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Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
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zog einen Taschenrechner aus seiner Hosentasche und verkaufte gleichzeitig ein Telefongespräch von seinem privaten Handy. Ich kam nach Marokko in meinem maßgeschneiderten Anzug und zog einen kleinen Koffer neben mir her, der trotz meines Einweg-Visums auf einen sehr kurzen Besuch hindeutete.
    „Salam aleikum, mein Herr.“ Ein Mann in verzierter Uniform kam auf mich zu.
    „Alaikum al salam“, antwortete ich dem offiziellen Vertreter der Regierung meines Landes. „Ich war noch nicht durch die Passkontrolle, konnte es sein, dass sie auf mich gewartet hatten?“, dachte ich, doch ich behielt meine Gedanken für mich. Seine Bewegungen ließen mich misstrauisch werden, sie lenkten mich davon ab, mich möglichst unauffällig zu verhalten. Er nahm mir meinen Koffer ab und begann, mich wie einen alten Bekannten zu behandeln, während er mich in einen Nebenraum außerhalb der offiziellen Ankunftshalle führte.
    „Ich freue mich, Ihnen zu Diensten zu stehen“, sagte er und hielt meinen Arm. Ich konnte nicht herausfinden, ob es eine Entführung am helllichten Tag war, oder ob er mich mit einem VIP-Gast verwechselt hatte ... Doch dann fiel der Groschen.
    Bakschisch ... Geld ... Der wichtigste Antrieb einer kaputten Wirtschaft. Die Bestechung war die Einkommensbeihilfe in den Ländern der Dritten Welt. Ein echter Fluch. Ich griff in meine Hosentasche und zog mein Bargeld heraus. Ich nahm fünfhundert Franc von eintausendfünfhundert und übergab sie heimlich dem Gastgeber, dem Mann in der staatlichen Uniform, der das Geld faltete und sich umdrehte, als ob der ganze Rundgang nur für das Kassieren des Geldes gedacht war und er jetzt wieder zurückkehren müsste zur offiziellen Routine. „Haben Sie etwas zu verzollen?“, fragte er mich mit ernster Miene. „Nein“, sagte ich, enttäuscht von der so offensichtlichen Falle.
    Ich hatte das Bedürfnis, mich zu rächen, aber ich zog es vor, den Wegen meines Vaters zu folgen, und versuchte, einen respektvollen Ausweg zu suchen. Mit einem umfassenderen Blick auf das Leben öffnete sich der Horizont und offenbarte einen wertvollen Platz in meinem Herzen. Es war ein Ort der Hoffnung, den ich in guter Erinnerung hatte.
    Am nationalen Flughafen gab es ein kleines Café mit einer Terrasse, von dort aus konnte man die Einreisenden sehen, wie sie aus dem Flugzeug stiegen. Als ich noch ein Kind gewesen war, hatten wir dort unter den Elite-VIP-Besuchern auf unsere Gäste aus dem Ausland gewartet.
    Ich erinnerte mich an die Zeiten, in denen der Mensch selbst das Zentrum der Existenz war, und nicht, wie heute, der Besitz um ihn herum.
    „Ich habe es nicht eilig.“ Ich nahm mir die Zeit. „Kann ich Sie zu einem Kaffee einladen?“, sagte ich zu dem Mann, der am Rest meines Geldes interessiert war.
    „Gerne“, antwortete er und übergab mir wieder mein Gepäck. Wir saßen auf der offenen Terrasse gegenüber den Flugzeugabstellflächen und die Bilder aus meiner Kindheit kehrten zu mir zurück.
    Hier hatten wir unsere Verwandten begrüßt, die in die Stadt kamen, um uns zu besuchen. Hier auf der Flughafen-Terrasse bildeten wir eine zusammenhängende und sich gegenseitig unterstützende Familie. Von hier aus sah meine Familie, wie ich mit dreizehn das Land für immer verließ ... Bis zu diesem inoffiziellen Besuch. Die Bilder aus meiner vergessenen Vergangenheit wurden klarer und vor allem verspürte ich ein Gefühl von Erwartung, das vor langer Zeit aus meinem Leben verschwunden war, und es erfüllte meine Sinne. Marokko erweckte in mir verborgene Kindheitserinnerungen. Ich erinnerte mich an die ständige Anwesenheit meines Vaters in meinem Leben. Auf jedem Weg, den er in seinem Leben wählte, lag der Schwerpunkt immer auf der Botschaft, die er seinen genetischen Erben, seinen Kindern, vermittelte.
    „Wie ist Ihr Name?“, fragte ich den Träger der Uniform, als ob ich versuchte, die Bedrohung zu einem Verbündeten zu machen.
    „Wenn er nicht dein Busenfreund ist, so denke, er sei dein Feind“, so sagte mir mein verstorbener Vater über diejenigen, die ich als engste Freunde sah.
    Ich wollte dem Staatsangestellten sagen, dass ich plante, in der Stadt Geld zu investieren, und durch ihn geschäftliche Kontakte suchte. Wenn diese Methode im Konsulat funktionierte, warum nicht auch hier.
    „Mein Name ist Hassan“, antwortete er. „Erinnerst du dich nicht an mich?“, fragte er überrascht.
    „Ich habe mir meine Zunge verbrannt“, erklärte ich,

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