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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Hengst stolz über den Hals.
    »Du willst die Kleinen wirklich auf den langen Ritt mitnehmen?«, fragte Rijana überrascht.
    Lynn grinste sie an und nickte. »Natürlich, wir Steppenleute können meist reiten, bevor wir laufen können.«
    Rijana hob überrascht die Augenbrauen und staunte, die beiden Kleinen vor Freude jauchzen zu sehen, als Lynn ihr Pferd angaloppieren ließ.

    Sie ritten auf die Steppe hinaus. Lynn führte sie zielsicher durch die vielen Hügel und über die Ebenen, die teilweise von hohen Büschen gesäumt waren.
    »Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Arrowann umgebracht worden wären?«, fragte Lynn am Abend, als sie ein Feuer entzündeten. Es war eine milde, sternenklare Nacht. Die beiden Kleinen schliefen bereits in dicke Felle gewickelt.
    Ariac seufzte und blickte mit seinen dunklen Augen ins Feuer.
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich werde dir alles erzählen, wenn wir bei unseren Eltern sind.«
    Lynn nickte zögernd. Normalerweise hätte sie nicht so leicht lockergelassen, aber ihr Bruder wirkte zu fremd, so hart und verschlossen. So kannte sie Ariac gar nicht.
    »Wie geht es denn unseren Eltern und Leá?«, fragte er nach einer Weile.
    Lynn seufzte. »Leá geht es nicht so gut. Sie war einem Krieger von den nördlichen Steppen versprochen, aber er wurde bei einem Jagdunfall getötet.«
    »Das tut mir leid«, sagte Ariac aufrichtig.
    »Es ist schon vier Jahre her, aber sie wollte seitdem keinen anderen Mann mehr. Aber unsere Eltern … na ja,« Lynn lächelte bereits wieder, »die haben wohl eine Überraschung für dich.«
    Ariac sah sie fragend an, aber Lynn wollte nichts mehr sagen.
    Irgendwie kam sich Rijana plötzlich ein wenig ausgeschlossen vor. Sicher, Lynn war nett, aber sie befand sich in einer ganz anderen Welt, in der sie sich nicht auskannte. Aber es ist sicherlich nicht die schlechteste Welt , dachte sie, bevor sie einschlief.
    Der nächste Tag brachte wieder stürmisches Wetter. Den ganzen Tag zogen die drei Reiter über die menschenleeren
Ebenen. Auch Lynns Kinder zogen inzwischen den Kopf ein und versteckten sich unter ihren Kapuzen.
    »Es ist merkwürdig mit dem Wetter in den letzten Jahren«, rief Lynn gegen den heftigen Wind an.
    Ariac und Rijana blickten sich an, sie dachten wohl beide an die Elfen. Es war bereits kurz vor der Abenddämmerung, als sie in einer schmalen, grasbewachsenen Senke Zelte stehen sahen.
    Ariac war mulmig zumute. Jetzt, nach zehn Jahren, würde er seine Eltern wiedersehen. Rijana lächelte ihm aufmunternd zu, als Lynn mit ihren Kindern bereits auf das Lager zugaloppierte. Sie rief den Wachen etwas entgegen, und nur wenig später standen Ariacs Eltern sprachlos vor den Zelten.
    Ariac hielt seinen Hengst vor ihnen an und brachte selbst keinen Ton heraus. Schließlich stieg er ab und wurde sogleich von seiner Mutter umarmt. Auch sein Vater nahm ihn in den Arm.
    »Du meine Güte, ich hätte nicht gedacht, dass wir dich noch einmal wiedersehen«, sagte Rudgarr mit zitternder Stimme.
    Ariac betrachtete seine Eltern genau. Sie waren ein wenig älter geworden, aber so sehr hatten sie sich nicht verändert. Hinter ihnen tauchte plötzlich ein kleiner Junge mit dunklen Augen auf, der ihn neugierig musterte. Lynn nahm ihn grinsend an der Hand und sagte: »Sieh mal, Ruric, das ist dein älterer Bruder.«
    »Du bist Ariac?«, fragte der Kleine mit großen Augen.
    Ariac nickte und blickte seine Eltern verwirrt an.
    »Im Sommer, nachdem du nach Camasann gegangen bist, haben wir noch ein Kind bekommen«, erklärte seine Mutter. Thyra »Ich wusste damals noch gar nicht, dass ich schwanger war.«
    Ariac lächelte halbherzig. Camasann, dachte er, das wäre schön gewesen.

    Zu seinen Eltern sagte er: »Das freut mich, dann kann er der neue Anführer der Arrowann werden.«
    »Du kannst also nicht bleiben?«, fragte seine Mutter traurig.
    Ariac schüttelte den Kopf und umarmte seinen kleinen Bruder zärtlich.
    »Du wirst ein wunderbarer Anführer werden.«
    Ruric nickte begeistert. »Willst du mal mein Pferd sehen, Ariac?«
    Ariac nickte lächelnd, und sein kleiner Bruder zog ihn mit zu der Pferdeherde, die nicht weit entfernt graste.
    Der Blick von Thyra und Rudgarr fiel nun auf Rijana, die verlegen neben ihrer Stute stand.
    Lynn kam zu ihr. »Und das ist Rijana, sie war mit Ariac zusammen auf Camasann«, erklärte sie ihren Eltern und lächelte dabei freundlich.
    Rijana, die den Irrtum nicht aufklären wollte, begrüßte Ariacs Eltern ein wenig unsicher. Aber

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