Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
Weg entgegen.
„Hey, Eddie“, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln und einer Umarmung. „Ich glaube nicht, dass ich dich, außer als wir noch zusammen wohnten, je so oft gesehen habe wie in letzter Zeit.“
Sie hatte recht. Seit sie sich für ihn auf Wohnungssuche gemacht hatte, sahen sie einander fast täglich oder sprachen zumindest am Telefon. Nina betrieb eine Menge Aufwand damit und er fühlte sich wie ein Schweinehund, sie an der Nase herumzuführen. Aber hier war weder der Ort noch die Zeit für die Bitte an sie, die Suche einzustellen. Es waren zu viele Leute im Raum, die mithören konnten.
„Hast du mich schon satt?“, fragte er grinsend, um sein schlechtes Gewissen zu verbergen.
Sie schlug ihm leicht mit der Faust in die Seite. „Natürlich nicht. Wo ist denn Thomas? Ich habe ihn noch nicht gesehen.“ Ihr Blick wanderte durch den Raum.
Er ging sofort auf Abwehrhaltung. „Woher soll ich das wissen?“ Warum fragte ihn jeder nach Thomas, als wären sie Siamesische Zwillinge?
Nina neigte den Kopf zur Seite und warf ihm einen neugierigen Blick zu. „Bist du schlecht drauf?“
„Nein, bin ich nicht!“ Aber wenn sie so weitermachte, würde er das in Kürze sein.
„Hey, Leute,“ ertönte Blakes Stimme hinter ihm und eine Hand landete auf Eddies Schulter zu einem übermäßig freundlichen Klaps. „Nina.“
Eddie drehte sich zu dem Sterblichen um. Er war nicht mehr böse auf ihn und Oliver, dass die beiden das Geheimnis über Thomas‘ Gefühle ausgeplaudert hatten. Blake war einfach ein Tollpatsch. Er meinte es gut, aber als neuestes Mitglied der erweiterten Scanguards-Familie musste er noch viel lernen. Er war Roses und Quinns vierter Urenkel und praktisch über Nacht ein Teil ihrer Gruppe geworden. Unter den gegebenen Umständen hatte er sich überraschend gut angepasst.
„Blake. Weißt du, worum es geht? Samson schien es zu wissen, wollte aber nichts sagen“, meinte Eddie.
„Deine Vermutung ist so gut wie meine. Kann nicht mehr lange dauern. Es sind fast alle da. Selbst Wesley.“ Er deutete zum Fenster, wo Wesley in ein Gespräch mit seinem Bruder Haven vertieft war und wild mit seinen Händen gestikulierte. Blake beugte sich zu ihnen und senkte seine dröhnende Stimme. „Er hat wieder mal an seiner Hexerei gearbeitet, und ich glaube nicht, dass Haven mit dem Ergebnis seiner Experimente zufrieden ist.“
Nina neigte ihren Kopf ebenfalls näher. „Was ist denn passiert? Ich dachte, Haven war einverstanden, dass Wesley sich bemüht, seine Hexenkräfte wieder zu erlangen.“
Eddie war der gleichen Meinung und in der Tat dankbar für Wesleys Hexenkräfte. Damit hatte er Thomas‘ Leben gerettet, als dieser gegen seinen Erschaffer Keegan gekämpft hatte. Hätte Wesley nicht während des Kampfes Keegans Konzentration mit einem Zauber gebrochen, wäre Thomas umgekommen. Selbst jetzt schauderte Eddie noch bei dem Gedanken.
„Er hat bereits einen Teil seiner Fähigkeiten wieder zurück. Ich habe es gesehen,“ meinte Eddie.
Blake grinste. „Ja, aber offenbar hat er Mühe, diese richtig zu kontrollieren. Letzte Nacht, als er zu Besuch bei Haven war, um sich das Baby anzusehen, versuchte er einen Zauberspruch mit Havens zwei Welpen und verwandelte sie in Ferkel. Haven war, gelinde gesagt, ziemlich sauer.“
„Oh nein!“ Nina lachte laut auf.
Eddie konnte sein Lachen ebenfalls nicht unterdrücken. „Das ist ja zu komisch.“
„Na ja, Yvette würde sich eurer Meinung aber bestimmt nicht anschließen. Sie hat Angst davor, dass Wesley ihrem Baby zu nahe kommt. Wer weiß, was er mit ihr anstellt.“
Nina hörte auf zu lachen. „Das kann man ihr nicht verübeln.“
„Hat er die Welpen wieder zurückverwandelt?“, fragte Eddie.
Blake deutete auf Haven, den ehemaligen Hexer, der jetzt ein Vampir war, sowie seinen Hexenbruder. „Sieht nicht so aus. Von dem, was ich mithören konnte, ist eines der Kräuter, das Wesley für die Rückverwandlung braucht, im Moment nicht lieferbar.“
„Du meinst, diese beiden Welpen laufen immer noch als Ferkelchen herum?“ Eddie konnte sich die Sache bildlich vorstellen.
Blake schmunzelte. „Ja, Speck und Wurst richten in Havens Haus Unheil an und treiben alle zum Wahnsinn.“
„Speck und Wurst?“, wiederholte Nina.
„Ja. Gefallen euch die Namen? Ich werde vorschlagen, dass sie die Welpen so umbenennen. Und vielleicht bleiben ihnen die Namen auch, nachdem Wesley es geschafft hat, sie wieder in Hunde zu verwandeln.“ Schalk blitzte aus
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