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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Blick auf den Wecker, der in einem schmalen Regal stand, und sie gefror auf der Stelle zur Salzsäule. Zwölf Uhr dreißig ?! Großer Gott, wie lange hatte sie geschlafen?! Sie musste doch um fünfzehn Uhr in dem Restaurant sein, diesem Restaurant… dessen Name ihr schon wieder nicht einfallen wollte – verflucht nochmal!!
    Handy. Wo war ihr Handy? Sie musste Karen anrufen! Die konnte sich bestimmt noch daran erinnern. Ihr Blick flog gehetzt durch den Raum. Dann schüttelte sie den Kopf über sich selbst und eilte hinüber zur Tür. Ihre Handtasche konnte nicht hier sein. Sie hatte sie schließlich nicht mitgenommen, als sie Hals über Kopf ins Bad geflohen war.
    Sie steckte vorsichtig den Kopf aus der Badezimmertür hinaus und lauschte in die anhaltende Stille. Wenn sie sich nicht irrte, schlief ihr One-Night-Stand immer noch – welch ein Glück! Sie straffte entschlossen die Schultern und schlich dann auf Zehenspitzen durch den Flur zurück in das Schlafzimmer. Der Kerl lag nicht mehr ganz so da wie zuvor, hatte sich noch ein wenig mehr auf die Seite gedreht, doch er schien zu ihrer Beruhigung noch zu schlafen. So konnte sie sich in Ruhe umsehen. Tasche… Tasche… TASCHE! Da war sie. Direkt neben dem Bett, leider auf der Seite, zu der sich der Mann umgedreht hatte.
    ‚Er schläft – keine Angst‘, sprach sie sich innerlich erneut zu, als sie sich ganz vorsichtig an das Bett heranpirschte. ‚Sei einfach ganz leise.‘
    Zwei weitere Schritte und sie hatte die Tasche erreicht, streckte ihre Hand danach aus und hob sie hoch. Natürlich musste irgendetwas darin verrutschen und ein leises Klappern erzeugen. Lisa erstarrte in ihrer Bewegung. Ihre Augen huschten ängstlich hinüber zu dem Gesicht des Mannes und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie gesehen zu haben, dass sich seine Lider bewegt hatten – so, als ob er sie gerade rasch geschlossen hätte. Aber das konnte ja nicht sein. Er schlief ja noch. Ganz bestimmt. Warum sollte ein erwachsener, tatsächlich unglaublich gut aussehender Mann – meine Güte, wie konnte ein Kerl nur so lange Wimpern haben?! – nur so tun, als ob er schlief? Das war doch lächerlich!
    Sie schüttelte den Kopf über diesen absurden Gedanken, nahm ihre Tasche nun sehr viel vorsichtiger und leiser als zuvor an sich, hob auch gleich ihre Schuhe auf und huschte dann so schnell wie möglich hinaus aus dem Raum.
    Nur Sekunden später stand sie vor der Tür des Apartments und schloss diese mit einem erleichterten Aufatmen hinter sich. One-Night-Stand abgeschlossen. Den Kerl würde sie nie wiedersehen. Schade eigentlich. Sie hatte bei der Auswahl dieser Kurzbekanntschaft selbst unter Alkoholeinfluss einen ziemlich guten Geschmack bewiesen.
    Sie schüttelte den Gedanken schnell wieder ab, schlüpfte rasch in ihre Schuhe und schulterte ihre Tasche. Es gab jetzt wichtigere Dinge, um die sie sich dringend kümmern musste, und die Zeit rannte ihr davon. Also marschierte sie schnurstracks den langen Flur hinunter, in dem sie sich nun befand, in der Hoffnung irgendwann auf eine Treppe oder einen Fahrstuhl zu stoßen. Die vielen benummerten Türen, an denen sie dabei vorbeilief, ließen sie zu dem Schluss kommen, dass sie sich in einem kleinen, schlichten Hotel befand, und als ihr ein Zimmermädchen mit einem Wagen voller Putzutensilien entgegenkam, erhärtete sich ihr Verdacht.
    Was sie allerdings die Stirn runzeln ließ, war das verschmitzte Grinsen, mit dem ihr die junge Frau begegnete, als sie sie mit einem freundlichen Nicken grüßte. Lisa versuchte sich nicht weiter darum zu kümmern, stieg einfach rasch in den Aufzug, den sie nun endlich gefunden hatte, und fuhr mit diesem nach unten.
    Als sich die Türen wieder öffneten, offenbarte sich ihr eine kleine, schicke Vorhalle mit einer Rezeption, an der ein junger Mann saß. Ganz dunkel konnte sich Lisa daran erinnern, dass er auch in der Nacht dort gesessen und ihr und ihrer Bekanntschaft den Schlüssel für das Zimmer ausgehändigt hatte.
    Sie hielt ein wenig unschlüssig inne, weil sie nicht genau wusste, was sie tun sollte. Das Hotel einfach verlassen oder erklären, dass der Schlüssel noch oben bei… bei ihrer Kurzbekanntschaft war? Wie war noch gleich sein Name gewesen? Sie kniff angestrengt nachgrübelnd die Augen zusammen, während sie sich langsam auf die Rezeption zu bewegte. Rick? Dick? Sie verkniff sich ein albernes Kichern. Wohl kaum! Mick?... Nick! Das war es. Nick… und wie weiter? Hatte er ihr überhaupt seinen

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