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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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weiten Ebenen und der trostlosen Bergregionen ist wirklich ein langweiliges Thema.«
    Sein Kiefermuskel spannte sich an, als er die Zähne zusammenbiss.
    »Wollt Ihr mich ewig ignorieren?«
    Captain Westfall hob die Augenbrauen. »Mir war nicht klar, dass ich Euch ignoriere.«
    Sie spitzte den Mund und hielt ihren Ärger zurück. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht geben. »Wie alt seid Ihr?«
    »Zweiundzwanzig.«
    »So jung!« Sie bedachte ihn mit einem erwartungsvollen Augenaufschlag. »Ihr seid in so kurzer Zeit zum Captain aufgestiegen?«
    Er nickte. »Und wie alt seid Ihr?«
    »Achtzehn.« Aber er erwiderte nichts. »Ich weiß«, fuhr sie fort. »Es ist wirklich beeindruckend, in so jungen Jahren schon so erfolgreich zu sein.«
    »Verbrechen sind kein Erfolg, Sardothien.«
    »Nein, aber die berühmteste Assassinin der Welt zu sein, schon!« Er sagte nichts dazu. »Ihr könntet mich fragen, wie ich das geschafft habe.«
    »Was geschafft?«, fragte er knapp.
    »So früh so gut und so berühmt zu sein.«
    »Ich will nichts davon hören.«
    Aber diese Worte wollte sie eigentlich nicht hören. »Ihr seid nicht sehr freundlich«, presste sie zwischen den Zähnen hervor. Wenn sie ihn aus der Reserve locken wollte, würde sie sich wohl mehr Mühe geben müssen.
    »Ihr seid eine Verbrecherin. Ich bin Captain der königlichen Garde. Ich bin nicht dazu verpflichtet, Euch irgendwelche Freundlichkeitenzu erweisen oder Konversation mit Euch zu machen. Seid froh, dass wir Euch nicht im Wagen einschließen.«
    »Oh, danke. Ich wette, Ihr seid auch kein angenehmer Gesprächspartner, wenn Ihr jemandem Freundlichkeiten erweist.« Als er wieder schwieg, kam Celaena sich doch ein bisschen albern vor. Ein paar Minuten vergingen. »Seid Ihr eng mit dem Kronprinzen befreundet?«
    »Mein Privatleben geht Euch nichts an.«
    Sie schnalzte mit der Zunge. »Seid Ihr aus guter Familie?«
    »Gut genug.« Sein Kinn hob sich fast unmerklich.
    »Herzog?«
    »Nein.«
    »Lord?« Er antwortete nicht und sie lächelte langsam. »Lord Chaol Westfall.« Sie fächelte sich mit der Hand Luft zu. »Die Damen bei Hof werden sicher ziemlich um Euch herumscharwenzeln !«
    »Nennt mich nicht so. Ich trage nicht den Titel eines Lord«, sagte er ruhig.
    »Habt Ihr einen älteren Bruder?«
    »Nein.«
    »Warum tragt Ihr dann nicht den Titel?« Wieder keine Antwort. Sie wusste, dass sie lieber den Mund halten sollte, aber sie konnte es einfach nicht lassen. »Ein Skandal? Wurde Euch das Geburtsrecht entzogen? Bestimmt seid Ihr in irgendeine unerfreuliche Intrige verwickelt.«
    Seine Lippen pressten sich so fest aufeinander, dass sie weiß wurden.
    Sie beugte sich zu ihm. »Findet Ihr, dass –«
    »Soll ich Euch knebeln oder seid Ihr auch ohne mein Zutun in der Lage, still zu sein?« Sein Gesicht wurde wieder ausdruckslos und er starrte nach vorn zum Kronprinzen. Bei ihrer nächsten Frage verzog er das Gesicht und sie musste sich das Lachen verbeißen. »Seid Ihr verheiratet?«
    »Nein.«
    Sie pulte an ihren Nägeln. »Ich auch nicht.« Seine Nasenflügel blähten sich. »In welchem Alter seid Ihr Captain der Garde geworden?«
    Er zügelte sein Pferd. »Mit zwanzig.«
    Auf einer Lichtung kam die Gesellschaft zum Stehen und die Soldaten saßen ab. Celaena wandte sich Chaol zu, der das Bein über sein Pferd schwang. »Warum halten wir an?«
    Chaol löste die Kette von seinem Sattel und zog einmal kräftig daran, damit sie abstieg. »Mittagessen«, sagte er.

5
    C elaena strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ sich auf die Lichtung führen. Wenn sie fliehen wollte, würde sie zuerst mit Chaol fertigwerden müssen. Wären sie allein gewesen, hätte sie es vielleicht versucht, auch wenn es wegen der Ketten schwierig war; aber mit einem Gefolge von königlichen Leibgardisten, die dazu ausgebildet waren, ohne Zögern zu töten …
    Während ein Feuer angefacht und aus dem Proviant in den Kisten und Säcken ein Essen bereitet wurde, blieb Chaol dicht neben ihr. Einige Soldaten rollten Holzstämme herbei, bildeten daraus kleine Kreise und setzten sich, während andere kochten und brieten. Die Hunde des Kronprinzen, die gehorsam neben ihrem Herrn gelaufen waren, kamen schwanzwedelnd auf die Assassinin zu und legten sich ihr zu Füßen. Wenigstens sie freuten sich über ihre Gesellschaft.
    Als endlich jemand Celaena einen Teller auf die Knie stellte, knurrte ihr schon der Magen und sie war ziemlich wütend, weil der Captain ihr die

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