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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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ich Euch Wasser holen?« Der Herzog stand auf. »Oder soll ich gehen?«
    »Nein!«, sagte sie fast schreiend. Ihr Herz stolperte. »Ich meine – ich fühle mich wohl genug, um Eure Gesellschaft zu genießen, aber Ihr müsst meine Geistesabwesenheit verzeihen.«
    »Ich würde Euch nicht geistesabwesend nennen, Lady Kaltain.« Er setzte sich wieder hin. »Ihr seid eine der klügsten Frauen, die ich kenne. Seine Hoheit hat gestern dasselbe gesagt.«
    Ein Zucken durchfuhr Kaltain und sie richtete sich auf. Sie sah Dorians Gesicht und die Krone auf seinem Kopf vor sich. »Der Prinz hat das gesagt – über mich?«
    Der Herzog legte ihr eine Hand aufs Knie und streichelte es mitseinem Daumen. »Gewiss doch, aber dann unterbrach Lady Lillian, bevor er noch mehr sagen konnte.«
    In ihrem Kopf drehte sich alles. »Warum war sie bei ihm?«
    »Das weiß ich nicht. Ich wünschte, es wäre anders.«
    Sie musste etwas tun, musste das irgendwie unterbinden. Das Mädchen war schnell – zu schnell, als dass man sie lenken könnte. Lillian hatte den Kronprinzen in ihr Netz gelockt und nun musste Kaltain ihn daraus befreien. Perrington konnte das vollbringen. Er konnte dafür sorgen, dass Lillian verschwand und nie gefunden wurde. Nein – Lillian war eine hohe Dame und ein Mann mit so viel Ehrgefühl wie Perrington würde einer Person von Adel nie etwas antun. Oder doch? Skelette tanzten Ringelreihen um ihren Kopf. Aber vielleicht hielt er Lillian gar nicht für eine hohe Dame …? Ihr Kopfweh steigerte sich zu einem scharfen Schmerz, der die Luft aus ihrer Lunge saugte.
    »Mir geht es genauso«, sagte sie und rieb sich die Schläfe. »Es ist schwer zu glauben, dass eine so anrüchige Person wie Lady Lillian das Herz des Prinzen erobert hat.« Bestimmt würde das Kopfweh aufhören, wenn sie erst einmal Dorian an ihrer Seite hatte. »Es wäre vielleicht hilfreich, wenn jemand mit Seiner Hoheit sprechen würde.«
    »Anrüchig?«
    »Ich habe von jemandem gehört, dass ihre Herkunft nicht so … rein ist, wie sie sein sollte.«
    »Was habt Ihr gehört?«, fragte Perrington.
    Kaltain spielte mit einem Edelstein, der an ihrem Armband baumelte. »Ich habe keine genauen Informationen, aber einige der Adligen halten sie nicht für würdig, überhaupt jemandem in diesem Schloss Gesellschaft zu leisten. Ich wüsste gern mehr über Lady Lillian, Ihr nicht? Als treue Untertanen der Krone haben wir die Pflicht, unseren Prinzen vor solchen Einflüssen zu schützen.«
    »In der Tat«, pflichtete der Herzog ruhig bei.
    Etwas Wildes, Unbekanntes stieß einen Schrei in ihr aus, durchschmetterte den Schmerz in ihrem Kopf, und die Gedanken an Mohnblumen und Käfige verblassten.
    Sie musste tun, was nötig war, um die Krone zu retten – und ihre Zukunft.
    ~
    Celaena sah von einem alten Buch über Wyrdzeichentheorien auf, als sich die Tür öffnete und die Angeln dabei laut genug quietschten, um Tote aufzuwecken. Ihr Herz tat einen kleinen Sprung und sie versuchte, so gelassen wie möglich zu wirken. Aber es war nicht Dorian Havilliard, der hereinkam. Allerdings auch keine bösartige Bestie.
    Als die Tür ganz offen war, stand Nehemia vor ihr, in ein goldgewirktes Wunder gekleidet. Sie sah Celaena nicht an und rührte sich auch nicht von der Tür weg. Ihre Augen waren auf den Boden gerichtet und Ströme von Kajal rannen ihr über die Wangen.
    »Nehemia?«, fragte Celaena, während sie aufstand. »Was ist mit der Aufführung?«
    Nehemia hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. Langsam hob sie den Kopf. Ihre Augen waren gerötet. »Ich – ich wusste nicht, wo ich sonst hingehen sollte«, sagte sie auf Eyllwe.
    Celaena hatte ein wenig Mühe zu atmen. »Was ist passiert?«
    Erst da bemerkte sie ein Blatt Papier in Nehemias Hand. Es zitterte zwischen ihren Fingern.
    »Sie haben sie massakriert«, flüsterte Nehemia mit aufgerissenen Augen. Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie ihre eigenen Worte leugnen.
    Celaena erstarrte. »Wer?«
    Nehemia stieß einen erstickten Schluchzer aus und der furchtbare Schmerz darin ließ etwas in Celaena zerbrechen.
    »Eine Legion von Adarlans Armee hat fünfhundert Rebellen aus Eyllwe gefangen genommen, die sich an der Grenze zwischen dem Oakwald Forest und den Stone Marshes versteckt hielten.« Tränen tropften von Nehemias Wangen auf ihr Kleid. Sie zerknüllte das Papier in ihrer Hand. »Mein Vater schreibt, sie sollten als Kriegsgefangene nach Calaculla geschafft werden. Aber einige der Rebellen haben versucht

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