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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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folgte ihm. Sie trabten einen kleinen Abhang hinunter, einen Hügel hinauf, und schon stellte sich ihnen, wie aus dem Nichts, eine Gruppe von fünfzehn Männern in den Weg. Sie waren mit Bögen und Speeren bewaffnet und hatten auffällige Tätowierungen.
    Ariac hob beide Hände. »Ich bin Ariac, Sohn von Rudgarr, dem Oberhaupt der Arrowann«, sagte er laut und deutlich. »Wir kommen in friedlicher Absicht.«
    Sofort senkten alle Krieger ihre Waffen und blickten Ariac mit einer Mischung aus Unglauben und Neugier an. Sicher, dieser junge Mann hier war einer von ihnen, aber er hatte kürzere Haare und kaum Tätowierungen. Auf der anderen Seite hatten alle von der Geschichte gehört, dass der Sohn des Oberhauptes der Arrowann nach Camasann auf die Insel der Zauberer gebracht worden war.
    »Wer ist das Mädchen?«, fragte ein Mann mit dunkler Haut und Tätowierungen im Gesicht und auf den Armen.
    Rijana blickte ihn fasziniert an. Außer Ariac hatte sie noch keinen Steppenmann gesehen, und die Tätowierungen erschreckten sie ein wenig.
    »Rijana«, sagte Ariac kurz angebunden und warf dabei einen
wilden Blick in die Runde. »Sie steht unter meinem Schutz.«
    »Mein Name ist Nelos«, sagte der Mann und bedeutete Rijana und Ariac, mit ihm zu kommen. Die Steppenkrieger musterten Ariac mehr als neugierig, dem unter ihren Blicken ziemlich unbehaglich zumute wurde.
    Schließlich kamen sie beim größten der Zelte an. Ariac stieg mit zitternden Beinen von seinem Pferd, das von allen Frauen und Männern bewundernd gemustert wurde. Rijana folgte ihm in das große, mit Fellen ausgelegte Zelt, in dem ein älterer Mann mit hüftlangen, grauen Haaren am Feuer saß.
    »Das ist Ariac, der Sohn von Rudgarr, vom Clan der Arrowann«, erklärte Nelos.
    Der alte Mann stand auf und hob überrascht die Augenbrauen. Auch er war im ganzen Gesicht tätowiert.
    »Ariac von den Arrowann«, murmelte er und bedeutete Ariac und Rijana, sich hinzusetzen. »Ich bin Krommos.«
    Ariac kannte den alten Mann schon, seitdem er ein kleiner Junge war.
    »Es wird dich freuen, dass deine Schwester mit meinem Sohn verheiratet ist«, sagte Krommos und bot den beiden etwas zu trinken an.
    »Meine Schwester?«, fragte Ariac atemlos, und aus seinem Gesicht wich jegliche Farbe. »Ist sie nicht tot?«
    »Nein, warum sollte sie das?«
    »Sind … sind die Arrowann nicht ausgelöscht worden?«, fragte Ariac mit zitternder Stimme.
    Krommos schüttelte den Kopf. »Nein, die Arrowann nicht. Unter dem Seeclan und den Falcanen haben Scurrs Soldaten übel gewütet, aber die Arrowann haben sich immer gut versteckt gehalten ebenso wie wir.«
    In Ariacs Kopf drehte sich alles. Er stützte das Gesicht in die Hände und konnte gar nicht glauben, was er da gehört
hatte. Rijana nahm ihn vorsichtig am Arm und lächelte ihm aufmunternd zu.
    »Siehst du, ich habe die Wahrheit gesagt.«
    Er hob den Kopf und nickte zögernd.
    »Und wer bist du, mein Kind?«, fragte der alte Clanführer freundlich.
    Rijana wich unwillkürlich ein wenig zurück. »Rijana, ich komme aus Camasann«, antwortete sie mit unsicherer Stimme.
    »Dann seid ihr wohl gemeinsam ausgebildet worden«, vermutete der alte Mann.
    Ariac schüttelte den Kopf und murmelte: »Nicht ganz.«
    Der Clanführer wollte wohl noch etwas fragen, doch da wurde das Zelt aufgerissen, und eine hochgewachsene, sehr hübsche junge Frau mit rabenschwarzen Haaren und Tätowierungen an den bloßen Armen kam hereingestürzt.
    »Ariac?«, rief sie mit überschlagender Stimme. »Bist du’s wirklich?«
    Er war bereits aufgesprungen, sodass sich seine Schwester ihm nun an den Hals warf. Sie lachte und weinte gleichzeitig.
    Ariac hielt sie ein Stück von sich weg und betrachtete sie genau. »Lynn?«, fragte er unsicher.
    Sie nickte unter Tränen. »Du bist wirklich zurückgekommen!«
    Lynn war nun eine erwachsene Frau, drei Jahre älter als er selbst. Er konnte es kaum fassen.
    »Du meine Güte«, sagte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Jetzt ist doch tatsächlich aus diesem dürren und ungelenken Jungen ein gutaussehender, erwachsener Mann geworden«, sagte sie mit in die Hüften gestützten Händen. Das war wieder die Lynn, die er gekannt hatte.
    Zum ersten Mal, seitdem Ariac bei König Scurr gelandet war, konnte er wieder aus tiefstem Herzen lachen. Seine freche Schwester hatte sich nicht geändert.

    Dann blieb Lynns Blick an seinen Haaren hängen. »Was ist denn mit deinen Haaren passiert?«
    Ariacs Gesicht verfinsterte sich

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