Three-Night-Stand (German Edition)
halten, geschweige denn es aushalten, dass er noch nicht alles über diesen One-Night-Stand wusste. Er würde versuchen weitere Dinge in ihrem Gespräch zu erfahren, verpackt in Umschreibungen, die kein anderer, der nicht eingeweiht war, verstehen konnte. Nur hatte er nicht die blasse Ahnung, dass die – wie hatte er es ausgedrückt? Ah ja – ‚Sexgranate‘ – hier mit ihnen an diesem Tisch sitzen würde und somit zu dem erlesenen Kreis der Mitwissenden gehörte.
Genau aus diesem Grund war Nick zum ersten Mal seit Beginn ihrer langjährigen Freundschaft dankbar für Liams Unzuverlässigkeit. Er begann sich etwas zu entspannen, lehnte sich nun in seinem Stuhl zurück und schenkte der jungen Autorin seine volle Aufmerksamkeit.
„Hast du nicht schon mit Megan am Telefon über alles gesprochen?“ fragte er zurück.
Lisa runzelte die Stirn. „Megan?“
„Miss Eiry vom Management von TFP“, erklärte Nick rasch und Lisa setzte dieses ‚Ah!‘- Gesicht auf.
„Ich erinnere mich“, sagte sie und begann sich nun ebenfalls mehr zu entspannen. Ihre Gesichtsfarbe war nicht mehr ganz so kräftig und sie wagte es nun auch, sich in ihrem Stuhl zurückzulehnen „Ich habe sie angerufen, als ich in L.A. eingetroffen bin, um sie darüber zu informieren, dass ich doch ein wenig früher angereist bin, als abgesprochen war. Sie hatte nicht viel Zeit und meinte, sie würde dir Bescheid sagen und unser Treffen einfach vorverlegen. Du würdest mir dann alles Weitere noch genauer erklären.“
Na, wunderbar! Megan war eine Künstlerin darin, die unangenehmeren, anstrengenderen Dinge an andere weiterzugeben.
„Gut.“ Nick räusperte sich etwas unbeholfen. Es fiel auch ihm noch nicht wirklich leicht, in der Frau vor ihm die schwierige, kühle Autorin und zähe Geschäftspartnerin zu sehen, die man ihm geschildert hatte, und nicht die lebensfrohe, süße, warmherzige und unglaublich anziehende Frau, die ihm gestern Nacht eines der sinnlichsten, aufregendsten und zügellosesten sexuellen Erlebnisse in seinem ganzen Leben beschert hatte. Er war zwar ziemlich betrunken gewesen, aber nicht betrunken genug, um nicht mehr mitzubekommen, was er tat oder, wie in diesem Fall, jemand mit ihm tat.
Sie beugte sich zu ihm hinunter, während sie ihr Becken so aufreizend vor und zurück, rauf und runter bewegte… Ihre Lippen pressten sich auf die seinen, erstickten sein tiefes Stöhnen und er packte ihre Hüften, drängte sie dazu, sich noch rascher zu bewegen…
Nick schloss kurz die Augen, schüttelte den Kopf. „Ich…“ Zur Hölle, so funktionierte das mit ihnen garantiert nicht! Er musste das alles vergessen – ganz dringend! Er zwang sich dazu, die nun etwas verwirrt aussehende junge Autorin wieder anzusehen. „Was genau hat man dir denn vor der Abreise über mich gesagt?“ fragte er einfach.
Sie dachte einen Augenblick nach, strich sich dabei eine Strähne ihres blonden Haares hinter das Ohr. Sie war wirklich hübsch. Große, blaue Augen, die von langen Wimpern umrahmt wurden, eine niedliche Nase, volle rosige Lippen… sehr feminin. Und sie wirkte alles andere als kühl. Es war ja gerade ihre Natürlichkeit und Wärme gewesen, die ihn gestern Nacht so angezogen hatte – abgesehen von diesem kurvigen, super weiblichen Körper, der in diesem Nichts von Kleid gesteckt hatte. Er war sich sicher, dass er nicht der einzige Mann auf der Party gewesen war, dem seine Hose in ihrer Nähe schnell unangenehm eng geworden war.
„Naja“, meinte sie jetzt und befreite ihn damit glücklicherweise ein weiteres Mal aus seinen so unpassenden Gedanken. „Dass… dass man dich ins Boot geholt hat, um die alten Drehbuchautoren beim Nachdreh des zweiten Films zu unterstützen, beziehungsweise abzulösen. Du sollst ziemlich gut sein. Sie haben mir von deinen anderen bisherigen Arbeiten berichtet. Und ich war ziemlich beeindruckt.“
„Ja? Kanntest du die Filme?“
„Ein paar.“ Sie lächelte und er konnte tatsächlich so etwas wie Achtung für seine Arbeit in ihren Augen aufleuchten sehen. Das passierte ihm nicht sehr oft. „Und die Folge ‚Leere Welt‘ bei ‚Watchers‘ war eine meiner Lieblingsfolgen.“
„Ja?“ Wie einfallsreich! Er hatte es heute wirklich drauf mit der Gesprächsführung!
Lisas Wangen röteten sich etwas und sie berührte verlegen ihr Wasserglas, schob es ein wenig hin und her. „Eigentlich habe ich mich nur dazu bereit erklärt, hierherzukommen und Timeless Films Production eine weitere Chance zu geben,
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