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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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den Kampf zwischen Ariac und Rijana.
     
    Sosehr es sich Rijana gewünscht hatte, Ariac schien den Anhänger nicht zu erkennen, nicht wie bei ihrem ersten Treffen, als er sie nur deswegen verschont hatte. Immer wieder wich sie seinen Schlägen aus, schlug sein Schwert zur Seite und rief ihm zu, er solle sich erinnern. Langsam bemerkte sie, wie ihre Kräfte schwanden. Sicher, ihr magisches Schwert verlieh ihr mehr Kraft als jeder anderen Frau, aber Ariac war der beste Schwertkämpfer, den sie kannte. Wahrscheinlich hatte er sie nur deshalb noch nicht besiegt, weil irgendein Bann auf ihm lag und er nicht Thondras Schwert führte.
    Sie wusste, dass es ihr nicht gelingen würde, ihn zu besiegen; viel wahrscheinlicher war, dass einer ihrer Verbündeten ihn versehentlich töten würde, um ihr zu helfen.
    Rijana fasste einen waghalsigen Entschluss. Nachdem Ariac nach vorn gestolpert war und nach ihr hieb, stellte sie sich vor ihn und ließ ihr Schwert fallen. Sie hob die Hände und ging auf ihn zu. Ihr war klar, dass sie höchstwahrscheinlich gleich sterben würde, aber sie musste es versuchen, das war ihre letzte Chance.

    Aus der Ferne sah Falkann, was sie tat, und ihm entfuhr ein entsetzter Schrei.
    Mit sanfter Stimme näherte Rijana sich Ariac. Sie sah, dass er verunsichert wirkte, doch schon wieder zischte sein Schwert über ihren Kopf hinweg. Sie duckte sich und stand plötzlich vor ihm.
    »Ariac von den Arrowann, ich bin Rijana, ich will deine Frau werden, bitte komm zu mir zurück.« Ihre Augen bohrten sich in die seinen, und seinen nächsten Schlag bremste er ab.
    Töte das Mädchen, ich befehle es dir. Scurrs Stimme drang erneut in seinen Geist, und Ariac hob sein Schwert.
    »Wir gehören zusammen.« Rijana berührte seinen Arm, und Ariac zuckte zusammen.
    Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er gegen den Zauber ankämpfen musste, der seinen Geist vernebelte.
    Sie ist schlecht, sie ist deine Feindin, töte sie, töte Rijana.
    Verzweifelt schluchzend sah Rijana, wie Ariac, der eben noch gezögert hatte, sich schon wieder anspannte und zum Schlag ansetzte.
    »Dagnar, ich bin Nariwa, du darfst mich nicht töten!« Aus einer plötzlichen Eingebung heraus rief sie die Namen, die sie in ihrem letzten Leben getragen hatten. Rijana wusste, dass Ariac immer darunter gelitten hatte, dass er sie in ihrer letzten Schlacht vor über tausend Jahren nicht hatte retten können, als ihr Name Nariwa gewesen war.
    Und tatsächlich, ein Zittern durchfuhr ihn. Etwas, das älter war als Scurrs Zauber, wurde in ihm wachgerufen.
    Nariwa, er musste sie retten, sie war seine Gefährtin, seine Geliebte. Wie im Namen Thondras war er nur auf den Gedanken gekommen, sie töten zu wollen?
    Töte Rijana. Scurrs Flüstern wurde schwächer, doch es war noch immer in seinem Geist.
    Ariacs Gesicht verriet, wie sehr er gegen den Zauber ankämpfte, seine Augen wirkten im einen Augenblick klar, dann
verschleierten sie sich aber wieder. Noch einmal rief Rijana ihn bei dem Namen aus seinem letzten Leben, und plötzlich ließ er das Schwert fallen. Rijana nahm sein Gesicht in ihre Hände.
    »Ich bin Nariwa«, schluchzte sie und umarmte ihn verzweifelt, »ich liebe dich, bitte komm zu mir zurück.«
    Noch einige Augenblicke kämpfte er innerlich gegen Scurrs Zauber, dann gewann seine Liebe zu Rijana. Sein Blick klärte sich, und er fiel keuchend auf die Knie. Rijana umarmte ihn weinend.
    »Wo … wo bin ich?«, stammelte er.
    Für Rijana existierte die tobende Schlacht um sie herum nicht mehr. Sie hörte weder die Schreie der sterbenden Soldaten noch Falkanns Rufe, die sich näherten, oder das Klirren der Waffen. Sie wusste nur eines, dass Ariac wieder hier war und sie ihn liebte.
    »Was war denn nur mit dir los?«, fragte sie und streichelte sein Gesicht. »Weißt du, wer ich bin?«
    »Rijana. Aber ich weiß nicht, ich …«, stammelte er, dann stöhnte er plötzlich auf und sackte mit einem Keuchen gegen sie.
     
    König Scurr hatte zunächst belustigt mitangesehen, wie Rijana aufgegeben hatte, sich zu wehren. Voller Vorfreude hatte er auf den Augenblick gewartet, in dem Ariac Rijana töten würde. Danach hätte er den Zauber fallen lassen, und Ariac hätte gesehen, was er angerichtet hatte.
    Doch dann war etwas Merkwürdiges passiert. Das Mädchen hatte ihn umarmt, und Scurrs Zauber war in sich zusammengebrochen. Scurr brodelte innerlich, das konnte doch nicht sein! Niemand konnte seine Zauber lösen, niemand war so mächtig, schon gar nicht durch eine

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