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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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weiß es nicht«, erwiderte die Kräuterfrau ehrlich. »Die Verletzungen sind nicht allzu schlimm, aber sie wacht einfach nicht auf.«
    Elsa nickte besorgt. »Sie ist noch so jung, wohl kaum erwachsen. Und der junge Mann, der scheint sie wirklich zu lieben.«
    Muria nickte. »Ja, aber die beiden haben ein Geheimnis.«
    »Das glaube ich auch. Aber obwohl er ein Steppenkrieger ist, scheint er ein guter Mensch zu sein.«
    »Das eine schließt das andere nicht aus«, erwiderte Muria mit einem angedeuteten Grinsen. Sie ging wieder hinüber und sah, wie sich der junge Mann rasch über die Augen wischte und sich auf die Lippe biss.
    Die alte Frau legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Bleib bei ihr, das spürt sie.«
    Ariac nickte und unterdrückte ein Schluchzen. In seinem Leben hatte er sich noch nie so hilflos gefühlt, nicht einmal, als er in Ursann in dem Kerkerloch gesessen hatte.
    Nach zwei weiteren Tagen war das Fieber endlich gesunken, und eines Nachts, als Ariac schlaflos auf Rijanas Bett saß und ihr über die Haare streichelte, öffnete sie ganz plötzlich die Augen.
    Ariac stieß einen heiseren Laut aus und nahm ihre Hand. »Wie geht es dir?«
    Sie blinzelte und brachte ein undeutliches »Durst« heraus.
    Er nickte und hielt ihr einen Becher mit Tee an die Lippen. Sie versuchte, sich ein wenig aufzurichten, ließ sich dann jedoch kraftlos wieder zurücksinken.
    »Rijana, was ist?«, fragte er erschrocken.

    Sie presste die Augen fest zusammen und fragte dann: »Wo sind wir?«
    »In einer Hütte in Errindale. Tut dir etwas weh?«
    Sie schluckte ein paar Mal krampfhaft und nickte dann. »Mein Kopf.«
    Ariac streichelte ihr vorsichtig über die Wange. »Du bist mit dem Baumstamm abgestürzt. Aber ruh dich aus, und sprich nicht so viel.«
    Rijana nahm seine Hand. »Bleibst du bei mir?«, murmelte sie.
    »Natürlich«, flüsterte er ihr ins Ohr, und ein paar Tränen der Erleichterung tropften auf ihre Haare.
    Etwas später kam Elsa dazu, und Ariac erzählte ihr, dass Rijana aufgewacht war.
    »Das freut mich«, sagte sie ehrlich. »Jetzt geht es ihr bald wieder gut.«
    »Das hoffe ich.« Ariac seufzte und lehnte sich gegen die alten Holzbretter.
    »So, und nun isst du endlich mal anständig«, verlangte Elsa streng.
    Zögernd stand Ariac auf, streichelte Rijana noch einmal über die Haare und ging dann in den kleinen Anbau, wo er sich an den Tisch setzte. Elsa gab ihm eine Schüssel mit Haferbrei und Früchten, die er diesmal mit mehr Appetit leerte.
    »Warum hast du eigentlich keine Angst vor mir?«, fragte er plötzlich.
    Elsa lächelte. »Sollte ich das?«
    Ariac hob die Augenbrauen. »Die meisten Menschen bekommen Panik, wenn sie mich sehen.«
    Elsa hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, dass die Welt sich ändert. Früher dachte ich, die Soldaten aus Camasann sind ehrenvoll und beschützen uns, aber das tun sie nicht. Scurrs Soldaten haben alles unter Kontrolle, Orks treiben sich in unserem Land herum, und Gronsdale,
mit dem wir eigentlich befreundet waren, führt Krieg gegen uns.«
    Ariac zog die Augenbrauen zusammen. »Die Krieger aus Camasann helfen euch nicht?«
    Elsa schüttelte den Kopf. »Nein, seit einigen Jahren nicht mehr. Wie du siehst, ändert sich alles, und warum soll ich mich da über einen jungen Steppenkrieger wundern, der sich so rührend um sein Mädchen kümmert?« Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Na ja, sie ist ja keine vom Steppenvolk …«
    Ariac seufzte. »Rijana ist eine Arrowann geworden, wir sind verlobt.«
    Elsa wirkte überrascht, dann grinste sie. »Wie gesagt, die Welt ändert sich.«
    »Entschuldige, ich habe meinen Namen noch gar nicht genannt«, fiel ihm plötzlich ein. »Ich heiße Ariac.«
    »Das dachte ich mir«, erwiderte Elsa lächelnd. »Rijana hat im Schlaf deinen Namen gerufen.«
    Ariac stützte den Kopf in die Hände, und seine mehr als schulterlangen Haare fielen ihm vors Gesicht. »Ich hoffe, sie wird wirklich wieder gesund.«
    »Bestimmt«, sagte Elsa beruhigend und erhob sich. »Ich muss etwas Holz hacken, sonst wird es zu kalt.«
    »Das kann ich doch machen«, bot Ariac an.
    Elsa nahm sein Angebot gerne an. Als allein lebende Witwe hatte man es nicht einfach, und die tägliche Arbeit war schwer.
    Er kniete sich noch einmal neben Rijana, aber die schien fest zu schlafen. Dann ging er hinaus. Überrascht bemerkte er, dass eine dichte Schneedecke den Boden bedeckte. In der kleinen Scheune hinter dem Haus hackte er einen großen Berg Holz, der

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