Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
Vom Netzwerk:
Gesicht vor Scham. Sie verdiente es nicht, sich eine Freundin zu nennen. Über den vielen toten Champions,den rätselhaften bösen Mächten und diesem lächerlichen Wettkampf hatte sie den Verstand verloren.
    Mit leicht gerunzelter Stirn strich sie über den Hermelinbesatz an ihrem Ausschnitt. Chaol stand schweigend neben ihr. Obwohl er ihr erlaubt hatte zu bleiben, würde er das hier sicher nicht so bald vergessen. Und später am Abend würden ihre Wachen die Standpauke ihres Lebens zu hören bekommen.
    Celaena straffte sich, als Nehemia plötzlich von ihrem Platz neben dem Thron der Königin aufstand und ihre Leibwachen Haltung annahmen. Die Prinzessin machte einen Knicks vor der Königin, wobei ihre Maske im Kerzenlicht glitzerte, und stieg dann die Stufen hinunter.
    Celaena fühlte jeden Schlag ihres Herzens in den Adern hämmern, als Nehemia sich dicht gefolgt von ihren Wachen einen Weg durch die Menge bahnte und vor ihr und Chaol stehen blieb.
    »Du siehst wunderschön aus, Lillian«, sagte Nehemia auf Adarlan, ihr Akzent so stark, wie er immer gewesen war. Es war wie ein Schlag ins Gesicht; an jenem Abend in der Bibliothek hatte sie akzentfrei gesprochen. Wollte sie Celaena warnen, das für sich zu behalten?
    »Das gilt auch für dich«, sagte Celaena angespannt. »Genießt du den Ball?«
    Nehemia spielte an einer Falte ihres Kleides herum. So wie der prächtige blaue Stoff aussah, war er vermutlich ein Geschenk der Königin von Adarlan. »Ja, aber ich fühle mich nicht wohl«, antwortete sie. »Ich ziehe mich in meine Gemächer zurück.«
    Celaena nickte ihr steif zu. »Ich hoffe, es geht dir bald besser« war alles, was ihr einfiel. Mit einem schmerzlichen Ausdruck in den Augen blickte Nehemia sie lange an, bevor sie sich abwandte. Celaena sah der Prinzessin nach, wie sie die Treppe hinaufstieg, bis sie verschwunden war.
    Chaol räusperte sich. »Würdet Ihr mir verraten, was das gerade sollte?«
    »Das geht Euch nichts an«, erwiderte sie. Es konnte immer noch etwas passieren – selbst wenn Nehemia nicht hier war, konnte etwas passieren. Aber nein. Nehemia würde Schmerz nicht mit noch mehr Schmerz vergelten. Dafür war sie zu gut. Celaena schluckte gequält. Das behelfsmäßige Messer in ihrem Mieder fühlte sich an wie ein totes Gewicht.
    Selbst wenn Nehemia heute Abend niemanden verletzten würde, bewies das nicht ihre Unschuld.
    »Was ist los?«, fragte Chaol hartnäckig.
    Celaena zwang sich, ihr schlechtes Gewissen und ihre Befürchtungen beiseitezuschieben, und hob das Kinn. Sie musste noch immer wachsam sein, auch wenn Nehemia gegangen war, aber vielleicht konnte sie auch ein bisschen Spaß haben. »Wenn Ihr alle so böse anseht, fordert mich garantiert niemand zum Tanzen auf.«
    Chaols dunkle Brauen hoben sich. »Ich sehe niemanden böse an.« Noch während er das sagte, ertappte sie ihn dabei, wie er einen Höfling anfunkelte, der schon eine ganze Weile in Celaenas Richtung sah.
    »Schluss jetzt!«, zischte sie. »Hört endlich auf!«
    Er warf ihr einen entnervten Blick zu und setzte sich in Bewegung. Sie folgte ihm bis an den Rand der Tanzfläche, die einem Meer aus durcheinanderwirbelnden Kleidern glich. »Hier«, sagte er. »Falls jemand Euch zum Tanzen auffordern will, seid Ihr hier nicht zu übersehen.«
    Von dieser Stelle aus konnte sie sich auch immer noch vergewissern, dass sich keine wilden Bestien in die Menge stürzten. Aber das brauchte er nicht zu wissen. Sie sah ihn an. »Würdet Ihr mit mir tanzen?«
    Er lachte. »Mit Euch? Nein.«
    Mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust sah sie auf den Marmorboden. »Ihr müsst nicht gleich so taktlos sein.«
    »Taktlos? Celaena, gleich da drüben steht Perrington. Er ist über Eure Anwesenheit bestimmt nicht erfreut, deshalb sollten wir es tunlichst vermeiden, noch unangenehmer aufzufallen.«
    »Feigling.«
    Chaols Blick wurde weicher. »Wenn er nicht hier wäre, hätte ich Ja gesagt.«
    »Das könnte ich doch leicht regeln, das wisst Ihr.«
    Er schüttelte den Kopf, während er den Aufschlag seiner schwarzen Tunika zurechtrückte. In diesem Moment schwebte Dorian mit der Brünetten im Arm im Walzerschritt vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    »Wie auch immer«, sprach Chaol weiter und deutete mit dem Kinn auf Dorian, »ich denke, weit attraktivere Verehrer buhlen um Eure Aufmerksamkeit. Ich bin ein langweiliger Begleiter.«
    »Ich bin gern mit Euch hier.«
    »Aber sicher doch«, sagte Chaol trocken, erwiderte jedoch ihren

Weitere Kostenlose Bücher