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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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waren, und blickte die beiden überrascht an.
    »Bitte helft ihr«, stieß Ariac hervor. »Ich komme aus der Steppe, aber ich tue Euch nichts. Bitte, helft ihr, ich … ich tue Euch nichts.«
    »Was hat denn das Mädchen?«, fragte die Frau, ohne auf Ariacs Gestammel einzugehen, und schob die beiden in die Hütte. »Leg sie dort hin!« Sie deutete auf ein schmales Bett in einem kleinen Raum, in dem das Feuer im offenen Kamin prasselte. »Ich heiße übrigens Elsa.«

    Ariac ließ Rijana vorsichtig auf das Bett sinken und blickte sie besorgt an. Sie sah blass aus, und die Verbände waren durchgeweicht.
    Elsa beugte sich über sie und sagte zu Ariac, dessen Gesicht man unter der Kapuze nicht sah: »Ich hole die Kräuterfrau. Zieh ihr die nassen Kleider aus und wasch die Wunden aus. Ich bin bald zurück.«
    Ariac nickte, ohne weiter auf Elsa zu achten, die rasch verschwand. Er zog Rijana den Umhang aus, unter dem alles trocken geblieben war. Dann schnitt er den Ärmel ihres Hemdes auf und wusch mit ängstlichem Gesicht die Wunde an ihrem Arm und am Kopf aus. Er war gerade fertig, als die Tür wieder aufging und eine alte, runzlige Frau mit grauen Haaren hereinkam. Ohne ein Wort setzte sie sich zu Rijana auf das Bett und sah sich ihre Verletzungen an. Dann fasste sie in einen Beutel und holte einige Kräuter heraus.
    »Koch sie, Elsa«, befahl die Alte.
    Elsa nickte und warf die Kräuter ins Wasser, dann packte sie den verstörten Ariac am Arm und drückte ihn auf einen Holzstuhl am Feuer.
    »Du musst dich auch umziehen, sonst wirst du krank. Bist du auch verletzt?«
    Er schüttelte mechanisch den Kopf und blickte auf Rijana, die bewegungslos im Bett lag.
    »Gib mir deinen Umhang«, verlangte Elsa und zog ihm seine Kapuze vom Kopf. Als sie die Tätowierungen sah, wich sie instinktiv zurück.
    Ariac hob seine Hände beschwichtigend. »Ich tue Euch nichts, wirklich, ich kann auch gehen, aber bitte helft Rijana.««
    Elsa nickte beruhigend und entspannte sich ein wenig. »Entschuldige bitte, ich bin nur erschrocken. Ich habe keine Vorurteile gegen andere Völker. Ich war nur etwas verwirrt.«
    »Solange er kein verfluchter Rotmantel ist, ist mir alles
lieb«, murmelte die alte Frau und begann Rijanas Arm zu richten.
    Ariac verzog das Gesicht und blickte sie ängstlich an. Elsa lächelte und reichte ihm eine Tasse mit Kräutertee.
    »Muria ist eine der besten Kräuterfrauen, die es gibt.«
    Ariac nickte unsicher und verbrannte sich die Zunge an dem heißen Tee. Er hustete und merkte plötzlich, wie er zitterte. Elsa begann in einer Holztruhe zu kramen.
    »Du bist zwar größer, als mein Mann es war«, sagte sie mit einem traurigen Lächeln, »aber die Sachen sind trocken.« Sie deutete auf den Nebenraum. »Du kannst dich dort umziehen.«
    Ariac zögerte. Er wollte Rijana nicht allein lassen, aber im Moment war die Kräuterfrau wohl ohnehin noch mit ihr beschäftigt. Er ging nach drüben und zog sich mit einiger Anstrengung die Kleider aus. Jetzt, wo Rijana in Sicherheit war, merkte er erst, was ihm selbst alles wehtat. Er konnte die Arme kaum hochheben, um sein schmutziges Hemd auszuziehen, und stöhnte unterdrückt, als er das frische Hemd wieder anziehen wollte.
    Elsa kam herüber und schlug eine Hand vor den Mund.
    »Du meine Güte, du bist ja am ganzen Körper grün und blau.« Ariac, der es nicht schaffte, sein Hemd über den Kopf zu bekommen, fluchte leise.
    »Muria wird sich das nachher ansehen«, versprach Elsa.
    »Nicht nötig«, murmelte er und ließ kraftlos die Hände sinken.
    Elsa kam mit gerunzelter Stirn näher und deutete auf seine Schulter mit der kaum vernarbten Wunde. »Wurdest du angeschossen?«
    »Das ist schon einige Zeit her«, antwortete er müde.
    Elsa kam lächelnd näher und half ihm das Hemd anzuziehen, dann stolperte er wieder in den anderen Raum, wo Muria Rijana gerade eine Flüssigkeit verabreichte.

    Leise stöhnend setzte er sich neben Rijana auf den Boden.
    »Was fehlt ihr?«
    Muria seufzte. »Sie hat ziemlich viel Blut verloren, und ihr Arm ist gebrochen. Ob ihr sonst noch etwas fehlt, kann ich nicht sagen. Ist sie schon mal aufgewacht?«
    Ariac nickte und nahm Rijanas Hand in seine. »Gestern war sie kurz wach, aber ziemlich verwirrt.«
    Die alte Frau nickte. »Das wird die Kopfverletzung sein. Wir werden sehen.«
    »Wird sie wieder gesund werden?«, fragte Ariac mit angsterfüllten Augen.
    »Ich möchte nichts versprechen«, antwortete die Alte. Dann lächelte sie. »Und jetzt sehe ich

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