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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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lesen!«
    »Raus! Raus! Raus! Lasst mich in Ruhe und flirtet mit einer anderen!« Sie schnappte sich ein Buch und warf es nach ihm. Er fing es gerade noch auf, bevor es ihm die Nase brach, und ihre Augen weiteten sich. »Ich wollte nicht … Das war kein Angriff!«, sagte sie hastig.»Es war ein Scherz – ich wollte Euch nicht wirklich verletzten, Eure Hoheit.«
    »Ich hoffe, Adarlans Assassinin würde mich auf eine würdigere Weise angreifen. Wenigstens mit einem Schwert oder einem Messer und am liebsten nicht in den Rücken.«
    Sie hielt sich den Unterleib und beugte sich vor. Manchmal hasste sie es, eine Frau zu sein.
    »Übrigens heißt es Dorian. Nicht ›Eure Hoheit‹.«
    »Na gut.«
    »Sagt es.«
    »Was soll ich sagen?«
    »Sagt meinen Namen. Sagt ›Na gut, Dorian‹.«
    Sie verdrehte die Augen. »Wenn es Eure Großmütige Heiligkeit beglückt, werde ich Euch bei Eurem Vornamen nennen.«
    »›Großmütige Heiligkeit‹? Das klingt auch gut.« Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht und Dorian sah zu dem Buch hinunter. »Das ist keins der Bücher, die ich Euch geschickt habe! Solche Bücher besitze ich nicht mal!«
    Sie lachte leise und nahm den Tee von der Dienerin, die zu ihnen getreten war. »Natürlich nicht, Dorian . Dieses Exemplar habe ich mir heute von einem Dienstmädchen besorgen lassen.«
    » Leidenschaft bei Sonnenuntergang «, las er, schlug das Buch irgendwo auf und las laut vor. »›Seine Hände strichen sanft über ihre schneeweißen, seidenweichen Brü–‹« Er machte große Augen. »Beim Wyrd! Lest Ihr diesen Mist etwa? Was ist aus Symbole und Macht und Kultur und Sitten der Eyllwe geworden?«
    Sie trank die Tasse leer. Der Ingwertee beruhigte ihren Magen. »Ihr dürft es Euch ausleihen, wenn ich es gelesen habe. Es wird Eurer literarischen Bildung den letzten Schliff geben. Und«, fügte sie mit einem koketten Lächeln hinzu, »es vermittelt Euch sicher ein paar kreative Ideen, wie Ihr Eure Freundinnen beglücken könnt.«
    Er zischte durch die Zähne. »Ich werde das nicht lesen.«
    Sie nahm ihm das Buch aus der Hand und lehnte sich zurück. »Dann seid Ihr offenbar genau wie Chaol.«
    »Chaol?«, fragte er und ließ sich in die Falle locken. »Ihr habt Chaol gebeten, das zu lesen?«
    »Er hat es natürlich abgelehnt«, log sie. »Angeblich kann er solche Schriften nicht guten Gewissens lesen, wenn sie von mir kommen.«
    Dorian schnappte ihr das Buch aus der Hand. »Her damit, Ihr Teufelsweib. Ich werde nicht zulassen, dass Ihr uns gegeneinander ausspielt.« Er warf noch einen Blick auf den Roman, dann drehte er ihn um, sodass der Titel nicht mehr zu sehen war. Sie lächelte und wandte sich wieder dem Schneegestöber zu. Es war jetzt eisig kalt und nicht einmal das Kaminfeuer konnte die Zugluft wärmen, die durch die Ritzen ihrer Balkontür fuhr. Sie spürte, dass Dorian sie ansah – und zwar nicht so verstohlen, wie Chaol es manchmal tat. Vielmehr schien Dorian sie einfach gern anzusehen.
    Und sie sah ihn genauso gern an.
    ~
    Dorian bemerkte ihren Blick erst, als sie sich aufrichtete und fragte: »Was starrt Ihr mich so an?«
    »Ihr seid wunderschön«, sagte Dorian, ohne nachzudenken.
    »Redet keinen Unsinn.«
    »Habe ich Euch gekränkt?« Sein Blut pulsierte  in einem unbekannten Rhythmus durch seine Adern.
    »Nein«, sagte sie und sah schnell zum Fenster. Dorian beobachtete, wie ihr Gesicht immer röter wurde. Noch nie hatte er eine attraktive Frau so lange gekannt, ohne um sie zu werben – außer Kaltain. Und er musste zugeben, dass er sich danach sehnte zu erfahren, wie sich Celaenas Lippen anfühlten, wie ihre nackte Hautduftete, wie ihr Körper auf die Berührung seiner Hände reagieren würde.
    Die Woche des Julfests war eine Zeit der Entspannung, eine Zeit, um die Sinnenfreuden zu zelebrieren, die einen in den Winternächten wärmten. Die Frauen trugen das Haar offen; manche ließen sogar das Korsett weg. An diesen Feiertagen schwelgte man in den Früchten der Natur und denen des Fleisches. Natürlich freute er sich jedes Jahr darauf. Aber jetzt …
    Jetzt war ihm bang ums Herz. Wie konnte er feiern, wenn gerade bekannt geworden war, was die Soldaten seines Vaters mit den Aufständischen aus Eyllwe gemacht hatten? Sie hatten kein einziges Leben verschont. Fünfhundert Menschen – alle tot. Wie würde er Nehemia jemals wieder ins Gesicht sehen können? Und wie konnte er irgendwann ein Land regieren, dessen Soldaten darauf gedrillt waren, kein Mitgefühl für

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