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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Handeisen nicht sofort abnahm. Er schloss sie erst nach einem langen, warnenden Blick auf und legte sie ihr um die Knöchel. Celaena verdrehte nur die Augen, während sie einen kleinen Bissen Fleisch zum Mund führte. Sie kaute gründlich. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, sich jetzt vor allen übergeben zu müssen. Die Soldaten unterhielten sich miteinander und Celaenakonnte sich in Ruhe umblicken. Sie saß bei Chaol und fünf Soldaten. Der Kronprinz saß natürlich mit Perrington allein auf zwei Baumstämmen, ziemlich weit entfernt. Am Abend vorher war Dorian voller Überheblichkeit und Ironie gewesen, doch nun, im Gespräch mit dem Herzog, wirkte er sehr ernst. Sein ganzer Körper war angespannt und Celaena entging nicht, wie er die Zähne zusammenbiss, wenn Perrington sprach. Wie auch immer ihre Beziehung aussehen mochte – herzlich war sie jedenfalls nicht.
    Celaena nahm einen weiteren Bissen und ließ den Blick vom Kronprinzen zu den Bäumen wandern. Im Wald war es still geworden. Die schwarzen Hunde hatten die Ohren gespitzt, auch wenn die Stille sie nicht zu beunruhigen schien. Sogar die Soldaten waren einsilbig. Celaenas Herz schlug schneller. Hier war der Wald anders.
    Die Blätter baumelten an den Bäumen wie Edelsteine – winzige Tropfen aus Rubin, Perlmutt, Topas, Amethyst, Smaragd und Granat; und der Waldboden um sie herum war ebenfalls mit solchen Kostbarkeiten übersät. Dieser Teil des Oakwald Forest hatte die Verwüstungen der Eroberungszüge heil überstanden und bewahrte noch die letzten Reste der Macht, die diesen Bäumen einst solch übernatürliche Schönheit verliehen hatte.
    Sie war erst acht gewesen, als Arobynn Hamel, der König der Assassinen und ihr Mentor, sie halb ertrunken am Ufer eines eiskalten Flusses gefunden und sie in seinen Unterschlupf im Grenzgebiet zwischen Adarlan und Terrasen mitgenommen hatte. In all den Jahren, in denen er sie zu seiner besten und treuesten Assassinin ausbildete, hatte er ihr nicht erlaubt, nach Terrasen zurückzukehren. Aber sie erinnerte sich noch daran, wie schön ihre Heimat gewesen war, bevor der König von Adarlan weite Teile davon hatte niederbrennen lassen. Nun gab es dort nichts mehr für sie und würde es auch nie wieder geben. Arobynn hatte es zwar nie direkt gesagt, aber wenn sie abgelehnt hätte, sich von ihm ausbilden zu lassen,dann hätte er sie ihren Feinden übergeben. Man hätte sie getötet oder noch Schlimmeres mit ihr angestellt. Sie war erst acht und hatte gerade ihre Eltern verloren, aber ihr war klar, dass sie bei Arobynn die Chance bekam, noch einmal neu anzufangen, einen anderen Namen anzunehmen, den niemand kannte. Einen Namen, vor dem eines Tages alle zittern würden. Sie bekam die Chance, dem Schicksal zu entgehen, das sie in jener Nacht vor zehn Jahren dazu getrieben hatte, in den eiskalten Fluss zu springen.
    »Dieser verfluchte Wald«, sagte ein Soldat mit olivgrüner Haut in ihrer Runde. Der neben ihm kicherte. »Je schneller wir ihn abfackeln, desto besser.«
    Die anderen Soldaten nickten. Celaena erstarrte.
    »Er ist voller Hass«, sagte ein anderer.
    »Was habt ihr denn erwartet?«, warf sie ein. Die Soldaten wandten sich zu ihr um, manche spöttisch grinsend, und Chaols Hand flog sofort ans Schwert. »Das ist kein gewöhnlicher Wald.« Sie deutete mit ihrer Gabel auf die Bäume. »Es ist Brannons Wald.«
    »Mein Vater hat mir immer Geschichten erzählt, hier muss es von Feen und Elfen gewimmelt haben«, sagte ein Soldat. »Jetzt gibt es keine mehr.«
    Ein anderer biss in einen Apfel und fügte hinzu: »Und auch keine gottverdammten Fae.«
    »Die sind wir zum Glück los«, warf ein weiterer ein.
    »Passt auf, was ihr sagt«, fauchte Celaena. »König Brannon war ein Fae und Oakwald gehört immer noch ihm. Es würde mich nicht wundern, wenn manche der Bäume sich noch an ihn erinnern.«
    Die Soldaten lachten.
    »Dann müssten die Bäume schon zweitausend Jahre alt sein!«, sagte einer.
    »Die Fae sind unsterblich«, erwiderte sie.
    »Aber die Bäume nicht.«
    Empört schüttelte Celaena den Kopf und lud den nächsten kleinen Bissen Essen auf die Gabel.
    »Was wisst Ihr über diesen Wald?«, fragte Chaol sie ruhig. Machte er sich über sie lustig? Die Soldaten beugten sich vor und wollten sie schon auslachen. Aber aus den goldbraunen Augen des Captains sprach nur Neugier.
    Celaena schluckte ihr Fleisch hinunter. »Bevor Adarlan seine Eroberung begann, war dieser Wald voller Magie«, sagte sie sanft, aber

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