Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
ein Pärchen, das nach einer Liebesnacht voneinander Abschied nahm. Es war ihnen so deutlich ins Gesicht geschrieben, dass sie es auch von den Dächern schreien hätten können.
Cain trat zurück hinter die Hecke, denn er wollte ihre intime Umarmung nicht weiter beobachten. Sie hatten ein Recht auf ihre Privatsphäre und würden es sicherlich nicht zu schätzen wissen, dass sie beobachtet wurden. Immerhin wusste niemand bei Scanguards, dass sie ein Liebespaar waren, was nur bedeuten konnte, dass sie sich große Mühe gaben, ihre Beziehung zu verheimlichen. Und er war nicht einer, der seine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute steckte. Wenn Thomas und Eddie nicht wollten, dass jemand herausfand, was zwischen ihnen vor sich ging, würde Cain dieses Geheimnis nicht ausplaudern.
Er war nur verwundert, dass er nie die Anziehungskraft zwischen den beiden bemerkt hatte. Sie war jetzt so deutlich sichtbar. Wie war ihm dies all die Monate, die er schon bei Scanguards arbeitete, entgangen? Er hatte sich immer als jemand mit guter Menschenkenntnis gesehen, und gedacht, er würde Dinge sehen, die andere versuchten zu verstecken. Offensichtlich hatten die beiden selbst ihn zum Narren gehalten.
Cain wandte sich ab und ging leise einen Weg zwischen zwei Häusern den Hügel hinunter, denn er wollte nicht von Eddie gesehen werden, wenn dieser mit dem Motorrad vorbeifuhr. Er würde Thomas anrufen und ihm von dem Vampir berichten und ihn nicht ahnen lassen, dass Cain Zeuge seines und Eddies Kusses geworden war.
34
Eddie parkte sein Motorrad vor Quinns Villa in Pacific Heights und eilte die Stufen zum Eingang hinauf. Die Nachricht, die er erhalten hatte, hatte ihm befohlen, sich zu beeilen. Er klingelte und wartete. Aus dem Haus waren bereits mehrere Stimmen zu hören. Da war etwas im Busch. Bevor er sich fragen konnte, was denn passiert war, wurde die Tür von Quinn geöffnet.
„Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte“, sagte Eddie ohne richtige Begrüßung.
Quinn winkte ihn hinein. „Komm rein. Du bist einer der Letzten. Ist Thomas dabei?“
Sofort spannte sich Eddie unwillkürlich an und schüttelte den Kopf. Wusste Quinn über ihn und Thomas Bescheid? Hatte irgendjemand etwas von ihrem Verhalten im Büro mitbekommen? „Nein, sollte er das?“
„Ich dachte nur, er würde mit dir kommen. Auf meine SMS hat er nicht geantwortet.“
Eddie zuckte mit den Schultern, versuchte, unberührt zu erscheinen und ging an Quinn vorbei in Richtung der Stimmen. Die Tür zum Wohnzimmer war nur angelehnt. Eddie stupste dagegen und sah sich beim Eintreten um. Er war überrascht, die Hälfte der Belegschaft von Scanguards versammelt zu sehen, sogar ihre Frauen waren dabei.
Er drehte seinen Kopf zu Quinn. „Was ist denn los?“
„Du wirst es zusammen mit den Anderen herausfinden. Also, misch dich unters Volk.“
Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen und fing Samsons Blick auf. Dieser winkte ihn zu sich und Eddie durchquerte den Raum und blieb vor ihm stehen.
„Hey, Samson, weißt du, um was es hier geht?“
„Du wirst es bald herausfinden. Wie war dein Treffen mit Luther?“ Samsons Augen schienen ihn durchdringen zu wollen.
Eddie wich seinem Blick aus und täuschte Interesse an einem Schmutzfleck auf seiner Lederjacke vor. „Ganz gut.“
„Hast du erfahren, was du wissen wolltest?“, fragte Samson weiter.
Nein, er hatte nicht die Antwort bekommen, die er hören wollte, aber das konnte er seinem Chef gegenüber nicht eingestehen, ohne alles zu enthüllen. Er war immer noch nicht sicher, ob er die Richtung, in die sich sein Leben entwickelte, akzeptieren konnte. Mit Blick an Samson vorbei bemerkte er seine Schwester im Gespräch mit Portia. Wie enttäuscht wäre Nina, wenn sie herausfände, dass ihr kleiner Bruder mit Thomas schlief? Oder vermutete sie es sowieso schon? Und der Rest von Scanguards, würden sie ihn schief ansehen? Ihn womöglich anders behandeln? Würden auch sie sich über ihn lustig machen wie die Jungs in seiner High School?
„Ich will nicht neugierig sein“, driftete Samsons Stimme zurück zu ihm.
„Nein, nein, das ist okay. Alles ist in Ordnung. Luther scheint es gut zu gehen.“
„Na, gut.“
Es gab eine peinliche Pause, doch Eddie wurde von Nina gerettet, die ihn plötzlich bemerkte und ihm zuwinkte. Sie sagte etwas zu Portia, dann kam sie auf ihn zu.
„Entschuldige mich, da ist Nina“, sagte er zu Samson, froh über die Ausrede, und kam seiner Schwester auf halbem
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