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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Rijana und Ariac ihre Pferde wieder in einen raschen Trab und schließlich in Schritt fallen. Sie blickten sich um. Die Berge waren nun schon ein ganzes Stück entfernt, sie hatten eine gute Strecke hinter sich gebracht. Die Sonne wanderte langsam am westlichen Horizont entlang und tauchte das Gras in ein weiches Licht. Nicht weit entfernt sah man die Ruine einer lange verlassenen Burg.
    »Weißt du, was das ist?«, fragte Rijana.
    Ariac nickte. Er war zwar noch nie dort gewesen, aber er kannte die Ruine aus Erzählungen.
    »Der südliche Rand der Steppe, die Donnerberge und auch der Myrensee sollen vor langer Zeit ein Königreich gewesen sein. Das hier ist die Ruine der Burg. Wir können dort die Nacht verbringen.«
    Rijana blickte neugierig auf die Überreste zweier Türme. Als sie näher kamen, sahen sie, dass es eine große Burganlage
gewesen sein musste. Mit vier runden Türmen, einem großen Innenhof und mehreren Wirtschaftsgebäuden. Aber jetzt war alles verfallen. Gras und Moos überwucherten die Steine, und auf den Türmen hausten die Krähen. Ariac blickte in den Himmel.
    »Gut, dass wir heute Nacht ein Dach über dem Kopf haben, es sieht nach Regen aus.«
    Rijana sah zum Himmel hinauf, aber sie konnte beim besten Willen nichts erkennen, was nach Regenwolken aussah.
    Als Ariac das bemerkte, meinte er lächelnd: »Die Nebelschleier über dem östlichen Rand des Myrensees bedeuten immer Regen.«
    Rijana zuckte die Achseln. »Du musst es ja wissen.«
    Sie führten die Pferde in den Innenhof und suchten sich den untersten Raum des am wenigsten verfallenen Turmes aus. Dort wollten sie schlafen. Ariac sammelte noch ein wenig Holz und entzündete ein Feuer. Die beiden aßen geräucherten Schinken und das Brot der Zwerge, dann blickten sie eine Weile in die Flammen.
    »Wie willst du deine Leute eigentlich finden?«, fragte Rijana plötzlich vorsichtig. Diese Frage hatte ihr schon lange Zeit auf der Seele gelegen, sie hatte sich jedoch bisher nicht getraut zu fragen.
    Ariacs Gesicht spannte sich augenblicklich an, und seine Augen wurden hart. »Wenn sie überhaupt noch leben und die Zwerge Recht damit hatten, dass starke Stürme über das Land fegen, dann werden sie in den östlichen Senken lagern, nicht weit vom Myrensee.«
    Rijana nickte, dann schluckte sie: »Falls … falls sich herausstellt, dass wirklich Krieger aus Camasann die Arrowann getötet haben … wirst … wirst du mich dann hassen?«, fragte sie stockend und mit Tränen in den Augen. Sie biss sich auf die Lippe, nachdem es heraus war.
    Ariacs harte Augen wurden plötzlich wieder weich. Er
nahm sie vorsichtig in den Arm. »Nein, das werde ich nicht, denn du kannst nichts dafür.«
    Er wischte ihr die Tränen von den Wangen. »Du hasst mich ja schließlich auch nicht, weil Scurrs Soldaten einige deiner Freunde getötet haben, oder?«
    Sie schniefte einmal und schüttelte dann den Kopf. Sie nahm seine Hand und drückte sie. »Ich wünsche mir sehr, dass deine Familie noch lebt.«
    Er nickte und lehnte seinen Kopf an die Mauer. Das wünschte er sich auch, aber wirklich darauf zu hoffen traute er sich nicht.
    Sie hielten in der Nacht abwechselnd Wache, und als der Mond bereits hoch am Himmel stand, zogen tatsächlich Regenwolken auf. Ein heftiger Sturm erhob sich, der die alten Mauern erbeben ließ. Der Regen prasselte unerbittlich herab. Selbst die Pferde hatten sich unter den Mauerbogen einer Galerie zurückgezogen. Am Morgen regnete es noch so stark, dass Rijana und Ariac beschlossen, abzuwarten. Als die Wolken endlich weitergezogen waren, tobte der heftige Sturm jedoch noch immer.
    »Sollen wir weiter?«, fragte Ariac vorsichtig.
    Rijana nickte zögernd. Sie würden nicht ewig warten können. Also stiegen sie auf ihre Pferde, zogen sich die Kapuzen weit ins Gesicht und trabten im Sturmwind über die aufgeweichten Wiesen. Zum Glück kam der Wind von hinten, und die Elfenmäntel ließen zu ihrer Überraschung kein Lüftchen durch. Sie schienen ein Teil des Windes zu sein. Die Pferde griffen weit aus und hatten offensichtlich Spaß an dem rasenden Galopp. Am Abend war der Myrensee schon nicht mehr fern. Rijana und Ariac verbrachten eine stürmische und ziemlich unangenehm feuchte Nacht in einer kleinen Senke, sodass sie am nächsten Morgen schon vor Sonnenaufgang aufbrachen.
    Als sie am Ufer des Sees entlangritten, war außer einigen
Enten, Gänsen und sonstigen Wasservögeln nichts zu sehen. Alles wirkte friedlich und still. Nur zweimal bebte die Erde

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