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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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informiert und wurde meist ziemlich hellhörig, wenn irgendwo sein Name erwähnt wurde. Als richtigen Fan hätte sie sich jedoch nicht mehr bezeichnet – auch wenn es da diese leichten äußerlichen Parallelen von ihm zu einem der Helden ihrer Romanreihe gab, die ihrer Meinung nach eigentlich kaum jemandem auffallen durften. Außer vielleicht seinen fanatischsten Fans… und den Produzenten des Films.
    Sie war sich beinahe sicher, dass TFP die Rolle des Devon bewusst mit Liam Chandler besetzt hatte, nachdem Lisa bei einem international gesendeten Interview auf die Frage, wen sie sich persönlich in dieser Rolle vorstellen würde, gesagt hatte, dass Liam Chandler auf jeden Fall in die engere Auswahl kommen würde. Das war kurz nach der Weltpremiere dieses schrecklichen ersten Films und dem ersten heftigen Streit mit TFP gewesen. Sie hatte der Firma angekündigt, dass sie keinen weiteren Vertrag mehr mit ihnen abschließen würde. Daraufhin hatte TFP wirklich mit allen Mitteln versucht, sie wieder versöhnlich zu stimmen.
     Wenn sie ehrlich war, war Liam immer Lisas Traumbesetzung für Devon gewesen, so wie auch schon andere Autorinnen vor ihr manchmal die Rollen der Helden in ihren Romanreihen bestimmten Schauspielern auf den Leib geschrieben hatten. Und natürlich hatte sie sich wahnsinnig gefreut, als Megan Eiry sie angerufen und sie darüber informiert hatte, dass Liam die Rolle in ‚Schattenmond‘ angenommen hatte und diese wahrscheinlich auch noch in den weiteren Teilen der Verfilmung ihrer Romane spielen würde – wenn sie so wollte. ‚Gefreut‘ war eigentlich nicht ganz das richtige Wort für den Zustand, in dem sie sich nach dem Telefonat befunden hatte. Sie war völlig aus dem Häuschen gewesen, hatte sogar mit ihren engsten Freunden diese neue Entwicklung in einer Bar mit ein paar Drinks gefeiert – natürlich immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass TFP sie mit diesen Bemühungen um den Finger wickeln und nur dazu bewegen wollte, die neuen Verträge zu unterschreiben. Das war ihr auch jetzt noch klar.
    Dass sie irgendwann ihrem Lieblingsschauspieler gegenüberstehen würde, war ihr erst so richtig beim Flug nach L.A. bewusst geworden. Die Nachdrehs hatten gerade begonnen und sie sollte dem Drehbuchautorenteam mit Rat und Tat zur Seite stehen – natürlich würde sie so zwangsläufig Liam über den Weg laufen. Aus diesem Grund hatte sie ja auch mit Karen einstudiert, wie sie sich zu verhalten hatte, wenn dies geschah: Erwachsen, ruhig, freundlich und – wie schon gesagt – souverän . Sie waren sich beide so sicher gewesen, dass diese Begegnung erst am Set stattfinden würde und Lisa noch ein wenig Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten. Und nun… nun geschah so etwas!
     Liams plötzliches Auftauchen hatte Lisa völlig aus dem Lot gebracht. Da half es auch nichts, sich einzureden, dass er in ihrer Romanverfilmung mitspielte, sie auf diese Weise irgendwie seine Arbeitgeberin war. Ihn heute kennenzulernen, kurz nachdem sie eine ganze Nacht lang hemmungslosen Sex mit seinem besten Freund gehabt hatte, und dabei herauszufinden, dass Liam Chandler – Liam Chandler !! – über diese peinliche Tatsache auch noch Bescheid wusste, kam einem Desaster gleich, das seinesgleichen erst suchen musste. Irgend einem Freund von Nick zu begegnen, der über den One-Night-Stand informiert war, wäre schon schlimm genug gewesen. Aber nein, sie musste ja gleich in die Vollen treffen und nicht nur mit dem Mann schlafen, mit dem sie sechs Wochen lang zusammenarbeiten würde, sondern auch mit dem Mann, der Liam Chandlers bester Freund war. Somit war dieser weltbekannte Schauspieler der nächste in der Reihe der Personen, die wussten, was passiert war, und denen sie dennoch nicht ausweichen konnte. Grausamer ging es wohl kaum. Warum hasste Gott sie nur so?!
    Lisa sah sich wieder im Spiegel an. Wie sie nur aussah! Diese knallroten Wangen, das etwas durcheinander geratene Haar… Vielleicht hätte sie sich lieber nur im übertragenen Sinne die Haar raufen sollen? Dann hätte die andere Frau, die bei ihrem Betreten der Toilette noch anwesend gewesen war, sich auch noch weiter in Ruhe die Hände waschen und nicht so fluchtartig diese Örtlichkeit verlassen müssen.
    Lisa atmete tief durch die Nase ein, strich sich die losen Haarsträhnen aus dem Gesicht und holte entschlossen ihr Schminktäschchen aus ihrer Handtasche. Wäre doch gelacht, wenn sie sich nicht wenigstens äußerlich wieder so herrichten konnte, dass sie wie

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