Three-Night-Stand (German Edition)
er sich bereits über gestern Nacht ausgetauscht hatten – zu Recht. Und wenn Liam jetzt auch nur eine Andeutung machte… Nick wurde schlecht.
„Haben wir heute nicht ein wundervolles Wetterchen?!“ ertönte Liams fröhliche Stimme und Nick sah ihn rasch an, versuchte ihm mit nur einem drängenden Blick klarzumachen, dass… ja, was eigentlich? Das, was er ihm sagen wollte, ließ sich einfach nicht mit einem Blick ausdrücken!! Dennoch versuchte er es. Liam musste wenigstens begreifen, dass etwas nicht stimmte, dass er aufpassen musste. So viel Verstand musste er doch haben!
Tatsächlich runzelte sein Freund ein wenig die Stirn, bevor er sich Lisa zuwandte, die Sonnenbrille abnahm und ihr mit einem charmanten Lächeln die Hand reichte. „Hi! Ich bin Liam und Sie müssen Miss Lisa George sein. Ich darf doch Lisa, sagen oder?“
„Ja, natürlich“, gab sie mit einer Piepsstimme zurück, die Nick erstaunt blinzeln ließ, und lachte albern.
„Nick hat dir doch gewiss schon gesagt, dass ich heute ebenfalls zu dem Gespräch kommen werde, oder?“ fragte Liam und ließ sich sogleich auf dem noch freien Stuhl an ihrem Tisch nieder.
„Das muss er wohl vergessen haben“, erwiderte Lisa und ihr Lächeln in Nicks Richtung war zu liebenswürdig, um ernstgemeint zu sein. Er konnte deutlich spüren, wie verärgert sie in Wirklichkeit darüber war, so unvorbereitet auf Liam zu treffen.
Dieser sah ihn an und der mitleidige Blick, den er dabei aufsetzte, ließ Nicks Puls sofort schneller werden und seinen Magen verkrampfen. Doch er konnte nicht mehr verhindern, dass Liam aussprach, was ihm auf der Zunge lag. „Wir müssen nachsichtig mit Nicolas sein“, sagte er. „Er sieht aus, als hätte er heute Nacht nicht besonders viel geschlafen.“
Lisas Augen wurden wieder ein wenig größer und alles Blut wich aus ihren Wangen, nur um bei Liams nächsten Worten dann umso stärker wieder in ihr Gesicht zu schießen.
„Wenn ich ehrlich bin, siehst du eher aus, als wärst du in einen Hurrikan geraten, mein Lieber“, meinte Liam mit einem Lächeln, das nur allzu deutlich verriet, dass seine kleine Metapher eigentlich für etwas ganz und gar nicht Anständiges stand. „Wie war denn die Party gestern?“
Lisa senkte sofort den Blick, ließ ihr Haar über ihre langsam aber sicher glühend rot werdenden Wangen fallen.
„Ganz toll“, gab Nick rasch zurück. „Aber ich denke, es würde Miss George nur langweilen, wenn ich jetzt darüber berichten würde.“
„Kommt ganz darauf an, ob sich auf der Party etwas Interessantes ereignet hat oder nicht“, grinste Liam und Nick konnte ihm ansehen, welchen Spaß sein Freund daran hatte, ihn damit ein wenig zu ärgern. Wahrscheinlich war er nur aus diesem Grund hier aufgetaucht.
„Nicht wahr, Lisa?“ musste er nun auch noch hinzusetzen und die Autorin bemühte sich tapfer darum, ihn anzulächeln, während sie den Kopf schüttelte.
„Ich bin nicht so ein Partygänger“, erklärte sie mit dünner Stimme.
Liam hob die Brauen. „Nicht? Mal so richtig abtanzen, sich antüddeln, flirten, Spaß haben – auf welche Weise auch immer?“
Sie schüttelte weiterhin lächelnd den Kopf und sah dabei so unglücklich aus, dass Nick angst und bange wurde. Er musste irgendetwas tun, bevor sie noch aus lauter Schamgefühl die Flucht ergriff.
Er räusperte sich laut. „Du siehst hungrig aus, Li“, meinte er. „Und Lisa und ich haben auch noch nichts bestellt. Vielleicht sollten wir das jetzt einfach tun.“
„Also, ich hab‘ gut gefrühstückt“, gab Liam mit einem Schulterzucken zurück und sah dann Lisa fragend an.
Die junge Autorin hatte sich so an ihrem Wasserglas festgekrallt, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Doch es gelang ihr immer noch, zu lächeln. „Ich… ich hab’ auch keinen richtigen Hunger“, stammelte sie und schon grinste Liam wieder zu Nick hinüber.
„Aber tu dir keinen Zwang an, Nick“, meinte er und zwinkerte ihm kurz zu. „Du solltest dir ruhig eine ordentliche Portion zu futtern besorgen – möglichst mit viel Eiweiß, damit du wieder zu Kräften kommst, nach der anstrengenden Nacht.“
Nick konnte nichts dagegen tun. Sein Bein schoss reflexartig nach vorn und traf sein Ziel mit voller Wucht.
„Au!“ Liam wagte es doch tatsächlich ihn mit einer Mischung aus Irritation und Empörung anzusehen und rieb sich viel zu auffällig das Bein, sodass es Nick kaum wunderte, dass Lisa sich auf einmal erhob. Vorbei! Jetzt würde sie gehen
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