Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)
Allgemeinbildung und sehr bereichernd. Ich war von der Offenbarung überrascht. Während des langen Fluges erzählte er mir, wie das menschliche Gehirn aufgebaut ist und wie Materialien, bestimmte Gerüche oder Geräusche die Funktionsweise des Gehirns ändern können. „Meinst du mit Drogen Alkohol?“, fragte ich.
„Nicht unbedingt“, sagte er, und korrigierte: „Auch das.“
Er teilte mit mir eine Studie, die er mit Menschen machte, die nicht daran glaubten. „Kannst du dich noch an die Silvesternacht erinnern?“, fragte er mich plötzlich.
„Ja“, sagte ich zögernd.
„Und an Samstag, den 1. Januar auch?“, fragte er, um die Frage zu verfeinern.
„Eigentlich nicht so sehr“, antwortete ich ehrlich.
„Erinnere mich in Paris daran, dir das Foto zu zeigen“, sagte er und hörte auf die Angaben des Stewards, der die bevorstehende Landung bekannt gab und die Fahrgäste bat, sich anzuschnallen.
Teheran zeigte sich von dem Fenster des Flugzeugs als grün und dicht bevölkert. Die Stadt selbst war groß, sehr weiß und von roten Bergen umgeben. Mein Magen drehte sich in mir allein beim Gedanken daran, was ich hier, in dieser Stadt, die Israel so hasste, finden würde. Kalter Schweiß lief meinem Körper entlang, als ich das Wort „Visum“ von der Grenzpolizei hörte. „Ich wusste nicht, dass wir ein Visum benötigen“, entschuldigte sich Jean-Marc bei mir. Alle Fluggäste unseres Fluges hatten die Passkontrolle passiert, während wir dazu bestimmt waren, nach Frankreich zurückzukehren. Nach einer Stunde, in der es schien, als ob sie uns vergessen hatten, und als ob sich niemand für uns interessierte, näherten sich zwei Polizisten in Uniform und baten uns, mit ihnen zu kommen, direkt in Richtung eines Polizeiautos. Wir fuhren ins Ungewisse. Während der ganzen Fahrt saßen wir beide da, hatten Furcht vor dem eigenen Schicksal und Angst zu reden. Ich erinnerte mich an den Film „12 Uhr nachts – Midnight Express“, und meine Gedanken machten sich selbstständig. In solch einer Situation der völligen Ungewissheit war es am besten, den Mund zu halten ... Und auf das Beste zu hoffen. „Zwei Westländer in einem feindlichen Reich“, dachte ich. „Vielleicht werde ich Ron Arad (ein Waffensystemoffizier der israelischen Luftwaffe. Seit dem Absturz seines Flugzeugs über dem Libanon in 1986 ist sein Schicksal unklar) im iranischen Gefängnis treffen“, fantasierte ich, aber nach außen strahlte ich die Selbstsicherheit und Unschuld eines harmlosen Touristen aus. Sie brachten uns in ein armseliges Büro mit einem unrasierten Offizier, der sehr seltsame Fragen stellte.
„Was ist die Beziehung zwischen Ihnen? Warum sind sie gekommen? Wo sind eure Frauen?“ „Sehen Sie mal“, sagte ich in fließendem Englisch, „wir haben die Einladung von einem Freund angenommen, und wir wussten nicht, dass wir ein Visum brauchen.“
Der Beamte sah mich an, lächelte und sagte das Zauberwort „Schituri“, das auf Persisch willkommen bedeutet. Er gab einem der Offiziere seine schriftliche Zustimmung und diese führten uns zurück zum alten Terminal.
„All das Trara für zwei Worte und einen Stempel“, dachte ich. „Okay“, ich erkannte die bürokratische Natur.
Im Terminal wurden unsere Pässe mit dem Stempel der iranischen Republik gestempelt, mit dem Titel ‚Azadi‘, der in arabischer Sprache ‚frei‘ heißt.
Ohne unsere Handys oder die Möglichkeit unseren einheimischen Freund zu kontaktieren, setzten wie uns mit der Menschenmasse in Bewegung in Richtung Ausgang.
Auf dem Flughafen von ‚Mahabad‘ bemerkte ich die Frauen, die komplett in Schwarz bekleidet waren, die an einem Tresen weiße Kopfbedeckungen aus Stoff verkauften, die aber nicht, wie an der Klagemauer in Jerusalem, die gelegentlichen Touristinnen dazu zwangen, sie zu aufzusetzen.
Auf der anderen Seite wusste ich nicht, dass die Frauen in Schwarz Polizistinnen waren, mit allen Konsequenzen, die für die Durchsetzung der Gesetze der Sittsamkeit verantwortlich waren.
Am Ausgang wartete Ali schon auf uns, der sich zuerst darüber beschwerte, dass wir nicht an unser Telefon gingen. Erst dann wurde mir klar, dass mich mein Freund nicht nur wegen des Visums falsch informiert hatte, sondern auch über das Verbot von Mobiltelefonen. Später erkannte ich, dass französische Staatsbürger gar kein Visum brauchten, um in den Iran einzureisen, und das Telefon ... Wenn ich zurückdenke, war es gut,
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