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Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Titel: Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Luther auf sein Leben als Vampir vorbereitet worden war, hatte er nicht einmal an Frauen gedacht, weil der Blutdurst, der ihn ergriffen hatte, so überwältigend gewesen war. War während seiner Verwandlung etwas geschehen, dass seine Begierde nach Frauen getötet hatte? War etwas schief gegangen, sodass er nun Männer begehrte?
    Den Gedanken in den Hintergrund drängend ging er zur Eingangstür, als diese sich öffnete und einer der Mieter heraustrat. Er hatte den Mann schon viele Male zuvor gesehen und begrüßte ihn.
    „Hi.“
    „Hi.“
    Der Mieter hielt die Tür für ihn auf und ließ ihn ins Innere eintreten.
    „Danke, auf dann!“
    Langsam stieg Eddie zur obersten Etage hinauf. Als er diese erreichte, marschierte er auf die einzige Tür auf diesem Stockwerk zu und drückte auf die Klingel. Er hörte jemanden fluchen und erkannte Amaurys Stimme. Scheinbar kam er ungelegen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, unangemeldet vorbeizukommen. War er wirklich auf die Gesellschaft dieser beiden Turteltauben scharf?
    Eddie trat einen Schritt zurück und wollte schon kehrtmachen, als sich die Tür öffnete. Amaurys massiver Körper füllte den gesamten Türrahmen aus. Sein Hemd war verknittert, seine Haare zerzaust. Ja, er hatte die beiden auf jeden Fall bei etwas unterbrochen.
    „Hi Eddie.“
    „Amaury, tut mir leid, ich wollte nicht stören. Ich komme besser ein anderes Mal vorbei.“ Er wandte sich ab, aber Amaurys Hand auf seiner Schulter zog ihn zurück.
    „Jetzt bist du schon da. Also kannst du auch reinkommen.“
    „Eddie?“ Ninas Stimme kam aus dem Wohnzimmer. „Ist alles okay?“
    Eddie trat ein und sah seine Schwester von der Couch aufstehen und ihr T-Shirt geradeziehen. Sie warf ihm einen besorgten Blick zu. Hinter ihm schloss Amaury die Tür.
    „Ja, sicher ist alles in Ordnung. Warum denn nicht? Ich war gerade in der Nähe und wollte nur vorbeischauen. Kann ich nicht einfach zu meiner Schwester hallo sagen?“
    „Natürlich.“ Sie kam auf ihn zu, warf ihre Arme um ihn und drückte ihn.
    Er erwiderte die Umarmung und hielt sie länger als üblich fest, bis er Amaury hinter sich grunzen hörte. Er rollte die Augen und ließ sie los. „Wie du diesen Typen tagein tagaus ertragen kannst, ist mir schleierhaft.“
    Nina schlug ihm spielerisch auf den Arm und ermahnte ihn: „Eddie!“
    „Also bist du gekommen, um mich zu beleidigen?“, fragte Amaury und stemmte seine Hände in die Hüften.
    Eddie grinste. „Hatte ich zwar nicht geplant, aber du rufst diese Reaktion immer wieder in mir hervor.“
    Amaury lachte. „Du bist genau wie deine Schwester.“ Er warf seiner Gefährtin einen liebevollen Blick zu.
    Als Amaurys und Ninas Blicke ineinander versanken, fühlte Eddie eine nie zuvor gekannte Sehnsucht in sich aufquellen. Er wünschte sich, was die beiden hatten: eine Liebe, die so stark war, dass nichts sie zerstören konnte.
    „Dann geh ich wohl besser wieder. Ihr zwei habt was Besseres vor, als mich zu unterhalten.“
    Amaury riss seinen Blick von Nina los und deutete auf die Couch. „Nein, bleib nur. Ich würde dir ja Blut anbieten, aber ich habe keins hier.“
    Eddie hatte sich das schon gedacht. Da Amaury nur Ninas Blut trank, hatte er nie einen Vorrat an Blutflaschen im Haus. „Ist egal. Ich bin nicht durstig.“ Er ließ sich auf die Couch fallen und Nina und Amaury gesellten sich zu ihm.
    „Bist du auf Patrouille gewesen?“, fragte Amaury.
    Eddie nickte. „Ja. Wie kommt’s, dass du nicht im Dienst bist? Ich dachte, ich hätte deinen Namen auf dem Dienstplan gesehen.“
    Sein Schwager zuckte die Achseln. „Ich habe mit einem der Jungs getauscht.“
    Eddie warf einen Seitenblick auf seine Schwester. „War das Ninas Idee?“
    Amaury schmunzelte.
    „Ich bin hier, Jungs, also tut nicht so, als könnte ich euch nicht hören“, unterbrach Nina. Dann legte sie ihre Hand auf Amaurys Arm. „Baby, könntest du mir vielleicht Schokoladeneis aus dem Laden um die Ecke holen?“
    „Jetzt?“
    „Ja, jetzt. Ich wäre wirklich dankbar, wenn du das für mich tun würdest.“ Sie klimperte mit ihren Wimpern.
    „Wie dankbar?“, flüsterte Amaury, seine Stimme jetzt weicher als zuvor.
    „Sehr dankbar.“
    Eddie stöhnte innerlich auf. Mussten die beiden wirklich so dick auftragen? Das war ja zum Kotzen.
    Amaury stand auf und ging zur Tür. „Bin in ein paar Minuten wieder da.“
    In dem Moment, als die Tür hinter Amaury zufiel, drehte sich Nina zu ihm und blickte ihn ernst an.

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