Verständnis in ihren Augen erwiderten sie seinen Blick.
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„ . . . Ich liebe dich.“
Eddies Worte hallten in Thomas‘ Kopf wider wie eine Kugel, die zu einem Querschläger wurde. Halluzinierte er oder hatte er wirklich gerade gehört, dass Eddie ihm vor allen Scanguards-Mitarbeitern seine Liebe gestanden hatte? Eddie wusste, dass die Gegensprechanlage seine Worte in jeden Raum des Gebäudes tragen würde. Dennoch hatte er sie geäußert. Er hatte sich öffentlich geoutet.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass er die Wahrheit sagt!“, meinte Kasper kurz angebunden. „Ganz klar ist das ein Trick, damit du die Kontrolle über Scanguards zurückgibst.“ Er zeigte mit seinem Finger nach oben, wo der Lautsprecher lag, aus dem die Worte gekommen waren. „Er lügt dich an. Sobald du aufgibst, wird er alles widerrufen. Seine Kollegen haben ihn wahrscheinlich dazu angestiftet, weil sie wissen, was du für ihn empfindest. Es ist alles eine Lüge. Er liebt dich nicht. Nicht so wie ich dich liebe!“
Thomas erkannte Verzweiflung, wenn er sie roch. Und Kasper setzte verzweifelt alles daran, die Situation zu retten. Es bedeutete, dass auch Kasper die Aufrichtigkeit in Eddies Worten gehört hatte. Sie waren wahr. Thomas fühlte es in seinem Herzen. Dieses erwärmte sich und drückte gegen die dunkle Macht, die es umgab, als er plötzlich eine Invasion spürte. Sie war subtil, doch er erkannte, was es war: Kasper war in seinen Geist eingedrungen und versteckte sich inmitten Thomas‘ dunkler Macht. Er erkannte es jetzt ganz klar, fast als hätte Eddies Liebe ihm die Augen geöffnet und den Schleier weggerissen, der während der letzten paar Tage über ihm gehangen hatte. Genau wie Eddies Liebe ihm jetzt die Kraft gab, die dunkle Macht zurückzudrängen.
Es gab nur eine Sache, die er jetzt tun konnte.
„Du hast recht, Kasper. Es ist ein Trick. Und ich werde ihm sagen, was ich davon halte.“
Kasper grinste. „Guter Mann.“
Thomas drückte den Knopf für die Gegensprechanlage und wählte seine Worte mit Bedacht. „Das war eine schöne Rede, Eddie. Herzlichen Glückwunsch. Wenn sie doch nur wahr wäre. Doch selbst dann wäre es zu spät. Denn, weißt du, du Computergenie, der Schlüssel war immer: Ich liebe Eddie. Das kannst du jetzt haben, denn ich brauche es
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