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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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die er kannte, immer mehr aus dem Gleichgewicht. Thalien seufzte, als er über die für Menschen nicht sichtbaren Brücken lief, die über die Flüsse führten.
    Mit seinem weisen, melancholischen Lächeln beobachtete er eine kleine Gruppe Waldlinge, die zwischen riesigen Fliegenpilzen spielten. Die kleinen, Wurzeln gleichenden Wesen wussten nicht, welche Gefahr ihnen durch die Menschen drohte. Auch sie würden verschwinden, falls Scurr siegte.
    Menschen – dieses kurzlebige Volk brachte so viel Not und Zerstörung. Aber es gab unter ihnen auch Ausnahmen: Rijana und Ariac zum Beispiel. Diese beiden jungen Menschen hatte er sehr gern, und er spürte, dass sie noch eine wichtige Rolle spielen würden.
     
    Ein Gewitter lag in der Luft, als Brogan und die anderen sich für die Schlacht rüsteten. In den letzten Tagen hatten sich immer mehr Soldaten in der blutroten Uniform König Scurrs unterhalb der Berge von Ursann versammelt. Im Lager herrschte eine angespannte Stimmung. Rudrinn, Saliah und die Piraten waren noch nicht eingetroffen, und auch König Reenor von Errindale ließ auf sich warten.
    Falkann knirschte mit den Zähnen, als er in der Ferne das Banner seines eigenen Königshauses sah, die blaue Fahne mit dem Greif, der über eine aufgehende Sonne flog.
    »Zumindest dein Vater ist bei uns«, beruhigte ihn Rijana.
    Falkann nickte grimmig und blickte zu König Hylonn hinüber, der vor den wenigen Kriegern stand, die er mitgebracht hatte. Schließlich wandte Falkann seufzend den Blick ab und nahm Rijana in den Arm.
    »Ich bin froh, dass ich dich habe. Du musst mir versprechen, in meiner Nähe zu bleiben und vorsichtig zu sein.«

    Rijana versicherte es ihm und drückte ihr Gesicht an Falkanns Brust. Sie hoffte inständig, dass alles gut gehen würde.
     
    König Scurr schloss sich den bereits versammelten Kriegern mit einer großen Gefolgschaft aus Ursann an. Gleich nach seiner Ankunft verlangte er, dass König Greedeon und der neue König von Catharga, Hyldor, umgehend zu ihm gebracht wurden.
    Kurz bevor die beiden Männer vor Scurr getreten waren, ließ dieser seinen Blick noch einmal über das Lager schweifen. Etwa dreitausend Mann warteten hier darauf zu kämpfen, aber das waren nicht alle, wie er wusste. Scurr war zufrieden. Die Schlacht konnte beginnen.
    »Worran wird morgen unsere Bedingungen überbringen. Entweder werden die Sieben sich uns unterwerfen, oder wir vernichten jeden, der uns entgegentritt«, sagte er mit seiner kalten, durchdringenden Stimme.
    Hyldor nickte gierig und fuhr sich über die breiten Lippen. »Sie werden sicher nicht zustimmen, und dann kann ich meinen verfluchten Bruder endlich eigenhändig umbringen.«
    »Und was, wenn ich ihn umbringen möchte?«, warf Scurr ein.
    Hyldor schluckte und wich einen Schritt zurück.
    »Natürlich werde ich Euch den Vortritt lassen«, versicherte er rasch und verbeugte sich tief.
    »Schon gut, Ihr könnt ihn haben. Ich will nur Ariac und zwar lebend, damit ich ihn selbst vernichten kann.«
    Worran knirschte mit den Zähnen. Natürlich widersprach er seinem Herrn nicht, aber auch er wünschte sich nichts sehnlicher, als Ariac zu töten. Nun gut, wenn Ariac ihm während der Schlacht vors Schwert lief, dann würde er nicht zögern, die Konsequenzen wären ihm dann gleichgültig. Vielleicht konnte er ja sogar einem anderen Soldaten Ariacs Tod in die Schuhe schieben. Worran war schon voller Vorfreude
wie immer vor einer Schlacht. Er mochte die Schreie und das Blutvergießen, und er liebte es zu sehen, wie gnadenlos seine Untergebenen vorgingen. Die nach seinem Empfinden verweichlichten Krieger aus Camasann und aus Catharga dagegen beäugte er mit Verachtung. Er hatte ihre angewiderten Blicke gesehen, wenn Orks sich unter sie mischten oder wenn die Blutroten Schatten Frauen und Kinder in den umliegenden Dörfern schändeten. Auf diese neuen Verbündeten von König Greedeon zählte Worran nicht, aber sie würden auch ohne sie den Sieg für sich beanspruchen können.
    Am nächsten Morgen ritt Worran wie vorgesehen ins gegnerische Lager, um Scurrs Kriegserklärung zu überbringen. Er hatte eine rote Fahne dabei und grinste zufrieden. Bald würde es losgehen.
     
    »Wollt ihr die Nachricht entgegennehmen?«, fragte Brogan nervös und blickte Falkann, Rijana, Tovion und Broderick an.
    »Es könnte ihn wundern, dass drei von uns nicht hier sind«, warf Tovion ein. »Am Ende riecht Scurr Lunte, dass ein weiterer Angriff von einer anderen Stelle folgen

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