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Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
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fragte ich: „Aber warum nur für drei Tage? Was können wir schon in drei Tagen sehen?“ „Was gibt es im Iran zu sehen?“, erwiderte Jean-Marc. „Vielleicht fliegen wir für eine Woche lang?“ Ich war für einen Kompromiss bereit. „Du wirst wohl so langsam Franzose!“, verkündete er, und meinte damit, dass die Franzosen immer im Urlaub sind. Aber ich wusste, dass dies eine Arbeitsreise für mich war. „Also abgemacht, ich werde Ali Bescheid sagen, dass wir kommen“, sagte er und legte auf. Ich blieb noch eine lange Zeit am Telefon stehen. Allein der Gedanke, dass ich mich in einigen Tagen direkt im Maul des Löwen befinden werde, wühlte mich auf. Ich hatte keine Angst und zögerte nicht einen Moment. Ganz im Gegenteil, die bevorstehende Reise gab mir Leben.
    Mit leichten und lebhaften Schritten ging ich zu Gelbrat und bei der ersten Gelegenheit erzählte ich ihm von der geplanten Reise in den Iran. „Erzähl mir mehr über Erosion und Titanium“, bat ich ihn. Er legte sofort die Papiere hin, die er in seiner Hand hielt, und kam schnell auf mich zu. „Lass deinen Fotoapparat hier und rede nicht mit den Frauen. Schau sie nicht einmal an“, betonte er. „Denke einfach, du bist homosexuell“, empfahl er mir an, und nahm seinen Rat gleich wieder zurück. „Besser nicht, sonst wirst du gehängt. Weißt du, die hängen die Leute dort!“, erklärte er. Das Adrenalin sauste durch meinen Körper wie vor einer Schlacht. Alles, was ich zu diesem Zeitpunkt wusste, war, dass der Iran ein dunkler Staat war ... Ein fundamentalistischer ... islamischer Staat, in dem die Gesetze der Religion die staatlichen Gesetze waren ... In dem die Frauen unterdrückt wurden und keine Rechte hatten.

    Vor allem hallte in meinem Kopf die Erkenntnis, dass die Iraner Israel hassten und den Holocaust leugneten.
    Am Morgen des 9. November 2000 standen Jean-Marc und ich mit zwei kleinen Koffern am Schalter von „Iran Air“.
    Ich schaute meinen Freund an und dachte, dass, wenn er meine wahre Identität kannte, er wohl nicht so scharf darauf wäre, mich zu begleiten. Aber ... Ich wusste damals noch nicht, dass der Mann mit dem Pokerface meine wahre Identität ganz genau kannte.
    Mein Telefon klingelte. Am Apparat war mein Bruder aus Israel. Er gratulierte mir anlässlich meines Geburtstages, obwohl in meinem Pass ein ganz anderes Datum angegeben war. Genau wie der Name, das Einzige, was ich dem Mann im Reisepass gemeinsam hatte, war das Geburtsland.
    „Bist du mit dem Sony Ericsson zufrieden?“, fragte Jean-Marc und schaute mein bescheidenes Handy an, und bevor ich antworten konnte, nahm er unsere Handys und wickelte sie zusammen in einen kleinen Plastikbeutel.
    „Du weißt doch bestimmt, dass ausländische Handys in der Islamischen Republik verboten sind?“, fragte Jean-Marc, und bevor ich antworten konnte, nahm er beide Handys und gab sie bei der Gepäckaufbewahrung ab.
    So hat er tatsächlich das Gerät beschlagnahmt, auf dem sich Hinweise über Anrufe aus Israel befanden. Die meisten Passagiere waren Männer, und außer drei anderen europäisch gekleideten Frauen waren alle anderen von Kopf bis Fuß bedeckt.
    Beim Starten und Landen wurden die Fahrgäste gebeten, an ihren Plätzen zu bleiben und sich anzuschnallen. Währen dem sechs Stunden langen turbulenten Flug gingen die Passagiere den Gang entlang, beteten auf dem Boden zwischen den Gängen, und vor allem rauchten sie unaufhörlich.
    Damals war es noch erlaubt, an Flughäfen und öffentlichen Plätzen zu rauchen, aber nur Iran Air erlaubte noch das Rauchen in den stickigen Flugzeugen. Meine Augen brannten vom Zigarettenrauch und Jean-Marc hustete die ganze Zeit, und in seiner Verzweiflung bat er sogar darum, die Fenster zu öffnen. Ein Scherz, den nur ich verstand.
    Die Flugroute überraschte mich. Sie ging nicht über Ägypten, der südliche Feind. Auch nicht über die tückische Türkei, wie es ab 2000 der Fall war, und nicht über Libanon und Syrien die mit dem Irak grenzten.
    Das persische Flugzeug kreuzte durch den Himmel über Russland über dem Kaspischen Meer machte es eine scharfe Kurve in Richtung des persischen Festlands. Während des Flugs entdeckte ich, dass mein Freund einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Gehirnchirurgie war und dazu noch weltweit bekannt. Für mich war Jean-Marc nicht mehr als ein freundlicher Partygeist, ein interessanter Mensch mit einer breit gefächerten

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