Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
Soldaten genug zu haben. Ariac hörte Waffen klappern und sich entfernende Schritte. Er atmete aus und nieste unterdrückt.
Die Soldaten kehrten zu der Hütte zurück und berichteten, dass sie nichts gefunden hatten. Der Hauptmann zog unbefriedigt die Augenbrauen zusammen. Dann stand er auf und nickte den beiden Frauen zu.
Er verließ die Hütte, sagte jedoch zu einem seiner Männer: »Beobachtet die Gegend.« Er selbst ritt die knappe Meile zu der nächsten kleinen, ähnlich ärmlichen Ansiedlung, klopfte wahllos an eine der Türen und herrschte einen älteren Mann an: »Kennst du eine Ariann und eine Elsa?«
Der alte Mann hob eine Hand ans Ohr. »Hä?!«
»Kennst du eine Elsa?«, schrie der Soldat ungeduldig. Der Alte nickte. »Ja, ja, Elsa, sie wohnt etwas außerhalb des Dorfes.«
»Aha.« Der Hauptmann nickte. Anscheinend hatte die Kräuterfrau die Wahrheit gesprochen. Er ließ seine Männer zurückrufen, und sie ritten weiter nach Norden.
Elsa und Muria warteten noch einige Zeit angstvoll.
»Geh hinaus und tu so, als ob du Holz holen würdest«, schlug Muria schließlich vor. »Sie beobachten uns sicher noch.«
Elsa nickte nervös und ging mit zitternden Beinen hinaus. Sie öffnete die Klappe, und Ariac sprang heraus.
»Du kannst noch nicht zurück ins Haus gehen, sie beobachten uns sicher.«
»Ist mit Rijana alles in Ordnung?«, fragte Ariac besorgt.
»Keine Sorge«, versicherte Elsa. »Warte, bis es dunkel ist, und komm dann zum hinteren Fenster. Ich werde dich hineinlassen.«
Ariac hielt Elsas Hand fest. »Danke! Danke, dass du das für uns tust.«
Elsa lächelte traurig. »Scurrs Männer haben meinen Mann und meinen Sohn getötet. Wenn ich jemandem helfen kann, den sie suchen, dann tue ich das.«
»Danke«, sagte Ariac noch einmal und stieg zurück in den kleinen Raum.
Er wartete, bis es dunkel geworden war, und schlich dann wie besprochen zum hinteren Fenster der kleinen Hütte. Elsa öffnete, und er kletterte hinein.
Er setzte sich zu Rijana auf das schmale Bett und streichelte ihr vorsichtig über die Haare.
»Deine kleine Freundin hätte uns beinahe auffliegen lassen«, erzählte Muria mit einem faltigen Grinsen.
»Wieso?«, fragte Ariac.
»Sie hat im Schlaf deinen Namen gesagt«, seufzte Elsa und sagte schnell beruhigend, als sie Ariacs erschrockenes Gesicht sah: »Muria hat gut reagiert und sehr überzeugend gelogen.«
Die alte Frau grinste weiterhin breit. »Es gibt Zeiten, da muss man die Wahrheit sagen, und es gibt Zeiten, zu denen man sie etwas abändern sollte. Und diesen rotgewandeten Mördern lüge ich gern ins Gesicht.«
»Danke«, sagte Ariac und gab Rijana einen Kuss auf die Wange. Dann lächelte er zögernd. »Ich hätte es nicht gedacht, aber es scheint wirklich noch Menschen zu geben, denen man trauen kann.«
Die beiden Frauen lächelten ein wenig verlegen. »Aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Am Ende treiben sie sich noch in der Gegend herum.«
»Ich werde mich nicht sehen lassen«, versicherte Ariac.
In diesem Moment schlug Rijana zögernd die Augen auf und lächelte, als sie Ariac sah. Er gab ihr etwas von dem Kräutertrank. »Ich bin hier, keine Angst.«
»Geht es dir gut?«, murmelte sie undeutlich.
»Ja, alles in Ordnung.«
Sie wollte scheinbar noch etwas sagen, aber die Augen fielen ihr zu.
In den folgenden Tagen war Rijana immer wieder für kurze Zeit wach. Allerdings war sie noch ziemlich schwach, hatte Kopfschmerzen und wollte nichts essen. Ariac machte sich noch immer Sorgen um sie, aber Muria versprach, dass Rijana auf dem Weg der Besserung war.
Mittlerweile bedeckte dichter Schnee den Boden.Von den Soldaten sah man nichts mehr, sie waren tatsächlich abgezogen.
»Ihr könnt natürlich den Winter hier verbringen. Ich habe genügend Vorräte«, bot Elsa eines Tages an, als Rijana endlich mal wieder aufrecht im Bett saß. »Danke«, sagte Ariac erleichtert
und streichelte Rijana über die Stirn, die schläfrig an seiner Schulter lehnte.
»Aber lasst euch nicht zu viel draußen blicken. Im Winter geht zwar kaum jemand weit vor die Tür, und die Leute sind alle sehr nett hier, aber es könnte Gerede geben.«
»Natürlich, wir werden aufpassen«, versprach Ariac.
»Möchtest du noch etwas Suppe, Rijana?«, fragte Elsa mit einem freundlichen Lächeln.
Rijana schüttelte den Kopf. Sie hatte noch immer keinen Appetit und war ständig müde.
»Tut dein Kopf weh?«, fragte Ariac besorgt.
Rijana schüttelte den Kopf, obwohl das
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