Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
niemanden“, würgte er hervor und fühlte sich wie ein Scheißkerl, da er nicht den Mut hatte zu bekennen, was er wirklich fühlte.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Thomas‘ Schultern sich anspannten und sein Gesicht ausdruckslos wurde.
„Hast du was dagegen, wenn ich dir deinen Bruder für einen Moment entführe, Nina? Wir müssen ein paar Sachen wegen seiner Ausbildung besprechen.“
„Kein Problem“, sagte Nina schnell.
Thomas legte seine Hand auf Eddies Ellenbogen und zog ihn wortlos durch die Menge und in die Küche im hinteren Teil des Hauses.
Der Raum war leer. Thomas schloss die Tür hinter ihnen und ließ ihn los. „Was zum Teufel war das?“
Abwehrend hob Eddie sein Kinn. „Was war was?“
„Tu nicht so, als wüsstest du nicht, was gerade da draußen passiert ist. Zuerst schreckst du vor mir zurück, wenn ich dein Haar berühre, und dann lügst du deine Schwester an. Also gibt es in deinem Leben niemand Besonderen, stimmt das? Weil ich niemand Besonderer bin.“
Eddie spürte, wie sein Herzschlag schneller wurde. „Das habe ich nicht gesagt!“
„Genau das hast du gesagt! Also, was ist das zwischen uns? Willst du nur deine homosexuellen Fantasien mit mir ausleben? Aber zu mir bekennen willst du dich nicht, weil du dich dafür schämst. Genau wie du dich meinetwegen schämst.“
„Das tu ich nicht! Aber ich kann das nicht. Ich kann es Nina nicht sagen. Nicht jetzt. Noch nicht.“
„Wann dann? Wann wird jemals die richtige Zeit dafür sein, deiner Schwester und deinen Freunde zu sagen, dass wir ein Liebespaar sind?“
Eddie wich zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Küchentheke hinter sich.
„Ja, wir sind ein Liebespaar. Von dem Moment an, wo du mich auf der Baustelle geküsst hast, von dem Moment an, wo du mir erlaubt hast, dich zu berühren, waren wir schon ein Liebespaar. Aber das kannst du nicht zugeben, oder?“
Eddie versuchte Thomas‘ intensivem Blick auszuweichen, aber er konnte den Kopf nicht wegdrehen. „Du verlangst zu viel von mir.“
„Zu viel? Eddie, das einzige, was ich von dir verlange, ist, die Wahrheit über dich zu gestehen.“
„Ich kann Nina nicht enttäuschen.“
„Enttäuschen? Das glaubst du? Dass zuzugeben, dass du mit mir zusammen bist, deine Schwester enttäuschen wird?“ Thomas‘ Nasenflügel bebten und seine Augen glühten plötzlich rot. „Also willst du dich nicht dazu bekennen und deinen Mann stehen. Aber du willst mich weiterhin benutzen, stimmt‘s? Denn genau das tust du. Du kriechst in mein Bett und lässt mich dich lutschen, dich küssen und dich berühren. Und ich erlaube dir, mich zu ficken, weil ich dir jeden Wunsch erfüllen will. Wie fühlt es sich denn an, einen Schwulen zu ficken?“ Thomas funkelte ihn verletzt an. „Du benutzt mich für Sex, weil du weißt, dass ich dir nichts ausschlagen kann. Du weißt, dass ich unwiderruflich in dich verliebt bin, und deshalb glaubst du, du kannst mich ewig hinhalten, bis du eines Tages vielleicht bereit bist, dich wie ein Mann der Wahrheit zu stellen. Bis du eines Tages bereit bist, zuzugeben, dass du schwul bist. So funktioniert das nicht!“
Unwiderruflich verliebt? Eddies Herz raste. Thomas hatte noch nie zuvor von Liebe gesprochen. Lust und Begehren, ja, aber nicht Liebe. Nein, er hatte diese Worte nie zuvor geäußert.
„Hast du nicht gehört, was Nina gesagt hat? Sie will, dass ich ein nettes Mädchen finde und Kinder habe. Sie hat keine Ahnung.“ Wie könnte er ihr das antun? Er hatte ihr versprochen, sie nie wieder zu enttäuschen. Sie nie wieder zu verletzen. Aber scheinbar musste er einen von beiden verletzen: entweder Nina oder Thomas.
„Gott bewahre, deine Schwester fände heraus, dass du meinen Schwanz gelutscht und es dir auch noch gefallen hat!“, zischte Thomas. „Ich hätte dich nie für so einen Feigling gehalten, Eddie.“
„Ich bin kein Feigling!“, stieß er hervor. Wut stieg aus seinem Bauch hoch und seine Reißzähne juckten.
„Dann triff eine verdammte Entscheidung. Jetzt! Wenn das, was zwischen uns passiert ist, dir mehr als nur Ficken und Experimentieren bedeutet, dann versteck dich nicht weiter und gib zu, was du bist.“
Eddie zögerte. Zugeben, dass er schwul war? Er schauderte bei dem Gedanken und erinnerte sich an die Worte seiner Pflegemutter, als sie ihn mit dem anderen Jungen erwischt hatte, sowie an die Sticheleien in der Schule und das Gesicht seiner Schwester. Würde sie ihn verstehen? Würde sie ihn trotzdem noch lieben? Sie war
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