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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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noch, aber auf der Ebene war das nicht so beängstigend wie in den Bergen. Zum Glück hatte auch der Sturm nachgelassen.
    An einem warmen, sonnigen Tag sagte Rijana, als sie abends Rast gemacht hatten: »Ich gehe jetzt baden.«
    Ariac nickte. Er hatte vor nicht allzu langer Zeit eine der trägen Schilfenten gefangen, die hier immer am Ufer saßen.
    »Ich brate so lange die Ente, aber pass auf. Der See hat tückische Strömungen, schwimm nicht zu weit hinaus!«
    Rijana versprach es und zog sich im Schutze des mehr als mannshohen, dicken Schilfs aus. Ihre verdreckten Kleider wusch sie gleich mit. Sie biss die Zähne zusammen, als sie in das eiskalte Wasser tauchte, aber nach kurzer Zeit hatte sie sich daran gewöhnt. Rijana schwamm einige Zeit am Ufer entlang und kam schließlich sauber und zufrieden wieder heraus. Da ihre Kleider noch nicht getrocknet waren, wickelte sie sich in ihre Decke und setzte sich zu Ariac ans Feuer.
    Der lächelte sie an. »Na, dann werde ich auch mal baden gehen, sonst schäme ich mich, wenn du so schön sauber bist.«
    Sie grinste und drehte die Ente um, die über einem brennenden Haufen getrocknetem Schilf briet. Die beiden Pferde grasten derweil friedlich in der Nähe.
    Ariac blieb eine ganze Weile verschwunden. Rijanas Hemd und Unterwäsche waren mittlerweile getrocknet, und sie zog sich gerade an, als Ariac in nassen Kleidern zurückgerannt kam und sein Schwert packte.
    »Es sind Soldaten, östlich von uns. Sie lagern auch am See.«
    Erschrocken riss Rijana die Augen auf und band sich ihren Schwertgurt wieder um, doch Ariac rief ihr zu: »Nein, bleib
hier, ich mache das allein. Lösch das Feuer, damit sie uns nicht entdecken.«
    »Wie viele sind es denn?«
    »Nicht so viele«, antwortete Ariac und rannte auch schon fort.
    »Warte«, rief Rijana leise. »Du kannst doch nicht ganz allein gehen.«
    Er zögerte kurz, denn eigentlich hätte er das lieber allein erledigt.
    »Also gut, aber halte dich zurück.«
    Die beiden schlichen leise durch das Schilf. Schließlich hörten sie von weitem Stimmen. Die Soldaten schienen keine Angst zu haben, entdeckt zu werden. Es waren zehn Männer, allesamt in den Umhängen der Blutroten Schatten König Scurrs gekleidet. Ariac erstarrte. In seinen Augen loderte der blanke Hass.
    Rijana griff ihr Schwert fester und packte Ariac am Arm. Kaum hörbar flüsterte sie: »Es sind zu viele.«
    Doch Ariac schüttelte den Kopf. »Bleib hier, ich mach das allein.«
    »Das kannst du nicht«, erwiderte sie entsetzt.
    Er zog sie am Arm nach unten auf den Boden. »Du weißt nicht, wie Scurrs Leute kämpfen. Sie sind gnadenlos und machen auch vor Frauen und Kindern nicht halt.«
    »Ich habe schon gegen sie gekämpft«, erwiderte Rijana. »Dich werden sie genauso umbringen. Zu zweit haben wir bessere Chancen.«
    Ariac schnaubte. »Aber wenn ich sage, du sollst weglaufen, dann musst du das tun. Und zwar sofort. Schlag dich ins Schilf und schwimm, wenn möglich, zu unserem Lagerplatz. Die meisten von Scurrs Leuten können nicht schwimmen. Dann steigst du auf Lenya und reitest, so schnell du kannst, fort.«
    Rijana nickte nervös und wischte sich ihre feuchte Hand ab.

    Ariac schlich leise weiter und winkte Rijana zu sich. Bald waren sie den Soldaten ganz nah, die sich laut grölend unterhielten. Anscheinend waren einige betrunken. Das hätte es in Worrans oder Scurrs Beisein nicht gegeben.
    »Ich habe drei von diesen schwarzhaarigen Schlampen hintereinander genommen«, prahlte nun ein Soldat mit kurzgeschorenen blonden Haaren.
    »Drei, pah! Ich hatte fünf …«, lallte ein weiterer, »… haben ganz schön geschrien, bevor ich ihnen die Kehle durchgeschnitten habe.«
    »Endlich können wir diese lächerliche blau-weiße Kleidung ablegen«.
    Ariacs Gesicht verzerrte sich zu einer hasserfüllten Maske. Scurr hatte ihn also tatsächlich angelogen.
    »Gibst du mir deinen Dolch?«, fragte Ariac kaum hörbar und zog seinen eigenen.
    Sie reichte ihm mit zitternden Händen den schlanken Silberdolch.
    Ariac sprang flink auf, und bevor einer der betrunkenen Soldaten reagieren konnte, hatten zwei von ihnen die beiden Dolche bis zum Heft im Hals stecken. Dann rammte Ariac einem der Männer sein Schwert in die Seite und ging gleich auf den nächsten los.
    Scurrs Soldaten waren kurzzeitig wie gelähmt, doch dann formierten sie sich. Vier der sechs gingen auf Ariac los, die restlichen zwei auf Rijana, die sich tapfer wehrte.
    Sie war selbst ein wenig überrascht, aber sie hatte kaum

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