Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
an. Stattdessen erklang ein Signalton.
„Was zum Teufel?“, fluchte er und tippte das Passwort erneut ein. Ein weiterer Hinweiston erklang.
„Was ist los?“, fragte Gabriel.
„Ich weiß es nicht.“ Eddie fühlte Schweiß seinen Nacken hinunterlaufen und unter dem Kragen seines T-Shirts verschwinden. Argwohn schlich sich wie schnell wachsender Efeu seine Wirbelsäule hoch und legte sich um seinen Hals wie eine Boa Constrictor. Er minimierte das Fenster, öffnete ein anderes und loggte sich nochmals ein. Er klickte auf das erste auftauchende Symbol, versuchte, es so zu öffnen. Die darauffolgende Nachricht brachte das Blut in seinen Adern zum Gefrieren: „Zugriff verweigert“!
„Scheiße! Scheiße! Scheiße!“
Er klickte auf das nächste Symbol und versuchte, dieses zu öffnen, mit dem gleichen Resultat.
„Eddie, was ist los?“, fragte Gabriel, seine Stimme nun noch beunruhigter als zuvor.
„Mein Zugang zu den Datenbanken wurde widerrufen.“
„Übersetzung bitte!“, bellte Gabriel.
„Ich kann nichts mehr in unserem EDV-System tun.“
„Aber du hast dich doch gerade angemeldet!“, protestierte Gabriel.
Eddie biss die Zähne zusammen. „Und jetzt hat mich jemand rausgeschmissen.“
„Wer?“
Eddie blickte über die Schulter zu Gabriel. „Thomas.“ Mehrere Signaltöne brachten ihn dazu, zurück auf den Bildschirm zu schauen. Ein Fenster um das andere tauchte auf: „Zugriff verweigert“, „Zugriff verweigert“, „Zugriff verweigert“ . . .
„Er widerruft jedermanns Zugang. Gabriel, er legt uns still.“
„Verdammte Scheiße!“, fluchte Gabriel. „Was hat er vor?“
Bevor Eddie antworten konnte, ertönte ein ohrenbetäubender Alarm. Er wurde von Blitzleuchten auf dem Flur begleitet. Er wusste sofort, was das bedeutete.
„Er sperrt uns ein.“
„Halte ihn davon ab!“, schrie Gabriel.
Eddie sprang auf. „Ich muss zu den Servern im Keller gelangen.“ Er riss die Tür zum Flur auf und stieß draußen fast mit all den anderen zusammen, die ebenfalls voller Panik aus ihren Büros gelaufen kamen.
Samson stürmte auf ihn zu. „Wer ist dafür verantwortlich?“
„Thomas. Er legt uns still!“, antwortete Eddie im Vorbeilaufen auf dem Weg zum Treppenhaus.
Er wusste, dass der Aufzug schon stillgelegt wäre. Sein Herz blieb für einen Moment stehen. Hatte Nina es rechtzeitig geschafft, das Gebäude zu verlassen? Die Sorge um seine Schwester drängte ihn dazu, schneller zu laufen. Der Serverraum war der einzige Ort, an dem er durch eine Hintertür ins EDV-System gelangen und Thomas den Hahn zudrehen konnte.
Eddie erreichte den Keller, packte den Griff der Tür, die zum Flur führte und wurde sofort gegen die Wand geschleudert. Ein elektrischer Schlag hatte ihn zurück katapultiert. Die Tür war unter Strom gesetzt worden!
„Fuck!“
Er versuchte, seinen Atem wiederzuerlangen und erhob sich auf wackeligen Beinen. Für einen Moment musste er sich mit den Händen auf seinen Oberschenkeln abstützen. Die Situation war schlimmer, als er erwartet hatte. Thomas kämpfte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
Eddie eilte die Treppe wieder hinauf und erreichte die Chefetage ein paar Augenblicke später. Gabriel, Samson, Zane und mehrere andere waren im Flur versammelt. Als er hereineilte, drehten sie ihre Köpfe zu ihm, ihre Augen voller Fragen.
„Thomas ist im Gebäude!“
„Hast du ihn gesehen?“, fragte Samson.
Eddie schüttelte den Kopf. „Er hat sich im Keller verschanzt. Die Zugangstür ist elektrifiziert. Er muss im Serverraum sein.“
Flüche hallten durch den Flur.
„Er hat uns am Kragen“, sagte Samson, seine Lippen zu einer grimmigen Linie zusammengepresst.
Plötzlich ertönte lautes Klopfen aus Richtung des Aufzugs, gekoppelt mit einer schwachen Stimme. „Hilfe! Helft mir!“
Panikerfüllt schoss Eddie zum Aufzug, gerade als Amaury von der anderen Richtung darauf zulief.
„Nina!“, rief Eddie aus, aber seine Stimme wurde von Amaurys übertönt.
„Nina! Chérie! Wir holen dich da raus!“
40
Thomas blickte über seine Schulter und beobachtete, wie Kasper seine Männer anwies, alle Räume im Keller zu durchsuchen und die unter Strom stehende Tür zur Treppe zu bewachen. Xander stand in seiner Nähe und wartete.
Jetzt, da alle Anhänger Kaspers auf engstem Raum versammelt waren, spürte Thomas ihre Macht intensiver. In der Tat könnte er fast die Machtstränge der verschiedenen Vampire isolieren als wären sie bunte Bänder,
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