Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)
und vor allem wusste sie nichts über mich ... Oder vielleicht war ich derjenige, der hier in der Unwissenheit schwebte? Jean-Marc dagegen wusste alles.
In jeder Phase wurde deutlicher, dass er Gelbrat kannte. Nicht nur, dass die Mitglieder des Ordens einander kannten, sie waren wie Brüder ... Und Gelbrat hatte mich bereits gekannt, bevor ich die neue arabische Identität angenommen hatte.
„Und wenn die ganze Sache kein Geheimnis mehr ist, dann sollte ich vielleicht auch meinen Brüdern im Orden die Wahrheit sagen“, dachte ich. Die Sache verlangte eine Klarstellung. Ab heute waren dies meine Brüder, und Brüder logen sich nicht gegenseitig an.
Ich erinnerte mich, dass Jean-Marc Ali und Shahram immer als seine Brüder bezeichnet hatte. Konnte es sein, dass sie auch in das Geheimnis eingeweiht waren?
Diese seelische Belastung unterdrückte meine Freude über meine Aufnahme bei den Freimaurern. Aufgrund der aufgedeckten Identitäten konnte jeder mit jedem Freimaurer in der Welt Kontakt aufnehmen, auch wenn wir nicht die gleiche Sprache sprachen oder zur gleichen Religion oder Kultur gehörten. Ich ging auf Gelbrat zu, schüttelte ihm die Hand und damit signalisierte ich ihm die Not, in der ich mich befand. Gelbrat ging zu Jean-Marc und mit einem einzigartigen Handschlag gab er das Signal weiter. Innes sah so glücklich aus. Sie war erleichtert, die Geheimnisse ihres Herzens aufzudecken, oder war es die Gelegenheit, das Cabrio zu fahren, die sie so überglücklich machte? Jean-Marc und ich folgten Gelbrat. Der alte Mann ging, ohne etwas zu sagen, auch Jean-Marc und ich waren still. Während dieser Zeit dachte ich darüber nach, wie man in dieser Situation die richtigen Fragen stellen konnte. Ich wusste, dass zur gleichen Zeit die beiden Freimaurer die unzähligen und möglichen Antworten in ihrem Kopf zusammenstellten, und genau wie in der Freimaurerei würden sie sich bemühen, die beste und konstruktivste Antwort auszuwählen.
Henry Gelbrat öffnete die hintere Tür des Wagens und bat uns einzusteigen. Er wiederum ging einmal um das Auto herum und setzte sich auf den Beifahrersitz, sodass klar war, dass wir nirgendwo hinfuhren, sondern nur redeten ... in seinem Auto ... auf dem Parkplatz ...
„Du kannst es glauben oder nicht“, begann Jean-Marc und übernahm das Wort. „Henry hat mir von dir erzählt, und er hat mich über deine Stelle in der Fabrik ausgefragt. Am 31. Dezember 1999, an dem Freitag, nachdem er dich auf dem Montmartre-Boulevard absetzte, genau dort, wo die israelischen Zeitungen verkauft werden, habe ich schon auf Henry gewartet. Wir saßen im Auto und Henry zeigte auf dich, als du die Zeitung am Stand gekauft hast. Der Rest der Geschichte kennst du ja“, sagte Jean-Marc.
„Woher wusstest du, dass ich genau in das Café gehen werde, indem du warst?“, fragte ich ihn.
„Ich ging erst nach dir hinein“, sagte er. „Es war eine ausgezeichnete Gelegenheit, dich zu treffen“, erklärte er.
Ich war mit der Erklärung nicht zufrieden. Ich erinnerte mich ganz genau daran, dass Jean-Marc bereits an der Bar gesessen hatte, als ich hereinkam.
„Aber ich kam ganz sicher nach dir in das Café“, beharrte ich. „Wie wusstest du, dass ich gerade in dieses Café gehe?“, wiederholte ich meine Frage.
„Es ist eine Frage des Erinnerungsvermögens, genau wie dein Foto ohne Hemd auf der Bar vom Folies in der gleichen Nacht“, erinnerte er. „Wenn das Foto nicht wäre, dann würdest du mir das auch nicht glauben.“ In der Tat, es war hart, gegen Fakten zu argumentieren.
„Und was hast du dir gedacht, als ich sagte, dass mein Name Kamal ist?“, fragte ich amüsiert.
„Mir hast du das nicht gesagt“, sagte er.
„Das stimmt eigentlich“, dachte ich, „ich habe es Innes gesagt, die neben mir im Auto saß ...“
„Ich wusste genau, wer du bist, und ich habe auf eine Gelegenheit gewartet, um dir meinen Namen zu sagen und den Zusammenhang zwischen uns beiden zu erklären. Aber du mit deinem aufgeblasenen Ego warst nicht sehr freundlich. Ohne die Hilfe von Innes in dieser Nacht hätte ich es nicht geschafft, aber heute bist du ganz anders. Je mehr ich dich kennenlerne, desto mehr sehe ich deine Qualitäten“, erklärte Jean-Marc. „Schau mal, ich glaube, dass es von hochrangigem nationalen Interesse ist“, fing ich an, mein seltsames Verhalten und die nachfolgende Namensänderung zu erklären.
„Du verstehst das doch, nicht wahr,
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