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Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
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Akrobat und korrigierte alles sehr flexibel wie ein erfahrener und professioneller Schauspieler auf der Theaterbühne. Gelbrat sagte mir, dass ich die Seele eines Freimaurers habe. Ein Freimaurer schweige den ganzen Weg zur ersten Stufe, sei ständig bemüht um seine Umwelt und vor allem versuche er jeden Tag, ein besserer Mensch zu werden, wie König Salomon.
    „König Salomon? Der vom ersten Tempel?“ Ich war überrascht über den Zusammenhang. Und sofort versuchte ich, den erstaunten Ton meiner Bemerkung zu verbergen. „Ich habe an der Universität zu dem Thema eine Arbeit geschrieben“, sagte ich. „Es ist schon interessant“, stimmte ich zu, bevor mein Gesprächspartner die Verbindung zwischen Optik und der jüdischen Geschichte suchte und die zwischen mir und dem Judentum. Plötzlich wurde mir klar, wie tief ich in der Rolle steckte, der Mann kannte ja meinen ursprünglichen Namen, er wusste, dass ich aus Israel kam und dass der Kontakt mit ihm einen geschäftlichen Charakter hatte. Wir teilten das Geheimnis, aber es war mir schon klar, dass ich ihn von allen Kontakten in meiner Zukunft fernhalten musste.
    Mit Jean-Marc war es einfacher gewesen, weil er nur meine neue Identität kannte, die ich in der Silvesternacht angenommen hatte. Das war schon vor zwei Monaten gewesen und allein der Gedanke, dass alles, was ich von nun an tun oder sagen würde, jetzt zu einem neuen Charakter gehörte, ohne Vergangenheit und vielleicht ohne Zukunft, gab mir einen relativ großen Spielraum.
    Alles, was Jean-Marc über mich nicht wusste, war immerhin noch weniger als das, was ich über ihn wusste. Ein Mensch kam auf die Welt ohne seine Zustimmung und gegen seinen Willen, doch auch er musste sich an die Sitten halten, die ihm andere vorschrieben, und man hatte das Gefühl, dass man eine Spielfigur in den Händen von etwas Großem und Mächtigem war, das viel klüger und hinterlistiger war, als man gedacht hatte.
    „Nächste Woche komme ich nicht“, teilte ich meinem Freund meine geplante Abwesenheit mit.
    „Geschäftsreise?“, fragte er höflich.
    „Ich werde meine Heimat besuchen“, verriet ich, aber hielt jedes Detail über meine Arbeit und meinen Wohnort geheim und gab nur vage Informationen, die irgendwo zwischen Arbeit und Zuhause lagen.
    „Ich besorge dir ein Souvenir aus dem Heiligen Land“, versprach ich.
    „Ja, einen Stein von der roten Mauer“, antwortete er und meinte damit die Mauer in der Innenstadt meiner Heimatstadt, Marrakesch ... Erbaut aus Lehm und Ton von roter Erde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er etwas über Jerusalem wusste, als ich mich versprach und das Heilige Land sagte anstelle von Heimatland; über eine Stadt, wo eine Mauer die Altstadt umschloss. Zu der Zeit verstand ich nicht, was er damit meinte, und verpasste die Pointe.
    Ich hatte Marokko vor zwanzig Jahren verlassen. Alle Erinnerungen daran bezogen sich auf mein Familienleben dort, das nicht mehr existierte. Marrakesch war meine Kindheit, waren meine Freunde, Menschen, die sicherlich am gleichen Ort noch existierten, aber ebenso sicher nicht so, wie sie sich im Gedächtnis eines Jungen von dreizehn Jahren eingeprägt hatten.
    Für mich war Marokko nur noch eine ferne Erinnerung, tief verborgen in einer vergessenen Vergangenheit. Je mehr der Flug sich seinem Ende näherte und die Realität der Gegenwart drohte, je mehr die Erinnerung an meine Kindheit und die mögliche Kollision zwischen meiner Kindheit und meinem Alter jeden anderen Gedanken verdrängte, umso mehr verwandelte sich die Erinnerung in Wirklichkeit und diese veränderte die Bilder, die ich im Kopf hatte.
    Die quietschenden Räder des Flugzeugs trafen auf den Boden und somit begann eine Reise der Verleugnung. Das Leben war eine Erinnerung, bis auf den gegenwärtigen Moment, der so blitzschnell verging, dass man ihn leicht verpassen konnte.
    Marrakesch, die rote Stadt, besaß einen eleganten Flughafen, aber im Inneren benahmen sich die Menschen wie auf dem Großmarkt. Die Lautstärke war sehr hoch, ebenso wie die Ungewissheit, an diesem dürren Ort, den ich eigentlich als Rosengarten in Erinnerung hatte.
    Die Einheimischen begrüßten die Touristen mit einem großzügigen Lächeln. Chauffeure im Anzug schoben deine Koffer bis zum Taxi, das draußen auf dich wartete und dich abzocken würde.
    Andere boten den Dirham an, die lokale Währung, ohne Wechselgebühr. „Ein Franc – ein Dirham“, schlug ein Dicker vor,

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