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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Kopf. Ein Uhr. Er würde niemals rechtzeitig da sein, um Lisa noch vor dem Abflug zu erwischen. Er hatte auch nicht so wirklich damit gerechnet. Liam hatte vor wenigen Minuten angerufen und ihm berichtet, dass er ihm ein Flugticket nach München habe reservieren können und es doch ein Klacks sein müsse, von dort aus nach Bremen zu kommen. Der Flug ging um zwei – eigentlich zu schaffen, wenn man nicht von einem Stau in den nächsten geriet und die Zeit schneller zu vergehen schien, als das normal war.
    Eine Polizeieskorte wäre jetzt nichts schlecht gewesen, so eine wie Politiker sie immer hatten, aber dafür war er ja nicht wichtig genug. Als ob es etwas Wichtigeres gab als die Liebe… Nick schüttelte den Kopf, mehr über sich selbst als über die Umstände, in denen er sich befand, und stieß ein resigniertes Seufzen aus. Eines, das der Taxifahrer wohl als direkten Angriff auf seine Person sah.
    „Ich kann auch nichts dafür“, beschwerte der Mann sich sofort. „Das ist einfach eine schlechte Zeit. Deswegen soll man ja auch sehr früh losfahren, wenn man einen Flieger pünktlich erwischen will.“
    Nick nickte sofort und hob beschwichtigend die Hände. „Das… das ging ja nicht gegen Sie“, erklärte er rasch. „Tun Sie mir nur den Gefallen und geben Sie einfach Gas, sobald wir hier durch sind.“
    „Soweit das geht, ohne mich strafbar zu machen“, erwiderte der Mann mit einem kritischen Blick über seine Schulter.
    „Ja, ja“, gab Nick nur zurück und rieb sich gestresst mit Zeigefinger und Daumen über den Nasenrücken. Im Grunde hatte der Taxifahrer Recht. Es brachte nichts, sich weiter aufzuregen. Wenn er das Flugzeug verpasste, würde er halt das nächste nehmen, das in irgendeine deutsche Stadt flog. Irgendwie würde er schon nach Deutschland kommen und dann würde er Lisa einfach anrufen und sich von ihr weiterlotsen lassen. Sie würde sich bestimmt darüber freuen… Würde sie doch, oder?
    Es war ein Gefühl tief in seinem Inneren, das Nick auf einmal dazu veranlasste, den Kopf wieder zu heben und aus dem Seitenfenster zu sehen – ein Gefühl, dem er auf ewig dankbar sein würde, denn andernfalls hätte er das Taxi im Gegenverkehr nie gesehen, hätte nicht bemerkt, dass Lisa in eben diesem Taxi saß und an ihm vorbeifuhr. Seine Augen weiteten sich und ihm klappte der Mund auf, genauso wie Lisa, deren Blick soeben den seinen kreuzte.
    Für einen viel zu langen Augenblick war Nick zu perplex, um überhaupt irgendetwas zu tun. Sein Gehirn musste erst einmal verarbeiten, dass Lisa nicht am Flughafen war, sondern auf dem Weg… ja, wohin eigentlich? Zu… zu ihm ? Oh, Gott! Sie war zurückgekommen! Sie hatte sich umentschieden, wollte bei ihm bleiben! Er drehte sich ruckartig um und starrte aus dem Heckfenster, sah dass Lisa dasselbe tat, während ihre beiden Taxis einfach weiterfuhren. Der Stau schien sich endlich aufzulösen – ausgerechnet jetzt!
    „Stopp!“ stieß Nick aus und beugte sich zu dem Fahrer vor, schlug mit der Hand gegen die Plexiglasscheibe zwischen ihnen. „Halten sie an!“
    „Was? Ich dachte, ich soll Gas geben, sobald es wieder vorwärts geht!“ gab der Fahrer verärgert zurück.
    „Nein… Sie…“ Gott, Lisas Taxi war schon viel zu weit weg! „Drehen Sie um! Drehen Sie einfach um!“
    „ Einfach “, wiederholte der Mann entrüstet, setzte aber dennoch den Blinker und versuchte sich links einzuordnen. „Das geht in dem dichten Verkehr nicht so schnell…“
    Nick saß wie auf Kohlen, wandte sich immer wieder um, obwohl er das andere Taxi längst nicht mehr sehen konnte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und ein beinahe ekstatisches Gefühl der Freude machte sich in ihm breit. Lisa war zurückgekommen. Sie wollte bei ihm bleiben, mit ihm zusammen sein… fühlte dasselbe wie er.
    Dem Taxi gelang es nun endlich unter dem vermehrten Gehupe der anderen Autos einen U-Turn zu machen und sich in den anderen zäh fließenden Verkehr einzuordnen und Nicks Aufregung steuerte auf einen neuen Höhepunkt zu.
    „Und wohin soll’s jetzt genau gehen?“ brummte der Taxi-Fahrer schlecht gelaunt.
    „In die Magnolia Avenue“, gab Nick angespannt zurück, während er nach Lisas Taxi Ausschau hielt. Er wusste ganz genau, dass das eigentlich sinnlos war, weil sie nun schon viel zu weit weg war, um sie noch erspähen zu können und… Nick stutzte, weil er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm… eine Bewegung in dem Taxi, das gerade im Gegenverkehr langsam an ihnen vorbei

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